Zusammenfassung
1. Neben der galvanischen Übererregbarkeit, dem Laryngospasmus und den rindenepileptischen Krampfanfällen ist es gelungen, zu zeigen, daß bei der Dimethylguanidinvergiftung der Katze auch der typische Pfötchenkrampf spontan auftritt.
2. Beim ganz jungen Tiere fehlen die klonischen Rindenkrämpfe mit Bewußtseinsverlust.
3. Mit Guanidin vorbehandelte Tiere reagieren auf einen chemischen Blutreiz — Acetylcholin, Nicotin — mit einem akuten tetanischen Anfall.
4. Ein weiteres Guanidinderivat, das Diäthylguanidin, erweist sich bei Warm- und Kaltblütern als vollkommen unwirksam. Es wird dadurch die Bedeutung des Dimethylguanidins für die experimentelle Spasmophilie besonders unterstrichen.
5. Die histologische Untersuchung des Zentralnervensystems einer mit Guanidin vergifteten Katze ergibt ein starkes Hervortreten rein toxischer Schädigungen in der Großhirnrinde und der Pia.
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Nothmann, M. Weitere Beiträge zum Bilde der Vergiftung mit Guanidinen. Z. Ges. Exp. Med. 33, 316–323 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02622744
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