Studien auf dem Gebiete der Holzschutzchemie—7. Mitteilung: Untersuchung frühgeschichtlicher Hölzer und deren Bedeutung für den Holzschutz

Zusammenfassung

Die Isolierung und Bestimmung der für die Dauerhaftigkeit frühgeschichtlicher Hölzer verantwortlichen natülichen Schutzstoffe kann dem Chemiker nützliche Hinweise für die Synthese organischer Holzschutzmittel geben. Aus diesem Grunde wurden gut erhaltene ägyptische Sarghölzer (Holza etwa 4500 Jahre alt, Holzb etwa 3000 Jahre alt) sowie Hölzer aus Tempeln der alten Maya-Metropole Tikal (Guatemala) und Chichen-Itza (Alter etwa 1150 bwz. 600 bis 1000 Jahre) untersucht. Das älteste ägyptische Holz gehört der GattungZyzophus spp. an, die oft Anthrachinon-Derivate enthält. Das ägyptische Holz bist, eine sehr engringig gewachsene Edelzeder, deren wirksame Kernstoffe heute noch nicht bekannt sind. Am bemerkenswertesten sind die mittelamerikanischen Tempelhölzer, da sie im feuchtwarmen und termitenverseuchten Urwaldgebiet unangegriffen blieben.

Das Holz c von einer Türverkleidung aus dem Tempel IV in Tikal—das sich auch als Türbalken am Jaguar-Tempel und an der “Castillo”-Pyramide in Chichen-Itaza in Yucatan erhalten hat—erwies sich nach den Ergebnissen der Holzanatomie und Papierchromatographie alsAchras Zapota (Sapodilla, Chicle-wood). Das Holz d, einem anderen Gebäude der Ruinenstadt Chichen-Itza entnommen, erwies sich auf Grund der gleichen Untersuchungsmethoden alsCaesalpinia platyloba oder möglicherweiseBrasilettia violacea. Sowohl die untersuchten Tempelhölzer als auch die entsprechenden Vergleichshölzer erwiesen sich im Termittenfraßversuch als dauerhaft

Summary

The isolation and identification of natural preservatives responsible for the durability of ancient woods may give the chemist valuable indications for the synthesis of organic wood-preservatives. For this reason well-preserved timbers of egyptian coffins, about 3000 to 4500 years old, and timbers taken from temples of the old Maya metropolis Tikal (Guatemala) and Chichen Itza, about 600 to 1150 years old, were examined. The woods were classified botanically. Furtheron attempts were made to determine the extractives responsible for their termite resistance and to prove their presence by feeding-tests carried out with termites.