Sooffwechseluntersuchungen bei Diphtherie

Zusammenfassung

• 1 Es werden bei 26 diphtherietoxinvergifteten Kaninchen Natrium-und Chloranalysen im Harn, Blut und in Geweben durchgeführt.

  Am 3.–4. Tage nach der Intoxikation findet sich eine Verminderung des Natriums und Chlors im Blutserum und Harn. Gleichzeitig besteht eine Natrium- und Chlorverschiebung in jene Gewebe, welche durch das Diphtheriegift am stärksten geschädigt sind.

• 2. Behandlung diphtherietoxinvergifteter Kaninchen mit Nebennierenrindenhormon + Ascorbinsäure verhindert die Natrium- und Chlorstoffwechselstörungen im Blut, Harn und den Geweben, wenn beide Präparate kurz nach der Intoxikation intravenös injiziert werden; erfolgt die erste Hormon-Vitamininjektion erstmalig 12 Stunden nach der Vergiftung, so wird die Kochsalzverschiebung aus dem Blute in den Herzmuskel und vornehmlich in die Nebennieren nicht verhindert.

• 3. Bei der toxischen Diphtherieerkrankung wird ebenfalls eine Verminderung des Natrium- und Chlorspiegels im Blutserum und im Harn auf dem Höhestadium der Erkrankung festgestellt.

Die niedrigen Natrium- und Chlorwerte im Blut bei gleichzeitig verminderter Chlor- und Natriumausscheidung im Harn lassen auch beim diphtheriekranken Menschen auf eine Natrium-Chloranreicherung in den Geweben schließen.

Die zusätzliche Nebennierenrindenhormon-+C-Vitaminbehandlung hat auf den gestörten Kochsalzstoffwechsel bei der Diphtherieerkrankung keinen Einfluß.