Der monophasische Aktionsstrom des Herzens und das Elektrokardiogramm bei Erstickung

Zusammenfassung

Es wurden während Erstickung bei vagotomierten Katzen außer dem Elektrokardiogramm in Abl. II Ableitungen von einem am Septum angelegten Herzwandknoten zum rechten und linken Ventrikel fortlaufend aufgenommen.

In Abl. II bildet sich zunächst eine tiefe negative T-Zacke aus; die Dauer des gesamten Kammerelektrokardiogramms ist dabei nicht wesentlich verändert oder etwas verkürzt. Diesem Stadium entspricht eine Abschwächung, Verkürzung und steilerer Abfall des monophasischen Aktionsstromes vom rechten und linken Ventrikel. Auf Grund anderer Beobachtungen wird vermutet, daß die Ursache der negativen T-Zacke eine Verkürzung des Erregungsvorganges vorwiegend in den inneren Schichten des linken Ventrikels ist.

In den späteren Stadien der Erstickung wird eine hochpositive T-Zacke mit leichter Erhöhung des Zwischenstückes beobachtet, wobei die Dauer des gesamten Kammerelektrokardiogramms hochgradig verkürzt wird. Diesen Veränderungen entspricht in der monophasischen Kurve vom linken Ventrikel die Ausbildung einer starken Senkung unter die isoelektrische Linie gegen das Ende der Kurve unter hochgradiger Verkürzung des nach aufwärts gerichteten Anteils, während die monophasische Kurve vom rechten Ventrikel nur die im ersten Stadium beschriebenen Veränderungen zeigt. Diese Veränderungen können nur durch eine stärkere Verkürzung und Abflachung der Erregungskurve im ganzen linken Ventrikel oder seinen Spitzenanteilen gegenüber dem rechten Ventrikel und dem den Herzwandknoten umgebenden Muskelgewebe erklärt werden. Die hochpositive T-Zacke in Abl. II kann ebenfalls durch dieselbe Annahme erklärt werden.