Zusammenfassung
An einem 50 Jahre alten Mann mit angeborenem Myxödem wurden Untersuchungen über den Jodstoffwechsel nach fortgesetzter Thyroxinzufuhr angestellt. Diese Untersuchungen ergaben folgende Ergebnisse:
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1.
Inunbehandeltem Zustand war der Jodstoffwechsel, wie bereits in früheren Mitteilungen erörtert,nicht gestört.
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2.
Nachintravenöser Thyroxinzufuhr wird die Jodkomponente des Thyroxins zuerst vorwiegend durch dieNiere ausgeschieden. Mit derBesserung des klinischen Bildes und mit der Änderung des gesamten Stoffwechsels geht auch eineÄnderung der Jodausscheidung einher.Beim geheilten Myxödem wird das Jod nach Thyroxinzufuhr genau so ausgeschieden wie beim normalen, also zur Hauptsache imStuhl.
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3.
Nach Aufhören der Thyroxinzufuhr wird in wenigen Tagen die retinierte Jodmenge imStuhl ausgeschieden undohne jeglichen Übergang erfolgt dieRückkehr zu den Größen des Jodstoffwechsels, wie wir sievor der Thyroxinbehandlung gesehen haben.
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4.
Beiintravenöser Zufuhr von 26 mg Thyroxin erhielten wir eineSteigerung des Ruhenüchternumsatzes von42%, also entspricht1 mg Thyroxin einer Stoffwechselsteigerung von1,6%. In derselben Zeit wurde im Körper etwa5 mg Thyroxin retiniert. Demnach würden einer Steigerung des Ruhenüchternumsatzes um 42% 5 mg retiniertem Thyroxin entsprechen, oder1 mg Thyroxin 8,4%.
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5.
DerJodgehalt des Blutes steigt während der Thyroxinzufuhrüber die Norm, sinkt aber im weiteren Verlauf auf normale Höhe. NachAussetzen der Thyroxinzufuhr sinkt der Blutjodspiegel in wenigen Tagenruckartig auf seinenniedrigen Stand, wie wir ihn vor der Thyroxinzufuhr festgestellt haben.
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Schittenhelm, A., Eisler, B. Über die Jodausscheidung beim myxödematösen Menschen nach fortgesetzter Thyroxinzufuhr. Z. Ges. Exp. Med. 86, 299–308 (1933). https://doi.org/10.1007/BF02611135
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02611135