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Über die Beeinflussung der Sauerstoffabgabe in peripheren Gefäßgebieten durch hormonale, toxische und physikalische Einwirkung

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Unter Einwirkung von gewissen Hormonen insbesondere bei Herbeiführung „toxischer“, shockartiger Zustände durch Überdosierung derselben, kommt es zu einer enormen Erhöhung des Sauerstoffgehaltes und der Sauerstoffsättigung des Venenblutes im Gebiete peripherer Venen und oft auch zu einer Herabsetzung des Kohlensäuregehaltes. Das venöse Blut kann in seinem Gasgehalt dem des arteriellen sehr nahe kommen. Ein derartiger Effekt wird am stärksten durch Insulin (bei Überdosierung und Erzeugung eines Insulinshockes) wie dies bereits früher vom Verfasser beschrieben wurde, ferner durch Pituitrin, insbesondere bei intravenöser Injektion desselben, wie in der vorliegenden Untersuchung nachgewiesen werden konnte, herbeigeführt. Die Erzeugung eines solchen, wenn auch meist geringergradigen Effektes durch Histamin, Adrenalin, konnte auch durch die vorliegenden Untersuchungen festgestellt werden. Alle hier in dem geschilderten Sinne wirksamen Stoffe beeinflussen mehr weniger deutlich Zustand oder Funktion der Capillaren, insbesondere der Hautcapillaren.

Ähnliche Effekte in bezug auf Beeinflussung des Gasaustausches kommen bei Einwirkung extremer Temperaturen zustande. Auch hier können Sauerstoffgehalt und Sauerstoffsättigung des venösen Blutes bedeutend ansteigen, und der Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes nahekommen. Neben anderen Faktoren (Beeinflussung der Oxydationsvorgänge im Gewebe, Beeinflussung der Strömungsgeschwindigkeit, Beeinflussung der Sauerstoffabgabe von seiten des Hämoglobins) mag auch hier dem Faktor der Beeinflussung der Capillarfunktion eine gewisse Bedeutung zukommen.

Die vorliegenden Ergebnisse, insbesondere der sehrhohe Grad der Arterialisierung des venösen Blutes unter der Einwirkung der genannten hormonalen und toxischen Einflüsse, machen es wahrscheinlich, daß bei allen diesen Einwirkungen der zustande kommende Effekt nicht nur durch Änderung der Strömmungsgeschwindigkeit des Blutes in den Capillaren herbeigeführt wird, sondern, daß es sich wahrscheinlich zum Teil wenigstens um eine durch Änderung der Capillarfunktion bedingte Störung des Gasaustausches handelt.

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Klein, O. Über die Beeinflussung der Sauerstoffabgabe in peripheren Gefäßgebieten durch hormonale, toxische und physikalische Einwirkung. Z. Ges. Exp. Med. 73, 787–800 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02610424

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