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Beiträge zur Physiologie der menschlichen Capillaren

VI. Mitteilung. Gefäßnerven, sensorische Nerven und kleinste Gefäße

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Es konnte am Menschen nachgewiesen werden, daß Schmerzfasern mit den verengernden „Capillarnerven“ nicht in direktem Zusammenhang stehen. Durch Reizung der Schmerzfasern allein kann eine Capillare nicht zum Verschwinden gebracht werden, nur die gleichzeitige Erregung von Gefäßnervenfasern und Schmerzfasern kann Gefäßkontraktion und Schmerzempfindung verursachen.

Es ist auch unwahrscheinlich, daß gefäßerweiternde Fasern mit Schmerzfasern in direkter Beziehung stehen, da schon durch geringste mechanische Reize, die eben noch als feine Berührung empfunden werden, sowie durch chemische Reize verschiedener Art und Stärke eine Capillarerweiterung mit Strömungsbeschleunigung erzielt werden kann, ohne daß es zur Schmerzempfindung kommt.

Die Gefäßverengerung als Reaktion auf einen geringen mechanischen Reiz beschränkt sich auf die gereizte Capillare. Nach stärkeren mechanischen Reizen und besonders nach Reizung durch sympathicuserregende Stoffe, z. B. Adrenalin, greift die Erregung der Gefäßnervenfasern auch auf andere Capillaren und ihre zugehörigen Arteriolen über — „Fernwirkung“. —

Der Verlauf der verschiedenen Reaktionen macht das Vorhandensein eines weitverzweigten Fibrillennetzes von Gefäßnervenfasern wahrscheinlich.

Durch mannigfaltige Versuche konnte nachgewiesen werden, daß die periphersten Gefäße von zentrifugalen und zentripetalen Nervenfasern versorgt sind, die einem Reflexbogen angehören und daß ein Reiz durch Vermittlung von zentripetalleitenden Fasern nicht nur das periphere Fibrillennetz zu erregen vermag, sondern außerdem auch noch auf die zugehörigen Arteriolen übergreift.

Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß die zentripetalen Fasern den nutritiven Gewebsreiz vermitteln, so daß er auf den Gefäßtonus einzuwirken vermag.

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Heimberger, H. Beiträge zur Physiologie der menschlichen Capillaren. Z. Ges. Exp. Med. 73, 488–505 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02610402

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