Über die Ausscheidung dysoxydabler Substanzen im Harn

Zusammenfassung

1. Es wird über Versuche an Kaninchen berichtet, in denen die Wirkung von Adrenalin auf die Ausscheidung von Kohlenstoff und Stickstoff in 24 stünd. Perioden, sowie auf den Vakat-Sauerstoff des Harns in kürzeren Perioden untersucht wurde. Ferner wurden die organischen Säuren, die Gesamtkohlenhydrate und der Zucker bestimmt, um Anhaltspunkte über die Herkunft der unvollständig oxydierten Substanzen zu gewinnen.

2. Während an dem Quotienten C/N im Tagesharn eine Mehrausscheidung von unvollständig oxydierten Substanzen nach Adrenalin in der Regel nicht erkennbar war, stieg die stündl. Menge des Vakat-O im Harn ohne Zunahme der Diurese in den ersten 8 Stunden nach Zufuhr von 1/2 mg Adrenalin pro kg durchschnittlich auf das Doppelte der Norm an. In den folgenden 16 Stunden fand sich eine Senkung unter die Norm. In der 24-Stundenmenge war eine Zunahme des Vakat-O nicht immer nachweisbar. Die Mehrausscheidung von unvollständig oxydierten Substanzen wird durch die in vermehrter Menge ausgeschiedenen organischen Säuren und Kohlenhydrate nicht gedeckt.

3. Bei normalen Kaninchen war nach Insulininjektion (durchschn. 2 E pro kg) eine Änderung der Menge des Vakat-O bei Untersuchung des Harns in Perioden von 3–8 Std. Dauer nicht festzustellen.

4. In Versuchen an Ratten wurde die Wirkung des Phlorrhizins auf den Vakat-O des Tagesharns untersucht und eine Steigerung um durchschnittlich 150% gefunden.

Die Untersuchung des respiratorischen Gaswechsels dieser Tiere ermöglichte die Abschätzung des Verhältnisses der unvollständigen Oxydationen zum Gesamt-Sauerstoffverbrauch und des Einflusses der unvollständigen Oxydationen auf den respiratorischen Quotienten.