Zusammenfassung
1. Die Menge der nachEmbden bestimmten anorganischen Phosphorsäure der Herzkammermuskulatur verschiedener Schlachttiere verhält sich zur Menge dieser Säure in Vorkammer oder Herzohr wie 1 : 0,5–0,6. Bei ganz jungen Tieren ist es höher, nämlich 1 : 1 bzw. 0,8.
2. Das Verhältnis des Kreatingehaltes in beiden Herzmuskelteilen ist bei den untersuchten Schlachttieren annähernd dasselbe wie für die Phosphorsäure, nämlich 1 : 0,5–0,4. Es läßt sich berechnen, daß von dem Gesamtkreatin etwa 75% an Phosphorsäure gebunden sind.
3. Beim Menschen ist das Verhältnis der Kreatinwerte 1 : 0,28.
4. In Vorhof und Kammer erweist sich die Menge des histologisch darstellbaren Bindegewebes erheblich höher als in der Kammer. Es sind daher die gefundenen Verschiedenheiten der chemischen Zusammensetzung mindestens zum Teil auf den verschiedenen Bindegewebsgehalt zurückzuführen, und es ist schwer festzustellen, wieweit darüber hinaus noch eine biologisch wichtige Differenz in der Zusammensetzung der Muskelfasern selbst besteht.
5. Es wird darauf hingewiesen, daß bei vergleichenden Untersuchungen über die chemische Zusammensetzung verschiedener Muskeln und Muskelarten der relative Gehalt an Bindegewebe größte Aufmerksamkeit erfordert.
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Vollmer, H. Untersuchungen über den Kreatin-und Phosphorsäuregehalt verschiedener Herzteile. Z. Ges. Exp. Med. 65, 522–534 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02610019
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