Zusammenfassung
1. Alle Urine enthalten geringe Lipasemenge. Die im normalen Urin enthaltene Lipase ist völlig chininresistent; es wird deshalb ihr Ursprung aus der Niere angenommen.
2. Stark vermehrt ist der Lipasegehalt des Urins nur bei diffusen Nierenerkrankungen.
3. Bei Übertritt von Blutbestandteilen in den Urin und bei Leberkrankheiten tritt im Urin durch Chinin vergiftbare Lipase auf; es wird angenommen, daß es sich hier um Serumlipase handelt.
4. Bei Nierenerkrankungen ist die chininresistente Lipase vermehrt und es tritt Serumlipase auf. Bei degenerativen Erkrankungen überwiegt die Nierenlipase, bei entzündlichen die Serumlipase. Die Vermehrung der chininresistenten Lipase wird als Zeichen für Erkrankung und Zerfall der Nierenzellen, das Auftreten von Serumlipase als Ausdruck pathologisch gesteigerter Permeabilität des Nierenfilters angesehen.
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Loc. cit.
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Rona, Petow undSchreiber: loc. cit.
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Bloch, E. Untersuchungen über Urinlipase. Z. Ges. Exp. Med. 35, 416–422 (1923). https://doi.org/10.1007/BF02609427
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