Spezifische Viscositätserhöhung und Kolloidzustand der Serumeiweißkörper

Zusammenfassung

1. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen, welche bei Anwendung der seinerzeit angegebenen Methode zur Beurteilung des physikalischen Zustandes des Serums aus der Viscosität gewonnen wurden, und nach einer nochmaligen Auseinandersetzung des Zweckes der Methode werden die theoretischen und praktischen Grundlagen derselben eingehend, kritisch und unter Vergleichung mit anderen ähnlichen Methoden besprochen.

2. Die Methode hat sich für klinische Zwecke als sehr brauchbar erwiesen und deckt Veränderungen des Serums auf, welche mit anderen Methoden nicht ohne weiteres erkannt werden können. Diese Tatsache wird an Hand einiger Beispiele anschaulich gemacht.

3. Um genauere Analysen des Serums insbesondere für Untersuchungen im Tierexperiment und in vitro zu ermöglichen, wird ein zweites Diagramm angegeben, welches dem ersten ähnlich, aber genauer ist und mit dessen Hilfe sich auch feinere Veränderungen des physikalischen Verhaltens der Serumeiweißkörper, d. i. ihres Kolloidzustandes, im engeren Sinne erkennen lassen.

4. Es werden einige praktische Winke für die Technik der Untersuchung erteilt und einige Einzelheiten besprochen, deren Beachtung sich bei längerer Benützung der Methode als notwendig erwiesen haben. Die auf diese Weise erreichbare Genauigkeit wird an einigen Beispielen veranschaulicht.