Zusammenfassung
Nach den mitgeteilten Versuchsergebnissen über Größe und Gestaltung des Raumes um den Brandkörper (Normenkörper-Lattenschlot) und der von diesen Verhältnissen stark abhängige Zug im Kamin einen sehr deutlichen Einfluß auf den Brennvorgang aus. Eindeutige Versuchsbedingungen sind mit Hilfe eines Brandschachtes mit hoher Wärmedämmung und darüberliegendem Kamin erreicht worden (Versuchsanordnung 6, vgl. Bild 7); Es kann nach diesen Feststellungen erwartet werden, daß mit Versuchsanordnung 6 reproduzierbare Versuchsergebnisse beim Lattenschlotverfahren nach DIN 4102 erzielt werden.
Der Einfluß der Temperatur der Brandschachtwände bei Versuchsbeginn trat genenüber den vorgenannten Einflüssen zurück, war aber insbesondere bei Körpern mit geringwertigem Schutzmittel und bei ungeschützten Lattenverschlägen deutlich erkennbar; hier zeigte sich ein Ansteigen der Gewichtsverluste in Abhängigkeit von der Höhe der Anfangstemperatur der Brandschachtwände. Es ist demnach zur Erzielung reproduzierbarer Ergebnisse erforderlich, die Brandversuche stets mit ungefähr denselben Temperaturen der Brandschachtwände (z. B. rd. 60°) zu beginnen.
Die Vergrößerung des Zuluftquerschnittes am Brandschacht ließ bei geschützten Körpern mit einem Feuerschutzmittel guter Wirksamkeit eine geringe Zunahme des Abbrandes erkennen, führte aber bei dem mit hoher Geschwindigkeit ablaufenden Brennvorgang mit geschützten Körpern nur zu geringen Streuungen innerhalb der möglichen Versuchsgenauigkeit.
In den Ergebnissen der Vergleichsversuche mit Normbrenner und Risterbrenner ergaben sich bei jeweils gleichem Gasdurchgan nur geringe Unterschiede innerhalb des zu erwartenden Streubereichs.
Die Höhe der Temperatur der Zuluft hat nach den bis jetzt vorliegenden Erkenntnissen untergeordneten Einfluß auf die Brenngeschwindigkeit bzw. den Endgewichtsverlust der Normenkörper.
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Mitteilung aus der Amtl. Forschungs- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen, Otto-Graf-Institut, an der Technischen Hochschule
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Dürr, F., Egner, K. Verbesserung der Prüfung von Feuerschutzmitteln für Holz nach DIN 4102 (“Lattenschlotverfahren”). Holz als Roh-und Werkstoff 13, 468–474 (1955). https://doi.org/10.1007/BF02604999
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02604999