Zusammenfassung
Bei einem Kinde mit kongenitalem Defekt des linken Beckens und der unteren Extremität war eine rechtskonvexe starke Lendenwirbelskoliose vorhanden, im Bereiche der Lendenwirbel Spaltbildungen der Wirbelkörper. Im Gegensatz zu der Anschauung, daß primär die Wirbeldefekte vorhanden sind, die dann zur kongenitalen Skoliose führen, sprechen zahlreiche Gründe dafür, daß auch mechanisch durch intrauterine Verbiegung entstandene Skoliosen sekundär zu Wirbelkörperschädigungen (Spaltbildungen usw.) führen können.
Diese Bildungen würden Parallelen zu anderen intrauterinen durch mechanische Insulte bedingten Knochenstörungen bieten, beispielsweise den kongenitalen Pseudarthrosen.
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Müller, W. Über die Beziehungen zwischen intrauterinen Wirbelsäulenverbiegungen und Defektbildungen am Wirbelkörper. Arch. f. Orthop., Mecahno. u. Unf.-Chir 20, 345–354 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02595894
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