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Über die mehrfache Anlage des Zwischenkiefers beim Menschen

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Zeitschrift für Anatomie und Entwicklungsgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

1. Der Zwischenkiefer des Menschen wird nicht einheitlich, sondern auf jeder Seite dreifach angelegt. Er besteht aus einem Körper, einem Gaumenteil und einem Kern, der medialwärts von den Jakobsonschen Knorpeln liegt und später die Spina nasalis anterior bilden hilft.

2. Von diesen Teilen tritt der Körper früher auf als die beiden anderen Anlagen und verwächst sehr zeitig mit dem Oberkiefer, während die Pars palatina etwa in der 8.–9. Woche kurz nach Gaumenschluß erscheint und ebenfalls schnell mit dem Corpus verwächst. Etwa gleichzeitig legen sich die Processus Stenoniani an.

3. Alle drei Anlagen gehören hauptsächlich dem mittleren Nasenfortsatz, die ersten beiden aber auch den seitlichen Gesichtsfortsätzen an und haben keine Beziehungen zu deren Grenzen.

4. Die Sutura incisiva trennt den Gaumenteil des Zwischenkiefers vom Processus palatinus des Oberkiefers und liegt zwischen dem seitlichen Schneidezahn und dem Eckzahn.

5. Die Sutura intraincisiva ist keine Naht, sondern eine Spalte, die durch die Gegenwart des Canalis nasopalatinus und durch Gefäße und epitheliale Bildungen hervorgerufen wird.

6. Die Pars palatina des Säugetierzwischenkiefers ist nicht dem gleichnamigen Knochen beim Menschen vergleichbar, sondern dem Processus Stenonianus, der die Crista nasalis anterior bilden hilft.

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Jarmer, K. Über die mehrfache Anlage des Zwischenkiefers beim Menschen. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 64, 56–75 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02593638

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