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Die Lehre von der Faser als Form- und Funktionselement des Organismus

Die Geschichte des biologisch-medizinischen Grundproblems vom kleinsten Bauelement des Körpers bis zur Begründung der Zellenlehre

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Virchows Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin Aims and scope Submit manuscript

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Bibliographie

  1. Am 9. Juni 1939 wurde in einem Vortrag ein Überblick über die Entwicklung der Faserlehre und ihre Bedeutung für die Strukturforschung gegeben. (Vgl.Alexander Berg: Die Lehre von der Faser als Baustein des Organismus. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der Zellenlehre. Klin. Wschr.1939 II, 1424–1428.)—Die dort angekündigte monographische Darstellung erleidet durch die Zeitumstände erhebliche Verzögerung.—Vorliegende Arbeit wurde von der Berliner Medizinischen Fakultät als Habilitationsschrift angenommen.

  2. Vgl. hierzuOtto Körner: Die ärztlichen Kenntnisse in Ilias und Odyssee. München 1929.—Charles Vict. Daremberg: La médicine dans Homère. Paris 1865.

  3. Ilias 17, 522: “…àvηϱ, o′εϕóπiϑζv βoòζ áγϱa′νλoto, īva τáμηδià πãσav…”

  4. Ilias 23, 191: “…μή πϖìv μ′ενoζ ήελoio áμϕì àμϕì χϱóa ívεσiv ήσ′ε μελ′εσσiv.” Vgl.Homers Iliade, erklärt vonJ. U. Faesi, Bd. IV, 6. Aufl. vonF. R. Franke, Berlin 1887, S. 147 (Sammlung griech. u. lat. Schriftsteller mit deutschen Anmerkungen, herausgeg. vonM. Haupt u.H. Sauppe).

  5. Odyssee 11, 218 heißt es: die Sehnen verbinden Knochen und Muskel: “àλλ′ α′vτη ′εστì βϱoτ≈ωv, őτε τí⥮ ϑávησiv. o′v γàϱ τζ óστ′εa īvεζ ′εχovσiv, …”

  6. Die Gebilde, welche den Körper aufbauen, werden zusammenhanglos an verschiedenen Stellen der Schriften kurz skizziert, so die Knochen, Fleisch (σáϱξ und μ≈vζ), die Adern (ϕλ′εβεζ), ferner Sehnen, Nerven und Bänder unter dem Sammelbegriff (βε≈vϱa) nicht weiter unterschieden. Besondere Bedeutung hat hierbei die Schrift πεϱì, welche die Frage nach der Entstehung und dem Aufbau des menschlichen Körpers untersucht.Deichgräber, der die Schrift neu herausgab und eingehend kommentierte, datiert sie in die zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Ztw. SieheHippokrates: Über Entstehung und Aufbau des menschlichen Körpers (λεϱì, herausgeg., übersetzt und kommentiert vonKarl Deichgräber mit einem sprachwissenschaftlichen Beitrag vonE. Schwyzer, Leipzig u. Berlin 1935, S. 27.

  7. Es heißt in der Schrift λεϱì, 1: “Inch behaupte, daß das Fleisch der Frau lockerer und zarter ist als beim Manne, und infolgedessen zieht der Körper des Weibes rascher und in größerer Menge die Flüssigkeit aus der Bauchhöhle als der Körper des Mannes. Wenn man nämlich über einem Wasser oder über einem feuchten Ort zwei Tage und zwei Nächte reine Wolle und ein reines Gewand von dichtgefügtem Gewebe, das genau gleich schwer ist wie die Wolle, anbringt, so wird man, wenn man sie wegnimmt, beim Abwiegen finden, daß die Wolle bedeutend schwerer ist als das Gewand (von dichtgefügtem Gewebe). Die Ursache dieser Erscheinung liegt darin, daß von dem Wasser, das sich in einem Gefäß mit weiter Öffnung befindet, ständig etwas nach oben entweicht, und daß die Wolle, da sie locker und weich ist, ein größeres Quantum der entweichenden Flüssigkeit aufsaugen wird, während das ‘Gewand infolge seines engen und dichten Gewebes sich sättigen wird, ohne eine besonders große Menge von entweichendem Wasser in sich aufzunehmen. In dieser Weise zieht nun auch das Weib, da es lockerer gebaut ist, mit seinem Körper aus der Bauchhöhle mehr Flüssigkeit und rascher als der Mann …” Vgl.Konrad Blersch: Wesen und Entstehung des Sexus in der Antike (Tübinger Beitr. Altertumswiss., H. 29), Stuttgart u. Berlin 1937, S. 24. WieBlersch bemerkt, sind es mechanisch-physikalische Gesetze, nach denen auch die embryonale Entwicklung abläuft. Unter der physikalischen Einwirkung eines dauernden Luftstromes, der die embryonale Stoffmasse von innen her bearbeitet, vollzieht sich das Wachsen, Festwerden, die Anordnung und Gliederung. Ebenda, S. 25.

  8. In dieser Betrachtungsweise erkenntBlersch “die wissenschaftliche Denkform jener alten milesischen Theorie wieder, welche durch Verdichtung und Verdünnung des Erdbodens die beiden Geschlechter sich bilden ließ” (S. 24). Vgl. auchE. Zeller: Über griechische Vorgänger Darwins. Abh. kgl. Akad. Wiss. Berlin 1878, 115. Die Erde galt schon in der Antike als Träger des Festen, auch im Körperbau, eine Vorstellung, die lange nachwirkte und in der Faserlehre große Bedeutung gewann.

  9. So bezeichnet es an einer anderen Stelle (Littré VI, 290, vgl.Kapferer VIII, 55) die Ureteren: “ … δ′ε τηζ īνεζ ′εζ τήν, ή δiηϑεī τò ′υγϱòν, τεταμ′ενai εíσíν.”

  10. Vgl. die Erklärung des Wortes īχεζ durchErotian: Erotiani vocumHippocraticarum collectio,Ernst Nachmanson, Uppsala 1918 (Collectio scriptorum veterum Upsalensis), S. 46, 10: “oī μ′εν τ′α νε≈υϱa, oι τàζ τo′υτων

  11. Littré VIII, 594: αí γàϱ īν′εζ εīσi ψυχϱαì.

  12. Littré VII, 72.

  13. Littré VI, 284: πεϱì δ′ε τòi πϱóσωπoν ″εστi νε≈υϱα, áλλá īνεζ παϱóμoiai νεταξ′υ τo≈υ τε δστ′εov λεπτóτεϱai στεϱε′ωτεϱai, aí δ′ε.

  14. Littré VIII, 594;Deichgräber, a. a. O. mit einem sprachwissenschaftlichen Beitrag vonE. Schwyzer, Leipzig u. Berlin 1935, S. 10: σ′υν τ≈ε ϑεϱμ≈ω τo≈υ ϑεϱμo≈υ πλεīστoν, τo≈υ δ′ε ψυχϱo≈υ ′ελ′αχiστoν, τoσo≈υtoν μóνoν π≈ηξai τò a′υτó, ő εíσiν αí ′ενεo≈υσai ′εν τ≈ω σπlληνí, δi′α τàζ τα′υταζ ó íν′ωδηζ.”

  15. Aristotelis Opera graece et latine ex recensione Immanuelis Bekkeri, fünf Bände, Berlin 1831–1870, Bd. I.—Aristoteles: Tierkunde, Ausg.H. Aubert undFr. Wimmer, 2. Bde. Leipzig 1868.—Aristoteles: Fünf Bücher von der Zeugung und Entwicklung der Tiere, Ausg.H. Aubert undFr. Wimmer. Leipzig 1860.—Aristoteles: Vier Bücher über die Theile der Thiere, Ausg.A. v. Frantzius. Leipzig 1853.—G. H. Lewes, Aristoteles. Ein Abschnitt aus einer Geschichte der Wissenschaften, aus dem Englischen übersetzt vonJ. v. Carus, Leipzig 1865.

  16. Tierkunde, Ausg.Aubert-Wimmer, T. I, S. 192. Teile der Tiere, a. a. O., S. 53.

  17. Teile der Tiere, Ausg.Frantzius, S. 53.

  18. So wird vonZeller-Nestle: Grundriß der Geschichte der griechischen Philosophie, Leipzig 1928, S. 226, óμoioμεϱ≈η als gleichteiliger Stoff interpretiert (vgl. ebenda S. 75).

  19. Aristoteles: Teile der Tiere (Lib. I, Cap. 1). Ausg.Frantzius, a. a. O., S. 47.

  20. Ebenda S. 50f: “ή δ′αįσϑησiζ ′εγγíγνετai πãσiν ′εν τoīζ óμoioμεϱ′εσi …” (vgl.Bekker, a. a. O. I, S. 647).

  21. Tierkunde, Ausg.Aubert-Wimmer, Bd. I, S. 311.

  22. Bei seinen vergleichend-anatomischen Betrachtungen sieht er eine Analogie zwischen Knochen und Gräten, Nagel und Klaue, Hand und Schere, Feder und Schuppe. SiehneG. H. Lewes, a. a. O. mit einem sprachwissenschaftlichen Beitrag vonE. Schwyzer, Leipzig u. Berlin 1935, S. 286.—Gomperz sagt hierzu: “Haben hier und anderwärts biologische Verallgemeinerugnen und die sie bedingende Methode des VergleichensAristoteles in die Irre geführt, so bleibt diese Methode nichtsdeotoweniger die Grundlage seiner Physiologisch-anatomischen Forschung und zugleich seiner gewaltigsten Erfolge”.Gomperz, Theodor: Griechische Denker, Bd. 3. Berlin-Leipzig 1931, S. 130.

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  23. Tierkunde, Ausg.Aubert-Wimmer, T. I, S. 333 (Lib. III, Cap. 7).

  24. Ebenda I, S. 329 (Lib. III, Cap. 4). Diese Vorstellung ist von besonderer Wichtigkeit. Als im 17. Jahrhundert die Faser als allgemeines Bildungselement aufgefaßt wurde, sollten die Fibern aus den Arterienwandungen hervorgehen, wie z. B.Descartes annahm.

  25. “Aí δ′ε ĩν′εζ εìσi μετaξ′υ φλεβóζ. ≈ενiai δ′α′υτ≈ων ≈εχoυσiν ′υγϱóτητα τήν τo≈υ íχ≈ωϱoζ…” (Bekker; I, S. 515, 6; Tierkunde, Ausg.Aubert-Wimmer, I, S. 331).Aubert-Wimmer beziehen μετaξ′υ auf die örtliche Lage und verstehen unter īνεζ lockeres Bindegewebe. Hiervon kann keine Rede sein. Vielmehr willA. zum Ausdruck bringen, daß die Fasern zwischen Sehnen (bzw. νε≈υϱα) und Adern eine Mittelstellung einnehmen. Hierfür sprechen auch die anderen Stellen. Vgl. auch Tierkunde,Aubert-Wimmer, a. a. O., T. II, S. 14f. (Lib. VI, Cap. 3).

  26. Tierkunde, a. a. O., T. I, S. 310f.:Bekker, I, S. 511): “T≈ων δ′μoioμεϱ≈ων μ′εν ′εστi τò αīμa πãσi τoīζ ′ενaíμoiζ ζ′ωoiζ τó μóϱioν, ′εν ′ω ′εγγíνεσϑai (τo≈υτo δ′ε φλ′εϕ) ′ελεiτα δ′ε τò ′αν′αλoγoν τo′υτıζ, īχωϱ īχεζ”

  27. Teile der Tiere, herausgeg. vonFrantzius, Lib. II, Cap. 5, S. 68.

  28. Teile der Tiere (Lib. II, Cap. 5), Ausg.Frantzius, S. 68. NachA. haben manche Tiere, wie die Hirsche und Rehe keinen Faser(stoff), weswegen ihr Blut auch nicht gerinnen soll. Ebenda S. 66f., vgl. auch Tierkunde, herausgeg. vonAubert-Wimmer, T. I, S. 322f., 330f.

  29. Teile der Tiere (Frantzius), S. 68f. (Bekker I, S. 651 a): “τó γàϱ γàϱ στ′εαϱ γε≈ωδ′εζ ′εστi, δió πήγνυτai τó íν≈ωδεζ..”

  30. Ebenda: “aīμa…, τò μή εíζ τò μóϱioν τ≈ων ζ′ωων.”

  31. Vgl.Strömberg, Reinhold: Theophrastea, Studien zur botanischen Begriffsbildung. Göteborg 1937. (Göteborgs Kungl. Vetenskaps och Vitterhets Samhälles Handlingar Femte Följden Ser. A, Bd. 6, Nr. 4)

  32. Der Asdruck φgl′εΨ in der Bedeurtung von Pflanzenader findet sich in der ältesten Darstellung der griechischen Botanik im Corp. hipp. π. φ′υσioζ πaiζíoυ,Littré VII, 516; vgl.Strömberg, a. a. O., S. 130.

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  33. Auch später im 17. und 18. Jahrhundert waren sich die Naturforscher und Ärzte keineswegs einig, ob die Fasern als hohle oder solide Gebilde anzusehen wären (vgl. S. 367). Das Kanalsystem wurde als das wesentliche erachtet, da der Zufluß des Nahrungssaftes für das Leben der Pflanze von größter Bedeutung ist.Empedokles undDemokrit gebrauchten in ihrer Pflanzenphysiologie für diese Kanäle ausschließlich die Bezeichnung λóϱoi. Vgl.W. Capelle: Physiologus CXIX (Jg. 1910), S. 285. Vgl. auchJoseph Schumacher: Die naturphilosophischen Grundlagen der Medizin in der griechischen Antike, Berlin Antike Medizin, Bd. I. 1940, S. 114 u. a.

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  34. Vgl. unter anderemSieveking: Art. Herophilos. InPauly-Wissowa, Realenzyklop. der klassischen Altertumswissenschaft, Bd. VIII, Stuttgart 1913, Sp. 1104 bis 1110.—Franz Susemihl: Geschichte der griechischen Literatur in der Alexandrinerzeit, Leipzig 1891, Bd. I, Handlingar Femte Följden Ser. A, Bd. I, S. 785ff.K. F. H. Marx: Herophilos. Ein Beitrag zur Geschichte der Medizin, Karlsruhe und Baden 1838.—Sein anatomisches Hauptwerk umfaßte, wie ausGalen (IV, 596) hervorgeht, mindestens 3 Bücher: ‘Hϱóφλoζ…′εν τ≈ω τϱíτω τ≈ηζ ′ανατoμ≈ηζ: vgl.Susemihl, a. a. O. Geschichte der griechischen Literatur in der Alexandrinerzeit, Leipzig 1891, Bd. I, S. 787.

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  35. Anonymi Londimensis ex Aristotelis Iatricis Menoniis et aliis medicis eclogae, herausgeg. vonHermann Diels, Berlin 1893; deutsche Ausgabe: Anonymus Londinensis, Auszüge eines Unbekannten ausAristoteles—Menons Handbuch der Medizin usw., herausg. vonHeinrich Beckh u.Franz Spät, Berlin 1896, S. 36.

  36. Rufus von Ephesus, de corp. hum. part. appellationibus.Ch. Daremberg etEmile Ruelle, Oeuvres deRufus d'Ephèse. Paris 1878, S. 185: ε′ε τó ν ‘Hϱóφiλoν á μ′εν ′εστi ″εχεi τήν àπò τo≈υ νωτiα′ov μvελo≈υ, ″α μ′εν ′αλó óστo≈υ εíζ óστo≈υν ′εμϕ′υεταi, ″α δ′ε μυóζ εíζ μ≈υν, ″α συνδεī τá ″αϱϑϱα.” Den Sehnerv bezeichnet er als Gang (λóϱoζ) [Galen (Kühn)] III, 813]. Die Bezeichnung πóϱoζ fiendet sich auch für den Samenstrang πóϱoζ, sieheGalen (Kühn) IV, 565, bedeutet also ein strangförmiges Gebilde mit einem Lumen. NachWalther Kranz [Hermes47, 25 (1912)] hatte der PythagoräerAlkmaion bereits ausgesprochen, daß die Sinneswahrnehmungen durch Kanäle vermittelt werden.R. Creutz bemerkt,Herophilos habe nach dem VorbildeAlkmaions für die Empfindungsnerven den Ausdruck λ′ϱoζ beibehalten (Med. Welt1940 I, 872). Vgl.J. Schumacher, a. a. O.. S. 76.

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  37. Galen (Kühn) III, 445. Vgl.Susemihl, a. a. O..Marx, a. a. O.Herophilos. Ein Beitrag zur Geschichte der Medizin, Karlsruhe und Baden 1838, S. 80, 87.

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  38. Vgl.Aristoteles, S. 340.Galen (Kühn) V, 206 zit.Herophilos u.Erasistratos, folgt aber dem letzteren in der Auffassung.

  39. Vgl.M. Wellmann: Art.Erasistratos. InPauly-Wissowa: Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft (Stuttgart 1909), Bd. VI, S. 333–350;Wellmann: Hermes35, 370f. (1900);Susemihl, Fr., a. a. O. Geschichte der griechischen Literatur in der Alexandrinerzeit, Leipzig 1891, Bd. I, S. 798f.;R. Fuchs: In Handbuch der Geschichte der Medizin (1902), Bd. I, S. 295ff.;R. Fuchs: DeErasistrato capita selecta. Hermes29, 171–203 (1894);R. Fuchs: Erasistratea. Inaug.-Diss. Berlin 1892;R. Fuchs: Rhein. Museum49, 532 (1894);Ch. Daremberg: Rev. scientifique1881 I, 12ff.

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  40. Galen (Kühn) III, 573; Anonymus Londin., griech. Ausg., a. a. O., S. 37 (XXX);Wellmann: Realenzykl., a. a. O., S. 337, 22.

  41. Der Terminus νε≈υϱoν wird auch vonErasistratos noch nicht einheitlich gefaßt und kann Sehnen und Nerven bedeuten; wahrscheinlich sind dabei im wesentlichen “Nerven” gemeint. Der Ausdruck νε≈υϱoν wird von uns in der Übersetzung beidehalten.

  42. So heißt es in der pseudogalenschen Schriftσαγωγή (Kühn XIV, 697): “Erasistratos, der als Anfang und Grundlage des ganzen Körpers das dreifache Gefäßnetz der Neuren, Venen und Arterien annimmt, läßt das Flüssige und das Pneuma weg; denn durch diese zwei Stoffe, sagt er, werde das Geschöpf erhalten, durch das Blut als Nahrung und durch das Pneuma als Hilfsmittel zur Äußerung der natürlichen Lebenstätigkeit. Er nimmt sie jedoch nicht als Grundlagen an.” ‘Eϱασíστϱατoζ δ′ε ′ωζ ′αϱχ′αζ στoiχεīα öλ⩈ σ′ωματoζ ′υπoτiϑ′εμενoζ τ⧛ν τ≈ων ′αγγεíων, νе≈υϱα áϱηϱíaζ πaϱαλεíλεi τá τε ′υγϱá τá πνε′υματα. δυσí γàϱ ″υλαiζ τα≈υτα λ′εγεi τó ζ≈ωoν, τ≈ω μ′εν αïματi ′ωχ τβoϕ≈η, τ≈ω δ′ε πνε′υματi ′ωζ συηεβγ≈ω εĺζ τàζ ′ενεβγε′αζ. o′υ λαβαλαμβáνεi δ′ε α′υτáζ ′ω ′αϱχáζ.”

  43. Galen (Kühn) II, 96: “″ωσλεϱ τiνà σεiϱáν τϱi≈ων íμáντων δiaφεϱóντων τ≈η φ′υσεi πεπλεγμ′ενην.”

  44. Galen (Kühn) III, 537f.: “… τàζ δ′α′υ ϕλ′εβαζ, őτi τ≈ων áϱτηϱi≈ων α′υτ≈ων τóν χiτ≈ωνα πáντων áπλ≈ων πoβíων φλεβóϑ ′αβτηβτβíαϑ νε′υβoυ πεπλ′εχϑai φησí”.—Galen gibt nur gelegentlich einige kürzere Bemerkungen über die Anschauungen desErasistratos. Eine wichtige Ergänzung finden diese Angaben durch den Anonymus Londinensis, denH. Diels herausgab. Über die Anschauungen vom Gewebebau und den Grundstrukturen des Körpers heißt es: “Die Teile des Körpers sind teils einfach, teils zusammengesetzt. Einfach und zusammengesetzt nehmen wir im Sinne der einfachen Wahrnehmung, wie auchHerophilos die Bezeichnung anwendet, indem er folgendermaßen sagt: ‘Als erstes soll man das bezeichnen, was sich zuerst zeigt, auch wenn es nicht das Erste ist.Erasistratos ist nämlich weitergegangen in seinen Anforderungen an die Ärzte;

  45. Galen (Kühn) II, 96: „ ηαì τò τivà.” die Nerven untersuchte er eingehend, vor allem auch die Frage, ob sie ein Lumen haben oder nicht, forschte nach ihrem Ursprung und unterschied bereits zwischen motorischen und sensiblen Nerven (ηivντiηà und τà).Galen (Kühn) II, 96; vgl.Rufus Ephes. ed.Ruelle, a. a. O., S. 184f.—Eine kurze Übersicht über die Hirnanatomie, gibtWellmann: Realenzykl. usw., VI, S. 342. Ursprünglich nahmErasistratos an, die Nerven hätten ein lumen, wären also hohl oder, richtiger gesagt, mit Pneuma gefüllte Gefä\rohre („εĩ τà ”) vgl.Fuchs: Rhein. Museum49, 550 (1894); vgl. ders. Rhein. Museum58, 80 (1903); sieheGalen (Kühn) II, 97. Später erkannte eir ihre Füllung mit Mark die Nervenscheiden als Fortsetzungen der hirnhäute auffa\te, vor allem der Dura mater [„παχεìα Galen (Kühn) V, 602]. Die Markfüllunf stellee er sich jedoch porös vor, da das Pneuma hier durchgehen sollte. Die ungestörte Pneumazirkulation war eine Voraussetzung für den normalen Ablauf der Funktionen. Lähmungserscheinungen faßteErasistratos als Stockung des Pneumas innerhalb der Nervenleitung auf, die dadurch zustande käme, da\ zähe und klebrige Säfte (richtiger ihre Partikelchen) aus den begleitenden Venen in die Nerven-(Pneuma-) leitung eindringen.Galen (Kühn) V, 125: „ τà ãγγεĩα τà τoĩζ, δí aí ηaτà πθoαíчэ⩰iv.”—Vgl. auch Rhein. Museum49, 550 (1894); denn zur Gewährleistung einer normalen Funktion mu\te das Innere der Nerven (leitung) für das Pneuma durchgängig sein—es handelte sich um das (ψvχiηóϋ)—, gleichgültig ob er sie sich wie sunächst hohl oder später markerfüllt vorstellte.— Wie später die Iatrophysiker, so vor allemBaglivi, die Dura als ein wichtiges Organ auffa\ten, so lokalisierte auchErasistratos die in die harte Hirnhaut und fa\te diese auf als den Sitz bestimmter Gemütskrankheiten, so der Phranitis und Lethargie. Vgl. Rheim. Museum58, 69 u. 73 (1903). Durch experimentelle Untersuchungen, wie späterBaglivi (Einschnitt und verschiedene Reizungen) am lebenden Tier, hatte er festgestellt, da\ Reizzustände der Dura die motorischen Funktionen des tierischen Organismus beeinflussen. Er bezeichnete sie deshalb auch als [Galen (Kühn), V, 609f.].

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  46. Ruphus Ephes. (ed.Ruelle), p. 184. Vgl.M. Wellmann: InPauly-Wissowa: Realenzykl., a. a. O., VI, S. 344.

  47. Galen (Kühn) I, 599: „ oì πεϱì τòν ”.—Galen (Kühn) XIV, 697: „πoλλà ηaì ăλλa σωμáτωн εíδх, σνγηεíμενa, olov ηaì μvελòϰ ηaì πáντa τà óστã”.—Galen (Kühn) XIV, 709: „ó, ηaτ Eϱaσíστϱaτoν ϕaíνετai, δtò ηaì δoηεĩ ”. Vgl.R. Fuchs: Handbuch der Geschichte der Medizin, Bd. I, S. 300;Wellmann, a.a. O., S. 337.

  48. DieVerdauung faßte er nicht wie dieHippokratiker chemisch im Sinne einer auf, sondern mechanistisch-atomistisch als Zerkleinerung der Nahrungsstoffe in ihre Atome [Galen (Kühn) XIX, 372f.; II, 76f.; II, 166; XV, 247].Wachstum abgenutzter durch neue.Galen II, 104; IX, 133. Diese Ideen finden deutet er als Anlagerung neuer Atome,Ernährung als Ergänzung wir in der Faserlehre des 17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts wieder, wo sie eine große Rolle spielten. Zur Atomistik und Physiologie desErasistratos vgl.Galen (Kühn) II, 97f.; II, 76f.; II, 104, 166; XIV, 699; XIX, 372 f.; IX, 133; XV, 247;R. Fuchs: Erasistratea cap. select. hermes29, 179 (1894);Wellmann: Realenzykl. usw., VI, S. 334; vgl. auchH. Diels: Über das physikalische System desStraton, Sitzgsber. Berl. Akad. Wiss.1893, 105, 117 undW. Jaeger: Diokles von Karystos, Berlin 1938, S. 227.

  49. ÜberAsklepiades vgl.M. Wellmann: Art. „Asklepiades” inPauly-Wissowa Realenzyklopädie, a.a. O., Bd. II, Sp. 1632;Susemihl, a. a. O., Bd. II, S. 430;Villas, Hans: Der Arzt und PhilosophAsklepiades von Bithynien. Wien-Leipzig 1903;Meyer-Steineg, Th.: Das Medizinische System der Methodiker. Jena 1916 (Jena. med.-histor. Beitr. H. 7 u. 8, herausgeg. vonMeyer-Steineg); derselbe,Thessalos von Tralles. Arch. Gesch. Med.4, 97 f. (1911);Lutheritz, Karl Friedrich: Die Systeme der Ärzte vonHippokrates bis aufBrown. Dresden 1810, S. 167 ff.;Asclepiadis Bithyni Fragmenta, herausgeg. vonChristian Gottlieb Gumpert. Wien 1794;Broussais, F. J. V.: Examen des Doctrines médicales et des Systèmes de Nosologie, 3. Edit., Tome I, Paris u. Brüssel 1829.Sprengel, Kurt: Versuch einer pragm. Gesch. der Arzneykunde, 3. Aufl., Bd.II, Halle 1827, S. 11 ff.

  50. Über den Begriff πóϱoi vgl.W. Capelle: Die Vorsokratiker, S. 222ff.

  51. In diesem Zusammenhang kann die Atomistik (Antike) nicht erläutert werden, vgl.H. Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker, 4. Aufl., Berlin 1922, Bd. II (Leukipp) Cap. 54, (Demokrit) Cap. 55;Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker, die Fragmente und Quellenberichte, übersetzt und eingeleitet, Leipzig 1935;Karl Prächter: Die Philosophie des Altertums, 12. Aufl., Berlin 1926, T. I, S. 104f., 449ff. u. a.;Capelle, W.: Geschichte der Philosophie, I. T., Göschen Bd. 857. Berlin-Leipzig 1922, Bd. 858 u. 859;Zeller-Nestle: Grundriß der Geschichte der griechischen Philosophie, 13. Aufl., Leipzig 1928, S. 78ff., 287ff.;Kafka, G. u.H. Eibel: Der Ausklang der antiken Philosophie und das Erwachen einer neuen Zeit. Müchen 1928;Gomperz, Theodor: Griechische Denker, 4. Aufl., Bd. II. Berlin-Leipzig 1925;Burnet, John: Die Anfänge der griechischen Philosophie, 2. Ausg., übersetzt vonElse Schenkel, Berlin 1913, S. 300ff.;Gregory, J. C.: Short history of atomisme from Demokritus to Bohr. London 1931;Bauch, B.: Das Substanzproblem in der griechischen Philosophie. Münster 1890;Baeumker, Clemens: Das Problem der Materie in der griechischen Philosophie. Münster 1890;Arnim, H. v.: Epikurs Lehre vom Minimum, Almanach d. Wien. Akad.57, 383 ff. (1907);Kafka, Gustav: Die Vorsokratiker, Geschichte der Philosophie in Einzeldarstellungen, herausgeg. vonG. Kafka. Dresden 1921;Laßwitz, Kurd: Die Erneuerung der Atomistik in Deutschland. Vjschr. wiss. Philos.3 (1879); derselbe: Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton, Bd.II. Leipzig 1926;Jordan, P.: Atom und Organismus. Geist. Arbeit5, Nr. 3, 3f. (1938);Hartmann, G. B.: Das Unzerteilbare in Idee und Wirklichkeit. Geist. Arbeit4, H. 18, 3 (1937);Gadamer, H. G.: Antike Atomtheorie. Z. ges. Naturwiss.1, 81ff. (1935);Walden, P.: Aus der Lebensgeschichte der Atomtheorie. Forschgn u. Fortschr.1933, 347ff.;Kranz, Walther: Empedokles und die Atomistik. Hermes47, 18–42 (1912);Schumacher, J.; a. a. O., S. 131ff. u.a.

  52. Vgl. hierzu die ArbeitenMeyer-Steinegs, S. 345, Anm. 3.

  53. Galen (Kühn) I, 242: „ δtaϕεϱóντων ηaτ' εįδoϰ, àλλ', ηaϑáπεϱ τiϰ πλíνϑov μóνηϰ, λíϑων, μóνη δηλoνóτi …”

  54. Galen (Kühn) XV, 7: „aì …”

  55. Galen (Kühn) I, 241, IV, 384, XV, 7f., 25; X, 48; u. a.

  56. Galen (Kühn) IV, 9; IV, 369; V, 209.

  57. Galen (Kühn) IV, 551: „ηaì … πϱóτεϱoν lνaϰ. lνaϰ λεπτàϰ, ηaì πáσaiϰ σáϱηaϰ.

  58. Galen XVIII, 2. T, 355:

  59. Galen XV, 8: „ηaì σáϱξ, τε τaïϰ ηaì, τ' τoïϰ σπλáγχνoiϰ ηaì ηaλεĩν 'Eϱaσíστϱaτoϰ ”.Galen I, 601: „τiνεϰ σáϱηεϰ τε σaϱηòϰ τε, alϰ γàϱ”. Siehe auchGalen IV, 9.—Vgl. auchMeyer-Steineg: Studien zur Physiologie desGalenos. Arch. Gesch. Med.5, 177 (1912).

  60. Galen II, 609: „ηaϱδíaν πoiηíλων σvγηεĩσϑai…”

  61. Galen II, 610: „γàϱ τàϰ lνaϰ oi …”

  62. Galen II, 180f.

  63. Galen I, 602: „, áλλ' aí τoĩϰ μvσìν ηaì μóϱia. ηaϱδíaϰ τó, ηaì ηaì ϕλεβòϰ.

  64. Galen V, 676.

  65. Galen V, 673: „ γàϱ 'Iππoηϱáτηϰ, …”

  66. Galen V, 676: „τεττáϱων γàϱ, τò, πvϱóϰ, τε ηaì, ϕaíνετai, ηaì ηaì πεϱì 'Iππoηϱáτηϰ.”

  67. Avicennae Arabum Medicorum Principis Canon Medicinae Lib. I., Fen. I., Doctrin. IV. in Opera omnia collectae et editae a. Fabritio Raspano, Venetiis 1595.

  68. Die Ligamente sind nervenähnliche Körper (Corpora nervo similia), die jedoch keine Empfindung haben. „Ligamentorum nullum vero sensum habuit…” Die Membranen (panniculi) sind aus „Nervenfasern” gewebt, die aber ohne Gefühl sind: “Panniculi, qui sunt corpora de filis nervosis non sensu perceptis texta …” Ebenda S. 30. Manche Membranen stellen Umhüllungen innerer Organe dar, wie die Nierenkapsel. Das Fleisch (caro) hat die Aufgabe, leere Stellen des Körpers auszufüllen. In der Bologneser Schulanatomie Anatomia vivorum (vonv. Toeply als AnatomiaRicardi Anglici, Wien 1902, herausgegeben), S. 29ff. werden nachAvicenna die Körpergebilde in fasrige und nichtfasrige unterschieden; vgl.Christ. Ferckel: Thomas von Brabant, München 1912, S. 54f.—Siehe auchAlfred Siggel: Das Paradies der Weisheit über die Medizin” vonAbu Hassan Ali b. Sahal Rabban at-Tabri. Quellen und Studien zur Geschichte der Medizin und Naturwissenschaft, Bd. VIII (Berlin 1941), S. 228f.

  69. Grévin, Jacque (1541–1570), Arzt in Paris, auch als Dichter hervorgetreten (vgl. Biogr. Lexikon usw., Bd. II, S. 849). Die Tabelle findet sich in seiner Schrift: Partium corporis humani tum simplicium tum compositarum brevis elucidatio, Antwerpen 1565, die zusammen mitVesals Epitome im Jahre 1565 bei Christ. Plantin gedruckt wurde.

  70. Joan. Fernelii, Ambiani, Universa medicina, ab ipso quidem authore ante obitum diligenter recognita … etc. (Editio postrema), Frankfurt a. M. 1577, Physiologica, Lib. I–VII.

  71. Den Begriff “pars” definiert er: “Pars enim, est corpus toti cohaerens communique vita coniunctum et ad illius functionem usumve comparatum”. Ebenda, Lib. II, Cap. 2, S. 37.

  72. “Haec summa est investigandi facultas, quam probatissimi Philosophi, id est, dissolutionem appellarunt.” Ebenda, Lib. I, Cap. I, S. 1.

  73. Ebenda, Lib. II (De elementis), S. 36f.

  74. Ebenda, Lib. V, Cap. VI, S. 68.

  75. “Solida primum est lineamentum et stamen illud stabile atque constans, per quod toti robur inest et firmamentum, et qua tanquam basi reliquae substantiae innituntur.” Ebenda, Lib. IV, Cap. V, S. 56.

  76. “In solida crassamentum illud terrenum, humidum primigenium et insitus spiritus. In crassamento praeter terrenam substantiam, a quaeus est et tenax is humor, cuius interventu partes eius cohaerent, firmaque id soliditate consistit.” Ebenda, S. 57.

  77. “… humor, qui carnosa vocatus substantia, et qui seu concretus liquor solidis fibris adhaerescens …” Ebenda, Lib. IV, Cap. V, S. 57.

  78. Ebenda, S. 52f.

  79. “… quo firme cohaereant, teneantur et sensu polleant certiore …” Ebenda, Lib. I, Cap. 13, S. 29.

  80. Fernel, der mathematisch sehr interessiert war—er berechnete z. B. den Meridian—, definiert den Faserverlauf nach den Winkeln, die die Fasern miteinander bilden.

  81. Siehe Lib. I, Cap. 13, S. 28.

  82. Vgl. hierzu die Kommentare zuFernel inJ. Riolan: Opera omnia. Paris 1610.

  83. “Ceterum fibras toti architecturae primum substerni his argumentis demonstratur: Primo quod sint terrenae, terra autem sit basis totius operis.”Joannis Riolani adFernelli librum de spiritu et calido innato commentarius, Scholion Cap. VI, Opera omnia. Paris 1610, S. 38.

  84. ”Fibrae igitur sanguinem in carnem transmutant …” (ebenda).

  85. ”A villis illis seu. funiculis contractis perfici, quibus caro munimentum et firmitatem aliquam praebet, ac villos ipsos nimis extendi in vehementi actione et contrahi prohibet, uti stupae filis intersitae et intertextae: Caro igitur non est pars princeps musculi, seu pars, sine qua actio fieri non potest …”Riolan; Anatome Sect. III, Cap. 2, De musculorum natura, S. 79.

  86. ”Quod in valde sene vix quidpiam supersit praeter fibras, primum autem fuit in constitutione quod postremum manet in dissolutione.” De spiritu etc. commentarius (vgl. Anm. 2), S. 38.

  87. “Genitor enim spiritus cui insidet vis conformatrix, ex crassamento seminis ducit corporis prima lineamenta …“ (ebenda, S. 39).

  88. Andr. Vesalii: De humani corporis fabrica libri septem. Basel 1543.

  89. Venae autem tunica corpus est instrumentarium, ex similaribus partibus, fibris videlicet, conformatum.Andreae Vesalii Bruxelensis invictissimi Caroli V. imperatoris medici, De humani corporis fabrica. Libri VII, Basel 1555, Lib. III, Cap. 1, S. 436.

  90. ”Non est itaque musculus inter ligamentum et nervum natura medius: neque etiam illa quam vulgo imaginantur, ligamenti et nervi fit commixtio …” De. hum. corp. fabr., S. 262.

  91. Z. B.Adrian van den Spieghel, De humani corporis fabrica Lib. X, Venetiis 1627; Lib. IV, Cap. II, S. 92.

  92. Andreae Vesalii Bruxelensis invictissimi Caroli V. imperatoris medici. De humani corporis fabrica Libri septem, Basel 1555, Lib. II, Cap. 2, S. 261.

  93. Falloppio widmete in seinen Observationes anatomicae (Zuerst erschienen Venedig 1561) diesem Gebiet bereits ein größeres Interesse. Weit eingehender beschäftigt er sich in einer größeren Arbeit, die nach seinem TodeVolcher Coiter (1534–1590) unter dem Titel “Lectiones de partibus similaribus et selectorum explicationes” erstmalig 1575 in Nürnberg herausgab, mit den Geweben des Körpers. Im folgenden werden beide Arbeiten nachG. Falloppio: Opera omnia. Frankfurt a. M. 1606, Tome I, S. 354 ff. bzw. Tome II, S. 96–156 zitiert.

  94. Nicht alle einfachen Teile bestehen aus Fasern, so machen z. B. die Knochen eine Ausnahme. De part. sim., Opera omnia, Tom. II, S. 106.

  95. Der Nerv z. B. baut sich aus Nervenfasern auf, die sich nicht hinsichtlich ihrer materiellen Natur, sondern lediglich nach der Anordnung unterscheiden (“quia fibrae non differunt natura sed tantum situ”). Seine Zusammensetzung stellt also eine “compositio”, nicht aber “mixtio” dar. De part. sim., Tom. II, Tract. V, Cap. 2, S. 102.

  96. Falloppio, Opera omnia, Tom. II (De part. simil.), Tract. V, Cap. 15.

  97. “Addatis quod istae partes, quae moventur ratione fibrarum, aut moventur ratione voluntaria, aut naturaliter, aut medio modo: voluntarie moventur musculi ratione fibrarum carnosarum, unde omnes partes quae habent fibras carnosas, possunt voluntarie moveri; arteriae autem se ipsas movent naturaliter, cuius motus causa sunt fibrae sine carne, quia sunt cartilaginosae et nervosae …”, Ebenda, S. 140. Ähnliche Ansichten vertrat späterBaglivi. Vgl. unten S. 395f.

  98. “Aliae vero medio modo se movent, veluti intestina, ventriculus et vesica, in quibus non ita apparet motus voluntarius, sed est motus quidam mixtus.” Ebenda, S. 140.

  99. “… habent autem talem usum pro transmissione, ut cor posset tran(s)fundere suos spiritus per universam arteriam, usque ad finem arteriae non per cavitatem sed per propriam substantiam: Ideo secunda tunica habet meatus rectos, ut reciperent influxum a corde”. Ebenda, S. 141.

  100. “Requiritur enim ad transmissionem rectitudo meatuum et fibrarum atque ordo; exemplo sint nervi, qui habent fibras, in quibus quia adsunt meatus recti, ideo adsunt necessario fibrae rectae”. Ebenda, S. 140. “Cavitates nervorum sunt insensibiles … quia ea soliditate praediti sunt, ut poros habeant, quia nullum est corpus mixtum, quod non habet poros.”

  101. “Tertius usus fibrarum est ratione texturae: quando enim natura voluit formare partem aliquam, quae posset undique extendi per dimensiones, ut compositio esset valida ne disrumperetur et laceraretur, fecit ut textura ista constaret omnibus generibus fibrarum.” Ebenda, S. 140.

  102. So bilden die Membranen z. B. ein sehr weiches und zartes Gewebe (tenuitate, mollitie atque densitate telae araneae similium), dem Spinngewebe ähnlich. Sie haben die Aufgabe, eine lockere Verbindung unter den Organen herzustellen, haben somit die Funktion der Füllsubstanz und entsprechen im wesentlichen dem Zellgewebe im SinneHallers oder dem lockeren Bindegewebe in unserem Sinne (vgl.Falloppio, a. a. O., Opera omnia, Tom. II (De part. simil.), Tract. V, Tom. II, S. 126).

  103. Falloppio: Observationes anatomicae, Opera omnia, Tom. I, S. 409f.

  104. “Interna ventriculi tunica tota nervosa est et per ipsam ducuntur vas atque in ipsa determinantur.” Ebenda, S. 409.

  105. Die Zusammensetzung und der Aufbau der inneren Haut, vor allem ihrer Oberfläche, ist am Magen von Hund und Rind deutlich sichtbar, am menschlichen Magen jedoch nur, wenn dieser halb gekocht ist, erkennbar.

  106. “Veluti in panno illo sericino vel bombycino patere potest, quem velutum vocamus.” Ebenda, S. 409.

  107. “Nam linguae superficies simili crusta vestitia est, quae quasi villis constat.” Ebenda, S. 409.

  108. “Tunica ista spongiosa veluti ac villosa apposita est.” Ebenda, S. 410.

  109. “Tota carnosa est pluribus fibris iisque carneis constans.” Ebenda, S. 410.

  110. “Hoc ita constituto patet pro ipsis spiritibus ordinatos requiri meatus, at ordinati meat(us) in aliquo corpore necessario efficiunt fibras.” Ebenda, S. 411. “Tertio ratione transmissionis … Quam ob rem ego colligam ad hoc ut facultas ad universas corporis movendi partes statim defluere possit necessario requiri, quod illud quam maxime fibrosum sit.” Ebenda, S. 411.

  111. Die vonFalloppio angebahnten grundlegenden Untersuchungen über die Niere wurden vonBartholom. Eustacchio (gest. 1574) in seiner Schrift: De renum structura, officio et administratione, Venedig 1563, wesentlich erweitert und ausgebaut.

  112. Hieronymi Fabricii ab Aquapendente, Opera omnia anatomica ac physiologica,Bernhardi Siegfried Albini editio, Lugd. Batav. 1738, De musculis, S. 383 f.

  113. Das Muskelgerüst bilden die aus dem Samen entstandenen Sehnenfasern. Sie können in immer feinere Fäserchen zerteilt werden, welche die Grenze des Sichtbaren geradezu überschreiten: “In varias divisiones et fibras minutissimas, ac paene invisibiles in musculum findi et solvi observavimus, …” De musculi fabrica, S. 389.

  114. Vgl. ebenda: De musculi utilitatibus, S. 418 f., Pars III und die Abbildungen, durch welche die Funktion der Muskel nach dem Prinzip von Hebeln erklärt wird.

  115. H. Fabricii ab Aquapend: a. a. O., Opera omnia anatomica ac physiologica,Bernhardi Siegfried Albini editio, Lugd. Batav. 1738, De musculis, S. 392.

  116. Das Eingeweidefleisch enthält keine Fasern, sondern bildet lediglich Ausfüllungen zwischen den Gefäßen: “At caro viscerum alio modo videtur annecti. Etenim solum ad replenda vasorum spatia adhibetur, ut in jecore, pulmone, liene et renibus …”, ferner: “parenchyma ob id dicta, vasorum seu spatiorum secuta ordinem, fere sine ordine accedit”, (Ebenda, S. 392).

  117. Renatus Descartes: De Homine, figuris et latinitate donatus a Florentio Schuyl etc., Lugd. Batav. 1662.—Vgl. auch die spätere, besser illustrierte Ausgabe:Renati Descartes Tractatus de Homine et de Formatione Foetus etc. Amsterdam 1677.— Siehe auchPaul Mouy: Le Développement de la Physique Cartésienne. Paris 1934.

  118. Die Grundlage des ganzen Körpers bildet dieErde. „Corpus autem statuam duntaxat machinamque quandam terrestrem esse suppono”. De homine (1662), S. 1.Descartes betont hierbei eine Vorstellung, die Jahrtausende zurückreicht. Galt doch schon den Naturphilosophen der Antike die Erde als das Prinzip des Festen. Die biblische Vorstellung, daß der Leib aus Erde (Staub) besteht und wieder zu Erde wird, findet sich in den Schriften der Ärzte und Philosophen als Allgemeingut.

  119. Es handelt sich hier um eine Reminiszenz an die in der AtomistikDemokrits vertretene Lehre von der „Verfilzung” der Atome nach ihrer Gestaltung. Vgl.J. Schumacher, a. a. O., S. 143f.

  120. „Ad filamentorum quorundam radices, quae ex extremitatibus ramusculorum arteriarum egredientes componunt ossa, carnem, cutem, nervos, cerebrum, reliquaque membra solida secundum diversos modos, quibus coniunguntur, atque intertexuntur.”Descartes: De homine, Ausg. 1662, S. 11.

  121. “Quod autem ad cerebrum attinet: non possis etiam quicquam rationi convenientius imaginari, quam ex pluribus filamentis diversimode contextis, illud compositum esse: quandoquidem omnis cutis, omnisque caro itidem ex fibris, filamentisque contextae conspiciuntur. Quod et in omnibus plantis animadvertimus.” Ebenda, S. 118f.

  122. Vgl. Anm. 3.

  123. “Quorum etiam fibrae sic dispositae sunt, ut spiritibus introeuntibus, musculis intumescat, atque contrahatur…” De homine (Ausg. 1662), S. 21; vgl.Diepgen: Das physikalische Denken, Stuttgart 1939, S. 18.

  124. „… in adolescentia, quia parva filamenta partes solidas componentia nondum sunt admodum arcte invicem conjuncta, rivulique per quos partes fluidae decurrunt satis lati sunt, istorum filamentorum motus minus tardus sit quam in senectute,…”Descartes, De formatione foetus in De homine, Ausg. 1677, S. 210f.

  125. Wilhelm Maar hat die gesamten ArbeitenNiels Stensens in ausgezeichneter Weise neu herausgegeben: Nicolai Stenonis Opera philosophica, Vol. I u. II. Kopenhagen 1910; diese Ausgabe wurde im wesentlichen benutzt. ÜberStensen vgl.: Einleitung derMaarschen Ausgabe.—Stenoniana udgivet afVald. Meisen ogKnud Larsen, Kopenhagen, Bd. I. 1933.M. K. Zahrtmann. Oplysniger amNiels Stensen Historik middelser am Københaven 1921.—Gotfredsen, Edv.: Der DäneNiels Stensen. Klin. Wschr.1939 I, 474–477.Peukers, Wilhelm: Der DäneNiels Stensen. Freiburg 1884.

  126. Diese Fragen behandelt er in der Schrift: „De solido intra solidum naturaliter contento dissertationis prodromus” (1669). Wiedergegeben in AusgabeWilhelm Maar, Copenhagen 1910, Vol. II, Nr. XXVII, S. 181–227 (im folgenden benutzt); Faksimile-Ausgabe, herausgeg. vonJunk, Berlin 1904. Deutsche Ausgabe,Wolfgang Ostwald, übers. v.Karl Mieleitner inOstwalds Klassiker der exakten Wissenschaften Nr. 209. Leipzig 1923.—Vgl. Ausg.Maar, II, S. 193.

  127. Vorstellungen dieser Art erhielten sich noch bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts, indem die Faser als die „Kristallisationsform der organischen Materie” bezeichnet wurde, so unter anderem vonReie, siehe unten S. 431.

  128. Stensen beschrieb auch faserartige Gebilde in Spalten von Steinen, Ausg.Maar, II, S. 197f.

  129. Unter dem Begriff „innere Flüssigkeit” versteht er solche, die mit der äußeren nicht in Verbindung steht, es sei denn durch Capillaren (intermedia capillarum vasorum II, S. 194). Zu der äußeren Körperoberfläche, die von äußeren Flüssigkeiten umspült wird, rechnet er auch solche Gebilde, die, wie wir sagen, mit Endothel ausgekleidet sind, die Luftröhre, den Magen-Darmtractus, die Blase und Harnröhre, den Uterus usw., a.a. O., II, S. 193. Die Flüssigkeiten, welche diese Körperoberflächen berühren, nennt er äußere. Als gewöhnliche „innere Flüssigkeiten” bezeichnet er solche, die in Venen, Arterien und Lymphgefäßen enthalten sind, schließlich auch denNervensaft, den er als zweite Art aufzählt. Über dessen Natur sagt er weiter nichts aus. „De altero fluido communi, quod substantia nervosa continetur, utpote primus cognito, nihil determino”, Ausg.Maar, Vol. II, S. 194. Gerade hierin kommt so rechtStensens geistige Einstellung zum Ausdruck. Er schweigt, während seine Zeitgenossen sich besonders bei dieser Frage in vage Spekulationen verlieren oder sogar ihr System aufbauen! Zur „besonderen inneren Flüssigkeit” rechnet er unter anderem auch die Säfte, welche in dem bluterfüllten und nicht durchbluteten Parenchym vorkommen, und schließlich die, welche die motorischen Fasern umspülen, also die eigentliche Gewebsflüssigkeit. Bemerkenswert ist, daß er dieMuskelfaser an keiner Stelle als hohl oder safterfüllt bezeichnet”.… aliud enim est in parenchymatis sanguineis, aliud in parenchymatis non sanguineis, aliudcirca fibras motrices”. Ausg.Maar, Vol. II, S. 194.

  130. Diese Frage untersuchte er in mehreren Schriften: De musculis et glandulis observationum specimen aus dem Jahre 1664, Ausg.Maar, Vol. I, Nr. XV, S. 161 bis 192; Elementorum myologiae specimen seu musculi descriptio, erschienen 1667 in Florenz, Ausg.Maar, Vol. II, Nr. XXII, S. 61–112; Nova musculorum et cordis fabrica (Leiden 1663), Ausg.Maar, Vol. I, Nr. XIV, S. 155f.

  131. „Caro non est parenchyma vel tomentum, sed eaedem fibrillae, quae arcte sibi connexae tendinem componunt, laxius iunctae carnem constituunt. De musculis, Opera omnia I, S. 174.

  132. „Motricem eam appello, quod mihi videatur verum motus animalis organum”. Element. myol. Ausg.Maar I, 69.

  133. „Fibra motrix est minutissimarum fibrillarum sibi mutuo secundum longitudinem immediate iunctarum certa compages…” Ebenda, S. 69; 3.

  134. Swammerdam, J.: Biblia naturae etc., accedit praefatioH. Boerhaave… latinam versionem adscripsitH. D. Gaubius, Leiden 1738, Bd. II.—Siehe auch: Opuscula selecta neederlandicorum de arte medica, Amstelodami 1907, Vol. I, S. 82ff.

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  135. Haller, A. v.: Elementa physiologiae Bd. IV, Lausanne 1756, S. 549.

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  136. „Fibrarum motricium collectionem ita confirmatam, ut mediae carnes parallel-epipedum obliquangulum constituant, tendines vero oppositi duo prismata tetragona componant”. Elementorum myolog., Ausg.Maar, Vol. II, S. 68.

  137. Die Anordnung der Faser- und Muskelgruppen stellt ein kompliziertes Werk dar. Die einzelnen Faserzüge sind dabei so miteinander verbunden, daß sie bei der Bewegung zusammenarbeiten: „duodecim simplices numerantur musculi, eo modo singuli inter se uniti et compositi, quo in bicipiti manus binos simplices inter se unitos”. Ausg.Maar, Vol. II, S. 88.

  138. Ausg.Maar, Vol. I, S. 158f.

  139. Element. myol., Ausg.Maar, Vol. II, S. 100.

  140. „Oesophagus in quibusdam, quibus contexitur, fibras multas licet possideat, spirales omnes ad duo tamen genera commode illas reduxeris, duas nempe cochleas, quae, ubi contrario ductu sibi occurrunt.” De musculis et glandulis, Ausg.Maar, Vol. I, S. 174.

  141. Gotfredsen, E. a. a. O., Der DäneNiels Stensen. Klin. Wschr.1939 I, S. 474.

  142. „Cum omnia fere ossa in embryone tendines fuerint, et ipsae fibrae osseae maximam partem tendines sint, vel in os indurati vel osseis particulis circumsepti…” Element. myol., Vol. II, S. 99.

  143. Diese Anschauungen wurden im Anschluß anAristoteles bis ins 17. Jahrhundert hinein vertreten, so unter anderen auch vonFalloppio.

  144. Lower, Richard: Tractatus de corde. Amsterdam 1669.

  145. Ebenda, S. 81.

  146. Ebenda, S. 82: „Certe vix credibile est, res adeo diversas saltem in corpore bene constituto existere, aut invicem committi…”

  147. „Simpliciore musculi recti motu tanquam reliquorum omnium norma ordiemur”, ebenda, S. 49 und ferner: „Motumque cum reliquis musculis omnino similem sortiri” (S. 79).

  148. „Adeo ut motus omnis muscularis non aliter perfici videatur, quam ubi duo homines accepta invicem dextra in mutuum amplexum sese arcte et propius attrahunt”. Ebenda, S. 80.

  149. Borelli, Joh. Alphonsi: De motu animalium, Lugd. Batav. 1685.

  150. „Subtilissima fila, seu fibras musculorum, esse seriem machinularum forma porosa, seu rhomboidali similem catenae, ex rhombis filaribus compositae”. De motu animal., Pars I, S. 153.

  151. „Ex affusione succi nervei intra sanguinem calentem necessario subsequi debet fervor et ebullitio”. De mot. anim., Lib. II, S. 47 (propos. 27).—„Modus vero mechanicus, quo talis ebullitio et effervescentia perficitur, non est diversus ab eis, qui per vulgarem fermentationem fiunt”. Ebenda, S. 47.

  152. „Ergo necesse est, ut machinulae, seu vesiculae inflatae unius fibrae, sint contiguae aliis machinulis, simili modo contractis et ideo texturam conficient, similem reticulato fasciculo ex machinulis rhomboidalibus composito”. Ebenda, Pars I, S. 154 (propos. 116) (vgl. Abb. 8, Fig. 10 und 11).

  153. „Fasciculi nervei constant ex filis, seu fibris aeque longis, ac sunt ipsi nervi”. Ebenda, Pars II, S. 240 (propos. 161).

  154. „Igitur eodem modo fibrarum nervearum tubuli, habentes medullam spongiosam, saturari possunt usque ad turgentiam a succo spirituoso cerebri”. Ebenda, Pars II, S. 234 (propos. 157).

  155. Ebenda, S. 234.

  156. De motu animalium, Pars II, Cap. XI, S. 230.

  157. Dabei sind folgende besonders wichtig: Cerebri anatome, cui accessit nervorum descriptio et usus, London 1664, in Opera omnia Amsterdam 1682, S. 65–68; De motu musculari, Opera omnia, S. 27–41.

  158. De motu musculari, S. 31.

  159. „Ita ut eorum impetus forti connixu excitatus, pulveris Pyrii explosioni similis videatur…” De cerebri anat., S. 66.

  160. Vgl. De motu musculari, S. 30f.

  161. „Tum spirituum influorum copias a nervo exceptas ad tendines deferunt”. Ebenda, S. 30.

  162. Vgl. De motu musculari, S. 30f.

  163. Aus der Fülle der Literatur seien nur folgende Werke hervorgehoben:Harting, P.: Das Mikroskop. Theorie, Gebrauch, Geschichte und gegenwärtiger Zustand desselben; deutsche Ausg., herausgeg. vonFr. Wilhelm Theile, 1. Aufl. Braunschweig 1859, 2. Aufl. 1866.—Petri, R. J.: Das Mikroskop. Berlin 1896.—Clay, Reginald andThomas Court: The history of the microscope compiled from original instruments and documents, up to the introduction of the achromatic microscope. London 1932.

  164. Theodoris Kerckringii: Spicilegium anatomicum, continens observationum Anatomicarum rariorum centuriam unam etc. Amstelodami 1670. S. 177: Per microscopia incertum in Anatomia iudicium.

  165. Ein Beweis, in welche Einzelheiten die mikroskopische Forschung einführte, ist die Tatsache, daßBorelli auf Grund mikroskopischer Untersuchungen des Gerinnungsvorganges (vgl. De motu animalium (1685), Pars II, S. 193) die irrtümliche Interpretation des Begriffes beiAristoteles (vgl. oben S. 340) durch spätere Autoren widerlegte, die das Wort statt als Faserstoff, wie es wahrscheinlich gemeint war, als „Faser” im eigentlichen Sinne auffaßten, als ob das Blut präformierte und nicht erst bei der Gerinnung entstehende Fasern enthielte.

  166. Marcelli Malpighii: Anatomes Plantarum Idea (Nov. 1671), in Opera omnia seu Thesaurus locupletissimus Botanico-Medico-Anatomicus etc., Lugd. Batav. 1687, Tom. I.

  167. Marcelli Malpighii: Anatome plantarum in Opera omnia, Tom. I.

  168. Idea, S. 1.

  169. Ebenda, S. 2ff. „Primo igitur certum esse ex dictis inducam, plura esse in plantis vasa seu fistulas”. Ebenda, S. 12.—Es ist charakteristisch, daßMalpighi die „fibra” auch „fistula” nennt!

  170. Anatome plant., S. 22.

  171. „Componuntur expositae fistulae (spirales) zona tenui et pellucida, velut argentei coloris, lamina, parum lata, quae spiraliter locata et extremis lateribus unita, tubum interius et exterius aliquantulum asperum efficit.” Idea, S. 3.

  172. Idea plant., S. 3, vgl. auch: „Vasa haec nec recta, nec parallela ducuntur; ut plurimum in fasciculum coagmentantur. Horum aliqua iterum inclinata et separata, rete efficiunt, unde tot delineata reticularia involucra, quibus lignum ambitur”. Anatome plantarum, S. 22.

  173. Das heißt natürlich nicht im Sinne eines wunderbar durchgestalteten organischen Bausteins.

  174. So werden z. B. beiKarl Sudhoff: Kurzes Handbuch der Geschichte der Medizin, 3. und 4. Aufl., Berlin 1922, S. 277,R. Hooke undMalpighi als „Entdecker der Pflanzenzellen” bezeichnet.—Vgl. hierzu die auf S. 452, Anm. 5, angegebene Literatur.

  175. „Folia a natura in hunc usum institui, ut in ipsorum utriculis nutritivus succus contentus, a ligneis fibris delatus excoquatur…” Idea plant. anat., S. 13.— Der Chemismus der Assimilation wurde von ihm gewissermaßen geahnt.

  176. „Copiosae etenim emergent ligneae fistulae A, quae quasi parallela deducuntur et transversalium utriculorum ordines B ita superequitant, ut firmius fiat nexus” etc. Anatome plant., S. 26; vgl. Abb. 9 und Abb. 10.

  177. Grew, Nehemiah: The anatomy of plants, begun with a general account of vegetation (Presentes in Manuscript to the Royal Society, Sometime before the 11th of May, 1671), erschien mit den anderen Arbeiten über Pflanzenanatomie gesammelt in dem Werk: The anatomy of plants with an idea of philosophical history of plants. London 1682.

  178. “The Pores hereof are extended much alike both by the length and bredth of the Root”; The Anatomy (1682), S. 63.

  179. Hooke, R., Micrographia or some physiological descriptions of minute Bodies made by magnifying glasses with observations and inquiries thereupon, London 1665. Observ. XVIII, S. 112f.

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  180. “I no sooner dicern'd these (which were indeed the first microscopical pores I ever saw, and perhaps, that were ever seen, for I had not met with any Writer or Person, that had made any mention of them before this) but me thought I had with the discovery of them, presently hinted to me the true and intelligible reason of all the Phaenomena of Cork.” Ebenda, S. 113.

  181. “I could exceeding plainly perceive in to be all perforated and porius, much like a Honey-comb, but that the pores of it were not regular; yet it was not unlike a Honey-comb in these particulars.” Ebenda, S. 113.

  182. “So prodigiously curious are the works of Nature, that even these conspicuous pores of bodies, which seem to be the channels or pipe through which the Succus nutritius, or natural juices of Vegetables are convey'd, and seem to correspond to the veins, arteries and other Vessels in sensible creatures, that these pores I say, which seem to be the Vessels of nutrition to the vastest body in the World, are yet so exceeding small, that the Atoms which Epicurus fancy'd would go neer to prove too bigg to enter them, much more to constitute a fluid body in them. And how infinitely smaller then must be the Vessels of a Mite, or the pores of one of those little Vegetables discovered to grow on the back-side of a Rose-leaf…” Micrographia, S. 114.

  183. “It is a most curious and exquisitely fine wrought Sponge.” The Anatomy, S. 64.

  184. “So that the Parenchyma of the Barque, is much the same thing, as to its Conformation, which the Forth of Beer or Eggs is, as a fluid, or a piece of fine Manchet as a fixed Body.” The Anatomy, S. 64.

  185. “The Sides also of the these Bladders are as transparent, as those of Water; or the Bodies of some Insects.” Ebenda, S. 64.

  186. “And because the Parenchyma is in no place openly and Visibly Pervious, but is every where composed of an Infinite Number of small Bladders.” The Anatomy, S. 8.

  187. Vgl.Treviranus, S. 453.

  188. “The Anatomy of Trunks” (Presented to the Roy. Soc. at several times, in the Years 1673 and 1674), wiedergegeben in “The Anatomy of plants”, (zit. Ausg.) S. 121f., §15.

  189. Malpighi glaubte, die Pflanze würde ihren Bedarf an Luft aus der Erde nehmen und durch die Spiralgefäße allen Teilen zuleiten, wobei er peristaltische Bewegungen voraussetzte (“etenim motum peristalticum”). Idea, S. 3.

  190. “Tenella est ligni substantia ex corticis addensatis fibris et unitis, ut opinor; ita ut retis areae exiguae fiant… Alburnae tandem soliditatem ex affuso succo per peculiarem ductum delato probabiliter advenire censeo. Huius analogiam mirari licet in animalium ossibus, quae laminis ligni instar, reticularibus excitantur et tandem affuso succo indurantur.” Idea, S. 4.

  191. “Quod mire in dentibus etiam patebit: Hi enim duplici compaginantur lamina, quarum exterior reticularis et fibrosa extat, cum cutis sit exporrecta portio, vel saltem ipsius filamentorum…” Ebenda, S. 4.

  192. Vgl. De cerebri cortice, in Opera omnia, (1687), Tom. II, S. 273 u. a.— Ferner vergleicht er die feinen Gefäßverzweigungen in der Harnblase (Frosch) mit den zarten Gefäßverbindungen (“fibrae” oder “venae”) der Blätter “Vasa ista illum sortita sunt nexum et progressum, quem in foliis omnium fere arborum illarum venae, sive fibrae perpetuo designant…” Ebenda, S. 330; vgl. ebenda, S. 115.

  193. Sie erstreckten sich auf die Lunge, deren Bläschenbau er erkannte, und die Gefäßversorgung. Hierbei entdeckte er den Capillarkreislauf und fügte das letzte Glied in die Beweiskette derHarveyschen Lehre ein. Die Ergebnisse dieser Studien teilte er im Jahre 1661Borelli in zwei Briefen mit. (De pulmonibus epistolae I. und II.) Opera omnia (1687), Tom. II, S. 320–331.

  194. Die Froschlunge bildete das wichtigste Objekt beim Studium des Lungengewebes.

  195. Exercit. anat. De liene. Opera omnia, Tom. II, S. 293f.

  196. Exercit. anat. De renibus. Opera omnia, Tom. II, S. 284.

  197. De hepate, exerc., anat., ebenda, S. 251.

  198. Vgl. De liene, a. a. O., S. 300: “In splene igitur glandularum, vel mavis vesicularum sive sacculorum racemi copiosissimi observantur per totum lienem dispersi, qui uvae botrum graphice aemulantur. Minimae hae glandulae figuram habent ovalem et magnitudine parum distant a renum glandulis.” Die gleichen Gebilde beschrieb er auch in der Niere und vergleicht sie wegen ihrer Gestalt mit Fischeiern “videntur tamen rotundae veluti piscium ova…” Opera omnia, Tom. II, S. 282.

  199. Hierüber soll in anderem Zusammenhang berichtet werden.

  200. Vgl. De liene, S. 293, De renibus, S. 284f.

  201. Vgl. S. 368.

  202. Thomae Willis Pharmaceutice rationalis sive diatriba de medicamentorum operationibus in humano corpore, Pars I; Oxford 1673, Pars II, ibidem 1675, in Opera omnia, Amsterdam 1682.

  203. “Medicamenta… agant in spiritus aut humores aut simul in utrosque, atque illorum subjecta sint fibrae, membranae, vasa et ductus…” Pharmaceut., Pars I, Sect. 1, Cap. 2, S. 3.

  204. “Interior in intima superficie quoddam quasi velum habet fibris seu villis tenuissimis constans, quod totam eius cavitatem velut lanugine quadam investit.” Ebenda, S. 3.

  205. Das Gefühl der Präfokation und das der aufsteigenden Kugel “globi eiusdam ascensum in Hystericis” entsteht dadurch, daß in den nervigen Fibern der Tunica inferior Explosionen der Spiritus zustande kommen. De pharmaceut., Cap. II, S. 5.

  206. “Alter procul dubio ascendens expuitionis et vomitionis opera perficit.” Ebenda, Cap. 2, S. 5.

  207. Makroskopisch gesehen hat die innere Haut des Magens Buchten und Falten, um den Speisebrei besser verteilen und festhalten zu können. Vgl. Abb. 13, Tab. IV, Fig. 1.

  208. “In superficie interna substantia villosa.” Ebenda, S. 5.

  209. Ebenda, S. 5.

  210. Um die einzelnen Gewebsstrukturen; vor allem die verschiedenen Schichten, aus welchen der Magen geformt ist, besser erkennen zu können, hat er die Organe in siedendes Wasser getaucht und so in der Tunica interior zwei verschiedene Schichten unterscheiden können. Cap. II, S. 6 (Vgl. Abb. 13, Tab. IV, Fig. II und III.)

  211. “Nam si fibrae illae nerveae omnes essent cavae et tubulatae, iisque ventus subito insufflaretur, necesse foret vas, quod contexunt, illico distendi et dilatari.” Ebenda, S. 6.

  212. “… a spiritibus fibrarum ipsarum incolis; qui, is valde irritati, inque impetum explosivum adacti, istas simul omnes, dum tumultuose et incurrunt, summe inflant et distendunt, proindeque totam membranam quasi vesicam inflatam intumefaciunt.” Ebenda, S. 6.

  213. Ebenda, S. 8.

  214. Pharmaceutice, S. 11ff.

  215. “Arterias humorem quendam forsan recrementium in cavitates intestinorum passium deponere…” Ebenda, S. 11.

  216. Ebenda, S. 12.

  217. Ebenda, S. 12f.

  218. Pharmaceutice, Pars II, Sect. I, Cap. 1, S. 132ff.

  219. Ebenda, S. 146.

  220. Dabei erreichte er beachtliche Vergrößerungen.Dannemann, Friedrich: Die Naturwissenschaften in ihrer Entwicklung und ihrem Zusammenhange, Leipzig 1911, Bd. II, S. 339, gibt an,Leeuwenhoek erreichte “eine 160fache lineare Vergrößerung”.Nordenskiöld, Erik: Die Geschichte der Biologie, deutsche Übersetzung vonGuido Schneider, Jena 1926, S. 168: “Als Material für seine Linsen versuchte er es mit Glas, Bergkristall und sogar mit Diamant. Am besten gelangen ihm einfache Linsen mit starker Vergrößerung, eine solche, die noch erhalten ist, soll bis 270mal vergrößern.” Vgl. auchMaria Rooseboom: Bijdrage tot de Kennis der optische eigenschaapen van eenigen Microscopenvan Leeuwenhoek, Bijdragen tot de Geschiedenis der Geneeskunde19, 1–18 (1939).

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  221. Seine Beobachtungen teilte er in Briefform der Royal Society in London mit. Sie sind gesammelt in: Anatomia et contemplatio, Lugd. Batav. 1685;Antonio a Leeuwenhoek: Anatomia seu interiora rerum, Lugd. Batav. 1687;Leeuwenhoek, A. v.: Arcana naturae, Delphis Batav. 1695; s. a.Antony van Leeuwenhoek and his “little Animals”, Coll. transl. and edit. byClifford Dobell, Amsterdam 1932 Alle de briewen vanAntoni van Leeuwenhoek holl. u. englisch. The collected Letters ofAntoni van Leeuwenhoek, Amsterdam 1939, Part. I.

  222. Leeuwenhoek: Arcana nat., S. 76 (In formatione humoris Cristallini in variis animalibus).

  223. So am Muskel vom Floh, Frosch und Fisch; vgl.A. Leeuwenhoek: Anatomia seu interiora rerum, I, 71f.; II, 43f.; Arcana nat., S. 33f., vgl. Abb. 18–20.

  224. “Facit 3181 fibras piscosas pro contento unius striae piscoae” (vgl. Abb. 18); Anatomia seu interiora rerum, I, S. 49.—Er wurde häufig zitiert, und die Ärzte beriefen sich bei der Annahme des außerordentlich feinen Faserbaues auf seine Untersuchungen, so z. B.H. Boerhaave; Institutiones medicae, Lugd. Batav. 1730, S. 173;Haller, A. v.: Elementa physiol., Lausanne 1757, I, S. 7.

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  225. Anatomia etc., Teil I, S. 71 (Brief vom 16. Juli 1685) “circulares contractiones sive corrugationes cuiusvis fili eorum…” (vgl. Abb. 20), “mihi saepe involucra aut rugae occurrunt”. Ebenda II, S. 45.

  226. Arcana naturae detecta, Delphis Batav. 1695, S. 445–455 (Brief 82 vom April 1694 an die Royal Society London).

  227. BriefLeeuwenhoeks an die Royal Society in London, Januar 1684, Arcana naturae, S. 65.

  228. ADEC sunt fibrae, ut a lateribus conspiciuntur, quae interiorem intestini musculum constituunt. Harum crassitiem a capillis nostris superari censui, ac praeterea eas valde esse fragiles expertus sum, adeo ut levissimo contactu, non tantum quasdam ex iis laederem, sed partes ab iis avellerem. Mihimet etiam persuasi, me aliquando videre singulas has fibras, rursus ex fibris conflatas, vel quidem singulis fibris esse membranam: atque etiam pro fragilitate sua, arctissime videbantur coniunctae”. Arcana naturae, S. 65.

  229. Francisco Glissonio: Tractatus de Natura substantiae energetica seu vita naturae eiusque tribus facultatibus etc. Londini 1672.

  230. Glisson, F.: Tractatus de ventriculo et intestinis cui praemittitur alius, de partibus continentibus in genere et in specie de iis abdominis. London 1677.

  231. “Fibra est corpus teres, exile, tenax, tensile et irritabile, ex materia spermatica motus alicuius roborisque gratia conflatu.” De ventricul. et intest., Cap. VI, S. 137.

  232. “Materia fibrae, si pure consideretur, tota est spermatica.” Ebenda, S. 139.

  233. De ventriculo et intest. (1677), Cap. X, S. 174.—“De parenchymate ventriculi et intestinis.”

  234. “Fieri enim nequit ut fibra fibram scandat, quin altera alteri aut utraque alterutri tantillum cedet. Quare ut complanentur tunicae ex illis contextae, utque depressiores earum partes quasi gummi quodam impleantur, desideratur hoc parenchyma.” Ebenda, S. 174.

  235. “… Hoc Parenchyma, si diluatur, mucilagineum est; alioqui tenax, tensile, robustum…” “non in massam congeritur, sed instar membranae expanditur et una cum fibris sive extensionem sive contractionem quaquaversum facile ferat.” Ebenda, S. 176.

  236. “Oportet ergo farctura aliqua obturentur ejus pori. Cernimus enim alioquin pannos, sive laneos sive lineos, utcunque crassos densosque, si eorum pori nulla muccagine loco parenchymatis infarciantur, liquidis permeabiles esse:…” Ebenda, S. 174.

  237. “Insuper atomus vel est corpusculum, vel punctum mathematicum.” De nat. subst. energ., S. 463, Cap. XXXII. “Supponamus filum instar telae aranearum tenuissimum ex atomis seu minimis naturalibus, puta viginti tribus, conflatum, ut filum a−b. Ebenda, S. 483.—Vgl. auch hierzu: De natura substantiae energetica London 1662, Cap. XXXI: “De tribus indivisibilibus, Puncto, Linea et Superficie”, S. 444ff. und Cap. XXXII: “De divisione et divisibilitate”, S. 460ff.

  238. Constitutio Fibrae est vel insita, vel influxa: Insita est vel similaris, vel organica. Similaris consistit in materia apte disposita, justa temperie, corpulentia, cohaerentia partium, tensibilitate, flexibilitate, continuitate, duritie et mollitie, quamquam forte nonnulla ex his ad organicam quoque constitutionem suo modo referantur. De ventr. et intestinis, S. 138. Hierbei scheintGlisson durchvan Helmont beeinflußt.

  239. Ebenda, S. 140.

  240. “…ut in somno, in quo totius corporis fibrae, in modo exceptis ad respirationem et motum cordis inservientibus feriantur.” Ebenda, S. 142.

  241. Ebenda, S. 140.

  242. “Constitutio Fibrae influxa est vel vitalis, vel animalis. Si deficiat influxus vitalis, vis et robur Fibrarum illico languet, ut in lipothymia; imo, si ille tantum praeternaturaliter afficiatur, ut in febribus, vis Fibrarum una labefactatur. Si intercipiatur influxus animalis, ut in paralysi, stupent quoque Fibrae …” De ventric. etc., S. 140, vgl. auch S. 143f.

  243. De ventricul. et intest., S. 147 f.

  244. “Motiva fibrarum facultas, nisi Irritabilis foret, vel perpetuo quiesceret, vel perpetuo idem ageret.” (De ventriculo et intest. [Cap. VII: De Irritabilitate fibrarum], S. 147.)

  245. Ebenda, S. 148.

  246. “Sciendum autem est, naturalem perceptionem ad alias corporis partes praeter fibras nempe ad parenchymata, ossa, medullam, adipem, sanguinem, succum nutritium, humores oculorum et consimiles, quae omnes irritabiles sunt…” Ebenda, S. 170

  247. Ebenda, S. 170.

  248. “Dividitur actio in naturalem et praeternaturalem, sive in sanam et laesam; utraque admittit gradus. Estque vel remissa, velintensa, vel media. Hi gradus oriuntur a gradibus tum roboris, tum irritabilitatis, tum causarum irritantium.” De ventriculo et intestinis, S. 142.

  249. “Dantur adhuc aliae differentiae irritabilitatis fibrarum et secundum eas dividitur in moderatam, nimis tardam et nimis acutam. Moderata sola regularis est et norma…” Cap. IX, S. 173.

  250. Zitiert wird nach der Ausgabe:Philipp Verheyen: Corporis humani Anatomiae ultima editio ab authore recognita. Lugduni 1712.

  251. “Fibra est pars instar fili oblonga, sed in latitudine et profunditatem parum extensa; ad partes contexandas et formandas motumve exercendum destinata (Tab. II, F, Fig. 1,A, B, C, D, E, F). Vocatur etiam filamentum, dumque in sua specie valde tenuis est, Fibrilla.”Verheyen, a. a. O., S. 7.

  252. “Ex fibris componuntur pene omnes reliquae corporis partes, quae pro diversitate constant quoque diversa substantia: unde aliae carnosae sunt: aliae tendinosae; aliae nervosae etc. A situ, quem in partibus tenent…” Ebenda, S. 7.

  253. Connor, um 1666 geboren, war nach längeren Reisen Leibarzt des KönigsJohann III. von Polen, kehrte 1695 nach England zurück, starb aber bereits 1698. Bibl. Lexikon, (Hirsch-Gurlt), 2 Aufl., Bd. II, S. 90.

  254. Connor, B.: De stupendo ossium coalitu. Dissertatio medico-physica, Oxoni 1695; Evangelium medici: seu medicina mystica de suspensis naturae legibus etc., Londini 1697.

  255. “Bernardo Connor, quantum nunc video, ea laus debetur, quod omnia solida humani corporis fibras aut propiores sibi aut remotiores esse, utiliter docuerit.”—Haller, A.: Elementa physiologiae corporis humani, Tom. I, Lausanne 1757, S. 2.—Die vonHaller zitierte Schrift Hist. of Poland, Tom. I, S. 32, 33, hat für die medizinische Entwicklung wohl kaum eine größere Bedeutung, da nur gelegentlich medizinische Fragen in der Geschichte Polens und Litauens zur Sprache kommen. Vgl.Bernhard Connor: Beschreibung des Königreichs Polen und Groß-Hertzogthums Litthauen, aus dem Englischen übersetzt. Leipzig 1700 (die posthum erschienene englische Ausgabe war nicht zugänglich).

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  256. “Quaelibet fibra ex exilissimis et visum fugientibus terreis, aqueis, salinis, et sulphureis diversae figurae particulis, tangquam ex totidem elementis in miras formas, multiplices machinulas, et elateres obeuntibus constat.” Evang. medici, S. 16f.—Neben den Elementen Erde und Wasser (Antike) finden sich “Salz” und “Schwefel” (paracelsisch?).

  257. Er definiert das Molekül: “Molecula est quasi vel minima mixti alicuius corporis portio, quae ex quatuor primis principiis coalescit”. Ebenda, S. 9.

  258. “Quae particulae variis modis, et in diversa quantitate sibi appositae, moleculas discrepantis indolis et texturae efformant. Et hae moleculae strictius aut laxius inter se associetatae, partes corporis alias fluidas, uti humores, alias solidas, uti carnem et ossa, constituunt.”Connor: Evang. medici, S. 9. Erde und Salz finden sich vor allem in den festeren Bestandteilen: Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder. Die Erde ist das Prinzip des Festen (“stabilimentum”). In der Substanz des Muskels sind die vier chemischen Grundbestandteile Erde, Salz, Wasser und Schwefel im gleichen Verhältnis gemischt, ebenso aber auch in den Membranen, Gefäßen und Drüsen. Im Blute ist das Wasser der vorherrschende Bestandteil.

  259. “Ut autem hae moleculae ex atomis elementaribus constantes solidas partes efforment, in tenuissima duplicis generis stamina abeunt, vasculosa nempe et vasculares fibras”. Ebenda, S. 10.

  260. “…innumera filamenta cava, seu fibrae vasculares gracillimae, quae prout auctiori vel laxiori nexu stringuntur, partes alias illis solidiores constituent; quemadmodum sunt ossa, cartilaginae, ligamenta, membranae, tendines, musculi, et glandulae…et hae fibrae in magna quantitate sibi superpositae multa strata, et quasi lamellas filamentosas efformant, quae invicem indices post ortum ab appellente et alente sanguine…” Ebenda, S. 10.

  261. “Nativus itaque corporis humani status est, ut ex solidis et fluidis partibus mutuo quodam e officioso ministerio sibi invicem subservientibus, efformetur.” Ebenda, S. 17.

  262. Specimen de fibra motrice (Lib. I) inGeorgii Baglivi Opera omnia medicopractica et anatomica, Antwerpen 1715, S. 261 ff. Nach dieser Ausgabe wurde im folgenden zitiert. Sie stimmt mit der Ausgabe vonKühn (C. Gottl. Kühn: Georgii Baglivi Opera omnia, Tome I u. II, Leipzig 1827 u. 1828) im wesentlichen überein.—Specimen Trium reliquorum librorum de fibra motrice et morbosa, Opera omnia, Antwerpen 1715, S. 366ff. (Kühn: Tome II, S. 1–36), Dissertatio I. De anatome fibrarum, de motu musculorum ac de morbis solidorum, Opera omnia, Antwerpen 1715, S. 397–422 (Ausg.Kühn, Tome II, S. 38–71).

  263. “…cum microscopio quatuor lentium observationibus…” De anatome fibrarum, Opera omnia, Antwerpen 1715, S. 399.

  264. Ebenda: “Ideo, ut fibrarum carneam humanam diligentius examinarem, infundi primo eam in aqua communi, mox in spiritu vini, demum in aqua aceto temperata, atque haec peregi quousque deleta omni rubedine partes eius segregari commode poterant. Tunc fibra super vitrum explicata, acubus hinc inde magna cum cura et diligentia, componentia sua separari coepi…”

  265. De fibra motrice, Opera omnia, (1715), S. 266: “…Fibrae effectus maceratae in vino, lacte, aqua, spiritu vini, aceto, aqua sana, nitrosa, aluminosa, armoniacalia, vitriolica, aqua forti et aqua regia, lixivo e cineribus diversarum plantarum compacto: ut post infusionem huiusmodi, color, consistentia, odor, friabilitas, tenacitas, structura aliaque possint deduci…”

  266. Einwirkungen von verschiedenen Reagenzien, wie Alkohol, Chrom-, Salicylund Pikrinsäure, rufen eine Längsspaltung der Muskelfaser in Muskelsäulchen hervor. Diese Agenzien nämlich lockern bzw. lösen das Sarkoplasma auf, welches die Säulchen innerhalb der Fasern verbindet.Szymonovicz-Krause: Lehrbuch der Histologie und der mikroskopischen Anatomie, 6. Aufl., Leipzig 1929, S. 105.

  267. De anatome fibrarum, Opera omnia, (1715), S. 399: “Fibram membraneam humanam per dies aliquot in praedictis liquoribus maceravi, donec debite emollita ab acubus explicari commode poterat…inveni ipsam conflatam esse ex infinitis subtilissimis aliis fillulis, quae uniusmodi non sunt, neque parallelo, rectoque ordine progrediuntur unita, ut carnea, sed irregulari, inaequali et frequenter veluti rescisso, ut in arborum foliis, vel madida papyro microscopio conspicimus.”

  268. “Filula haec subtilia magis sunt, quam non ea carnearum, et si fibram in oleo amygdalarum dulcium parum coxeris, commodior fiet observatio.” Ebenda, S. 399.

  269. “In quolibet ergo corpore resistentia praecipue exoritur a structura minimorum componentium, quae quo solidiora, eo resistentia major.” De fibra motrice, S. 320.

  270. “Elater, seu vis elastica corporis ea est, qua corpus externa vi a figura sua detrusum, in pristinam figuram se ipsum restituere nititur.” De fibra motrice, S. 318.

  271. Ebenda, S. 267.

  272. Ebenda, S. 262, 264.

  273. “Duae in humano corpore partes sunt, quae origine, usu et structura inter se differunt; fibrae scilicet musculares et membranosae. Cum autem a continua solidarum fluidarumque partium motione vita hominis pendeat.” Ebenda, S. 268.

  274. “Praeter musculos, tendines et ossa, nihil aliud esse, quam propagines et productiones meningum cerebri, eiusque medullae, quae variis circulis, plexibus et expansionibus, queis hinc inde in humano corpore ludunt, producunt viscera, vasa, saccos membranosos, caeterasque partes, praeter musculos, ossa et tendines.” Ebenda, S. 263.

  275. “Et quoniam solummodo inter fibrarum spatia magna sanguinis copia invenitur, quae considerata partis parvitate; impossibile est, ut tota nutritioni impendatur, eam crispandis fibris solidi vicem gerendo inservire existimo.” De anatome fibr., S. 402.

  276. “Demonstrabimus etiam musculos esse productiones tendinum, tendines vero productiones ossium: nam sicuti ex innumeris fibrarum stratis musculi componuntur, ita ex variis fibrarum stratis ossa ipsa conflantur: in marmoream tamen duritiem concrescunt per depositionem partium salinoterearum massae sanguinis inter ipsarum spatia.” De fibra motrice, S. 263.

  277. Siehe: De anatome fibrarum etc., S. 409: “Praecipuus tamen, ac veluti innatus fibrarum effectus, sive actio, contractio est…” Vgl.: De fibra motrice, S. 355.

  278. “Continuus hic ad contractionem nisus, quando non est a musculo alicuius partis antagonista sive contrapondio impeditus, evidenter etiam oculis percipitur ac demonstratur.” De fibra motrice, S. 321.

  279. Sigerist, H.: Große Ärzte. München 1932, S. 126.

  280. “Et quoniam tunc nulla vis a spiritibus et cerebro avulso et in particulas resecto cordi communicatur, vim omnem moventem a fibris dumtaxat productam esse existimo.” De anatome fibrarum, S. 401.

  281. “In…probatum est, fibrarum funiculos super sanguinis guttulas, veluti super totidem trochleas tractos, magnam vim in motu acquirere.” Da aber bei der Mechanik der Rolle (Winde) diese an einem Punkt fixiert ist (trochleas in absolvendis motibus fixo haerere principio), die Blutkügelchen aber zirkulieren, nimmt er lieber folgende Erklärung an: “…cogitavimus, sanguinem scytalarum ad instar moveri circa fibras iisdemque suum impulsum continuo cummunicare.” (Scytala= “cylindri lignei”, vgl. Abb. 24, an welcherBaglivi die Feinmechanik der Muskelbewegung erläutert.) De anatome fibrarum, S. 404f.

  282. “Investigandum nunc esset, quid fluidum nervorum conferat…nihil aliud praestare, quam mutationem contactuum in globulis sanguineis inducendo, ultimam ad motum determinationem afferre; nam cum sit summopere tenue, elasticum, et radiis lucis affine, incredibili celeritate a phantasia impulsum, cum sanguine musculi iam iam movendi miscetur et quadam elastica irradiatione, cum proportione tamen et aequilibrio, minima eius mutet et alterat, mutataque minimorum figura mutantur etiam diametri:…” De anatome fibrarum, S. 406.

  283. “Cum igitur per infinitas veluti trochleas, sive minimos vectes a minimis solidis sanguineis circulando prementibus moveantur fibrae, potentia moventis vis ob innumerabiles earum series, fere in immensum crescit”. Ebenda, S. 402.

  284. Die Untersuchung über die Hirnhäute hatteBaglivi in Gemeinschaft mitPacchioni, der damals Sekundärzt am Nosocomium war, durchgeführt. Sie fanden die Dura aus drei verschiedenen membranigen Faserzügen bestehend, zu denen vereinzelte Fleischfasern hinzukamen.—Die Dura bezeichnetBaglivi als “cor cerebri villis membranosis compositum”, legt ihr aktive Eigenbewegung zu und wendet sich gegen die Ansicht, die Durabewegung wäre von Nerven oder der Arterienbewegung abhängig. Er spricht von Systole und Diastole der Dura und sieht darin ein Analogon zum Herzschlag. Er beobachtete diese Bewegungen an einem Kinde, das weiche Schädelknochen hatte, und bemerkt, auch bei Schädelverletzungen mit Hirnprolaps könne die Bewegung der Dura deutlich beobachtet werden. De fibra motrice, S. 272f.

  285. “Egimus jam de animati corporis Machina a solido, fluidoque composita, cui duos dedimus principales motores, cor scilicet et duram matrem.” Ebenda, S. 272.

  286. “Cum autem eae omnes partes (membranaceae) sint revera durae tantum matris continua productio: ex legibus percussionum aBorello traditis necesse est continuum oscillationis motum…” Ebenda” S. 322.

  287. “Quomodo membranae ab se producant vasa, viscera, telas membranosas, et quidquid albarum partium nomine comprehendimus.” Ebenda, S. 258.

  288. Ebenda, S. 315.

  289. “Neque sint adeo simplices Medici, ut credant membranas partibus tantummodo involvendis destinatas esse. Ad oscillandum perpetuo, et occulte; ad promovenda liquida et aequilibranda, ususque meliores fabrefacit eas omnipotens.” De fibra motrice, S. 286.

  290. “At aequilibrium dicemus proportionem quamdam inter motum oscillationis villorum seu solidorum membranosorum unius partis cum solidis membranosis alterius; inter motum successivum sive oscillatorium villorum membranosorum cum motu villorum carnosorum; inter fibras perpetuo se contrahentes et inter fluida ad contactum fibrarum currentia; denique inter fluida et fluida tum homogenea, tum heterogenea per diversos canales, variisque motus inclinationibus decurrentia: in quibus omnibus vitale nostrum esse…” De fibra motrice, S. 297.

  291. “Corpus enim hominum taliter fabrefactum est, ut singulae quaeque partes alterae alterarum ope indigeant, et invicem suos motus aut promoveant aut retardent: eadem pene ratione qua fieri videmus in horologio…” (S. 290). Dieser Vergleich findet sich bereits beiDescartes und war in der Iatrophysik sehr beliebt. FürBaglivi hat besonders die Pendelschwingung als auslösende Ursache der Bewegung des Räderwerks große Bedeutung. Vgl.: Die Pendeluhr, horologium oscillatorium vonChristian Huygens. Deutsch herausgeg. vonA. Heckscher u.A. v. Oetting; Ostwalds Klassiker, Leipzig 1913, Nr. 192.

  292. De fibra motrice et morb., S. 272: “In hoc igitur capite, immediatum cordis imperium tam occasione motus, quam occasione nutritionis et consensus supra partes carnosas extendi; illud autem cerebri supra membranosas et ex iis compacta viscera.” Einen Beweis hierfür sieht er auch darin, daß Reizungen der Dura heftige Krampfzustände im gesamten System auslösen. “Supremum (imperium) vero et universale super omnes, solius cerebri esse, idque non tantum per transmissionem fluidi alicuius, quantum per continuatam oscillationem suarum meningum ad singulas partes protensarum concludemus.” De fibra motrice, S. 272.

  293. “Tonus fibrarum supradictus primam perfectionem incipit acquirere anno aetatis decimo quarto; quo tempore fibris debitam soliditatem et consistentiam nactis, porisque partium conformatis, fluidorum separationes non solum augentur sed promptius faciliusque peraguntur.” De anatome fibrarum, S. 411.

  294. Vgl.Paul Dieppen: Zur Geschichte der Lehre von der Konstitution. Konstitutions-und Erbbiologie, herausgeg. vonWalter Jaensch, Leipzig 1934, S. 3ff.

  295. “Mulieris quoque ob antedictam fibrarum mollitiem rerum sensibilium peritae sunt, ut elegantiae in loquendo, diligentiae in vestitu…” De anatome fibrarum, S. 411.

  296. “In solida corporis animati cadit centrum virium, centrum aequilibrii et centrum gravitatis; sieuti in solida non animata iisdemque legibus subiacent.” De fibra motrice, S. 317. SieheP. Diepgen: Das physikalische Denken, S. 20.

  297. “Et ut ego sentio multorum morborum causae verae sed obscurae, difficiles sed a medicis minus diligenter quaesitae in hoc solidorum vitiato tono, elatere, structura, mutatoque solidorum ad solida et liquidorum ad solida aequilibrio resident magis, quam in mille somniatis acidis et mille fictis humorum moleculis, quas innovandi cachoete nostris temporibus adinvenit.” De anatome fibrarum, S. 410.

  298. “Duabus praecipuis affectionibus fibra laborat; aut nimia tensione, aut nimia remissione, sive laxitate, ac flacciditate. Propterea ex duobus reliquis unus continebit morbosam tensionem fibrae, vitio vel suo, vel fluidi: Alter vero flacciditatem vitio sui aut fluidi.” De fibra motrice, S. 260. “Et quando ea in debito naturae statu fuerit, nos tonum partis vocabimus, cum ab eo recesserit, laxitatem, sive atoniam Partium dicemus…” De anatome fibrarum, S. 409.

  299. “Et quoniam tensio plerumque observatur in morbis acutis et flacciditas in chronicis.” De fibra motrice, S. 260.

  300. Atque in hac observatione conformati credimus, vim incredibilem et horrendam, quam Maniaci habent, non ab acido vehementer pungente, ut Recentiores

  301. „Quae omnia produci potius a solidis et praecipue a vitio durae matris, quae solidorum membraneorum primaria origo et fons est, quam a mille somniatis et fictis fluidorum vitiis demonstrabimus.” Ebenda, S. 276.

  302. „Quando dura mater ob vehementes animi cogitationes, affectus et pathemata nimium convellitur, crispaturque; fluidorum secretiones infernis in partibus diminuuntur vel turbantur.” Ebenda, S. 318.

  303. „Certum quidem est, fluida ad contactum solidorum currentia in hoc cursu suis tangere minimis minima fibrarum, huiusque contactus causa fit, ut insensibiliter fibrae minimae undulent, oscillent, sive crispentur. Si fluidorum minima angulos et circumferentiam iuxta naturae leges habeant et momentum sui cursus naturae subordinatum sit, irritatio in solidis facta erit naturalis. Et si minima nimis acuta fuerint, salina, terrea, pungentia, acria, piperina et maiori cum celeritate excurrant, irritatio inde nata crescet, ut ita dicam ad infinitum.” De fibra motrice et morb., S. 355—Vgl.Kurd Laßwitz: Geschichte der Atomistik, Leipzig 1926, Bd. II, S. 524, siehe dort Fig. 14 und 15.

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  304. Swammerdam, J.: Miraculum naturae sive uteri muliebris fabrica, Lugd. Batav. 1672; in der Ausgabe 1679, S. 43 wird über die Injektion mit Wachsmassen berichtet.

  305. Friderici Ruyschii: Opera omnia anatomico-medico-chirurgica, Amstelodami 1737 f., Tom. I–IV.

  306. Ruysch, Fr.: Thesaurus anatomicus III, Nr. 29, 2; Advers. Dec. II, 22.

  307. Johann Friedr. Schreiber: Historia vitae et meritorumFriderici Ruysch, Amsterdam 1732, S. 17: „Ruyschius oculis exponebat vasa ubi eadem nemo unius viserat nunquam.”

  308. Lieberkühn, Joh. Nath. Dissertatio anatomico-physiologica de fabrica et actione villorum intestinorum tenuium hominis. Lugd. Batav. 1745, S. 8.

  309. Vgl Werner Groth: Johann Nathanael Lieberkühns Bedeutung für die Anatomie, besonders der feineren Gebilde des Körpers, Sonderausg. Sitzgsber. Preuß. Akad. Wiss. Berlin1935.

  310. Durch mikroskopische Untersuchung seiner meisterhaften Injektionspräparate. Die Technik beschrieb er in: „Histoire de l'Académie royale des sciences et belles lettres”, Berlin, 1748, Tome IV, S. 28–31, unter dem Titel „Sur les moyens propres à découvrir la construction des viscères”.

  311. Dabei stellt er eine neue Theorie über die Saftbewegung in den Gefäßen des Darms auf und erläutert sie durch einen Versuch. De fabrica et actione etc., S. 29f.; vgl.Groth, S. 15.

  312. Er studierte in Leiden, woBidloo sein Lehrer in der Anatomie war promovierte 1701 in Utrecht, wurde in Franeker Professor der Mathematik (1709) und 1714 Professor der Medizin. Vgl. Bibliogr. Lexikon usw., Berlin 1932, Bd. IV, S. 312; vgl. auchNapjus, J.W. Wijer, Willem Muijs: Bijdragen tot de Geschiedenis der Geneesk., Amsterdam 1939, Jg. XIX, S. 243–249.

  313. Muijs, W. W.: De carnis musculosae structura, Lugd. Batav. 1730. Investigatio fabricae, quae in partibus musculos componentibus extat. Diss. I de carnis musculosae fibrarumque carnearum structura … Lugd. Batav. 1738 und andere Ausgaben; zur Benutzung stand die Ausgabe Lugd. Batav. 1741; der zweite Teil „Musculorum artificiosa demonstrata” erschien postum, Lugd. Batav. 1751.

  314. Vgl.Willis, S. 51f.

  315. Siehe oben S. 359.

  316. „Ex hoc autem subtilissimo humore orta solida prima tenerrima, liquidis similia iterum transeunt per gradus infinitos intermedios, dónec ad solidissimas partes perventum sit …”H. Boerhaave, Institutiones medicae in usus annuae exercitationis domesticos, Lugd. Batav. 1730, S. 197, §443. Das „plastische Serum” faßt er als tierische Grundsubstanz und Faserbildner auf. Aus ihm entwickeln sich durch einen Konsolidierungsprozeß, die festen Bestandteile, so auch beim werdenden Hühnchen unter der Einwirkung der brütenden Wärme. Chemisch gesehen ist das „Serum plasticum” eine geruch- und geschmacklose Materie, die aus reinster Erde „blendissima terra” besteht. Ebenda, S. 199, § 453. Diese erscheint ihm am wichtigsten. „… fit serum, blandum, tenax, plasticum, vix sapidum, fere inodorum, ad ignem crassescens, in alcohole itidem; albumini ovi simillimum: adeoque tale fluidum, in quo adsunt omnes conditiones, quae in eo humore, unde certa experimenti fide novimus solo incubatu omnes solidas partes corporis animalis fieri assiduo.” Institut. med., S. 199, § 451.

  317. Ebenda, S 197, § 442.

  318. „Quare hinc patet solida … a liquidis unde orta sunt, tantum differre quiete, cohaesione, figura.” Institutiones medicae, S. 197 f., § 443. (Die gleiche Anschauung vertratDescartes, vgl. oben S. 357f.)—„Itaque fines ultimi vasorum redduntur tam subtiles, tamque debiles, ut vix differant a fluidis.” Ebenda, S. 200, § 461.

  319. Institutiones med., S. 195; vgl.Erasistratos, S. 345.

  320. Hermani Boerhaave: Institutiones et experimenta Chemiae, Tome I, Paris 1724, S. 127f.

  321. „Terra iners, de hac jam superius dictum et est similis in omnibus animalibus, penitus immutabilis, et differt tantum a terra vegetabili, quod parum volatior fit.” Inst. et exper. Chem., S. 132.

  322. Ebenda, S. 129.

  323. Ebenda, S. 130.

  324. Ebenda, S. 131 f.

  325. Vgl.Fernel, S. 350.

  326. „… omnem totius nostri corporis solidam massam meris modo nervis, ut elementis suis, absolute constructam esse …” Institutiones medicae, S. 197, § 440. Ferner: „Credemus fere omnes partes solidas corporis contextas esse fibris nervosis, atque iis constare.” Ebenda, S. 135, § 301. Die Einschränkung „fere” hat nichts zu besagen.

  327. Institut. med., S. 117, § 264.

  328. „Concluditur, habita ratione naturae minimi nervi, has fibras esse nervi ultimi, involucris orbati, expansionem tenuissimam, intus cavam, figurae ut musculus, plenam spiritu …” Ebenda, S. 174, § 395. „Ultimus ergo ille, quum toti musculo similis sit, habebit et suum ventrem, et tendinem plane ut major; vocabitur autem fibra muscularis.” Ebenda, S. 173, § 393.

  329. „est vero membrana haec tenuis, cellulosa, intus oleo plena, quod in quiescentibus accumulatum motu consumitur, defendendis, inungendis, lubricandis, fibris inserviens, ab arteriis suppeditatum, ut injectio argenti vivi docuit.” Ebenda, S. 174, § 396.

  330. „Quomodo autem tanta vis per nervos dari queat musculis, sola docet hydraulice et hydrostatice, Mariotto explicato.” Ebenda, S. 183, § 411; vgl. auch S. 186, § 415.

  331. Er stammte aus Königsberg i. Pr. und war später Leibarzt und Professor in Petersburg; vgl.Hirsch-Gurlt: Biographisches Lexikon usw., Berlin-Wien 1934, Bd. V, S. 137.

  332. Schreiber, Johann-Friedrich: Elementorum medicinae physico-mathematicorum, Tom. I, Frankfurt-Leipzig 1731, praefatus est Christianus Wolffius. (Es erschien nur der erste Band.)

  333. Er wird allerdings vonHaller zitiert und besonders hervorgehoben: „A fibra adeo sermonis principium capio, elementum quod amicus etiam noster? Vir. cel.Joh. Fried. Schreiber in maioris operis ea parte pro fundamento posuit, quae sola prodiit”.Albert Haller: Elementa Physiologiae corporis humani, Lausanne 1757, Tome, I, S. 2.

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  334. Vgl.P. Diepgen u.E. Heischkel: Die Medizin an der Berliner Charité bis zur Begründung der Universität, Berlin 1935, S. 52f.

  335. Den Ausgangspunkt derLeibnizschen Infinitesimalbetrachtung bildete das Tangentenproblem, währendNewton vor allem von den Quadraturen her auf dieses Gebiet vorstieß. SieheMoriz Cantor: Vorlesungen über Geschichte der Mathematik, Leipzig 1898, Bd. III, S., 164; siehe auchH. Wieleitner: Geschichte der Mathematik, Bd. II/1, Leipzig 1911, S. 135.

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  336. Vgl. S. 387f.

  337. Element. med., S. 183, § 87.

  338. „Fibrilla est adpositio duorum elementorum, quomodocumque inter se cohaerentium. Fibra vero constat ex plurimis fibrillis, in directum sibi iactentibus, ac quomodocumque inter se cohaerentibus.” Ebenda, S. 182. Die Faser ist aber für ihn die kleinste Bau- und Funktionseinheit.

  339. Ebenda, S. 217, § 120.

  340. „Totum corpus constare ex vasis et vasculis”. Ebenda, S. 225, § 48.

  341. „Elementa solidorum corporis humani duplici modo inter se cohaerent, ac cohaerere possunt. Primo per gluten aliquod aqueo-oleosum; a qua cohaesione solidorum nostrum firmitas secundo; per solum superficierum contactum …” Ebenda, S. 181, § 21.

  342. „Invenire numerum cohaesionum in fibra, dato fibrillarum numero, componentium fibram. I. Dati numeri fibrillarum, sumatur duplum. II. Ab eo subducatur unitas. Differentia erit repertus cohaesionum numerus in fibra. Q. E. I.” Element. med., S. 195, § 65.

  343. Ebenda, S. 220, § 130.

  344. Ebenda, S. 223, § 140.

  345. „Fibra, cuius fibrillae adeo arcte inter se cohaerent, ut a motu, qui in corpore humano vivo fieri debet, elongari nequeat, vocatur rigida” S. 209 (fibrae rigiditas est morbus fibrae, § 107).

  346. „Fibra laxa dicitur, quae a motu, qui in corpore humano vivo contingit, elongari potest, sive cohaesio inter elementa eius minuatur, sive perstet.” Ebenda, S. 213, § 109.

  347. Johannes de Gorter, Medicinae compendium in usum exercitationis domesticae, Lugd. Batav. 1735.

  348. Aus den Elementen bauen sich die Fasern auf. „Ex his in nobis corpusculum oblongum, teres, simplex, solidum, nulla cavitate donatum, factum, fibra vocatur; quae vel ex unica serie harum particularum, vel ex multis sibi invicem incumbentibus et unitis seriebus, in simile corpusculum compactis nata, simplicis fibrae obtinet nomen.” Ebenda, S. 4.

  349. Ebenda, S. 4f.

  350. Ebenda, S. 5.

  351. „Si nempe multae fibrae in unum fasciculum compingantur, plusquam augmentum fibrarum crescit cohaerentia, quod ex inspectione figurarum 7, 8, 9, 10 depromi potest: cohaerescunt enim fibrae, quod spatiola circumsepta sint partibus, ut nullibi pateat aditus ingressuris liquoribus.” Ebenda, S. 8.

  352. „Sic nata vascula, si eodem modo iungantur, ut fibrae praecedentes (fig 15, 18) nascitur membrana simplex vasculosa, simileque vas. Ex his demum et simplicissimis congregatis membranae sensibiles et vasa fiunt, in quibus saepe cursus fibrarum et vasculorum decussatim vel intertextu currentium observant Anatomici (fig. 19, 20, 21) ultimo ex his omnibus in molem spectabilem mirabili artificio congregatis et ordinatis, peculiari membrana cinctis, viscera fiunt omnia humani corporis.” Ebenda, S. 9f.

  353. Ebenda, S. 8.

  354. Entsprechend seiner mechanistischen Denkweise ist für ihn die Elastizität ausschlaggebend. So spricht er auch den Nervenfasern eine „vis contractiva” oder „contractilitas” zu.J. de Gorter, De perspiratione insensibili, ed. alt., Lugd. Batav. 1736, Cap. XVIII, S. 225.

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  355. „Ultimae fibrae minimae musculares repraesentant cylindrum excavatum, in multis cavitatibus transversalibus fibris quasi distinctum, quarum fibrarum tamen cavitates per totam longitudinem videntur communionem habere: ex fibris minimis ultimis non cavis, in membranulam primam contextis et in canalem seu vasculum concavum contortis, factae.” Ebenda, S. 226.

  356. „Judicamus fibras omnium primas intus esse concavas, ex ultimis arteriarum vel nervorum extremitatibus factas.” Compend. med., S. 59.

  357. Vgl. S. 388.

  358. Vgl. S. 396.

  359. Vgl. Institutiones medicinae, S. 322ff. Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis in usum doctrinae, zitiert nach Opera omnia, Venetiis 1757. Vgl. auchGerard van Swieten Commentaria inHermanni Boerhaave Aphorismos de cognoscendis et curandis morbis, Parisiis 1769, Tom. I. Deutsche Ausg.:Gerard van Swietens Erläuterungen derBoerhaaveschen Lehrsätze von der Erkenntnis und Heilung der Krankheiten. Wien 1755.

  360. Institut. med., S. 326, § 702.

  361. Aphorismi, S. 20, § 23.

  362. „Sed in fibra minima, ex adunatis his concreta, morbi simplicissimi sequentes considerari merentur, sunt enim frequentes et fundamenta iaciunt intellectui aliorum, licet praetervisi, vel non bene cogniti.” Ebenda, S. 20, § 23.

  363. „Vasorum minimorum, ex fibris simplicibus applicatu vel intortu adunatis, factorum morbi ex iisdem causis eandem indolem, effectum et curationem habent: ergo ex dictis (d. h. Morbis fibrarum) intelliguntur.” Aphorismi, S. 44, § 38.

  364. Haller definiert in seinem Lexikon die fibra debilis in folgender Weise: „Eine schwache Faser, deren Theile also locker zusammenhangen, daß sie leichtlich, entweder bloß durch die Gewalt, welche die Gesundheit erfordert, oder durch eine, die kaum etwas stärker ist, voneinander getrennt werden können.” Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon usw., Ulm-Frankfurt-Leipzig 1755, Sp. 656. Die Ausgabe von 1772, stimmt damit überein (S. 656).

  365. Boerhaave: Aphorismi, S. 176, § 25.

  366. Vglde Gorter, S. 110f.

  367. van Swieten: Commentaria, I, S. 23; deutsche Ausg., I, S. 52.

  368. Boerhaave: Aphorismi, S. 176, § 26.

  369. Haller definiert in seinem medic. Lexikon, Sp. 655: „Fibra laxa, eine lockere Faser, deren Theile also locker zusammenhangen daß eine kleine Gewalt sie auseinandertreiben und dadurch die Faser länger machen kann, es ist eine Art der schwachen Faser, und wann diese Art des Zusammenhanges ihr gewisses Maß hat, so gibt sie der Faser ihre gehörige Biegsamkeit, da sie hingegen, wann der Zusammenhang zu schwach ist, die Schnellkraft derselben mindert.”

  370. Boerhaave: Aphorismi, S. 177, § 29f.

  371. Haller definiert: „Fibra rigida, eine allzu steiffe Faser, die nicht nachgibt, wie sie nachgeben soll, und deren kleinste Theile so fest zusammenhangen, daß die daraus gemachten Häute und Adern sich nicht von den Säften, welche durchfließen und diesen Widerstand überwinden sollen, so viel als nötig ausdehnen lassen, daß die Gesundheit dabei bestehen kann.” Lexikon, usw., Sp. 656.—Ferner wird an dieser Stelle auch der pathologische Zustand der „fibra elastica nimium” unterschieden: „Eine allzu elastische Faser, die eine allzu starke Schnellkraft hat und daher theils mehr Gewalt braucht, bis sie in Bewegung gebracht wird, theils, wann dieses geschehen, allzu stark zurückschnellt, es geschieht dieses gemeiniglich zugleich, wenn die Fasern allzu steif sind, ja es ist meistens eine Wirkung davon,” SieheBoerhaave: Aphorismi, S. 177, § 31–37.

  372. Vgl.van Swieten: Commentaria, I, S. 46; deutsche Ausg., I, S. 106. or2|Boerhaave gibt in seinem pharmakologischen Rezeptanhang „Libellus de materia medica et remediorum formulis” in Opera omnia, Venetiis 1757, S. 281 neben genauen diätetischen Anweisungen für die Behandlung der einzelnen Krankheitszustände der Fasern auch eine Zusammenstellung wirksamer Arzneien und Drogen mit zahlreichen Rezeptformeln.

  373. Vgl. auchP. Diepgen u.E. Heischkel: Die Medizin an der Berliner Charité bis zur Gründung der Universität. Ein Beitrag zur Medizingeschichte des 18. Jahrhunderts, Berlin 1935, S. 24, 67 ff., 75 ff. u. a.

  374. „Ultimo tandem loco Causam ejus efficientem edissero, esse ipsam Animam. pro Vitalibus actionibus Motuum dispensatricem; addo: quam vulgo Naturam vocant: atque adeo brevibus profiteor, quid ego pro natura in Corpore vivo habeam et accipiam.”Georgii Ernesti Stahl, hodie P. P. Hallensis Dissertation epistolica, De motu tonico vitali, Halae Magd., Januar 1702, S. 51. ÜberStahl siehe die demnächst erscheinende Arbeit vonB. J. Gottlieb.

  375. Die Fasserreaktion bezeichnet er als „motus tonicus vitalis” und sieht in ihr die Grundlage der Körpervorgänge: „Motum hunc, tamquam fundamentum plurimorum actuum…” Ebenda S. 53; vgl. auch sein Hauptwerk: „Theoria medicina vera”, Hal. 1708.

  376. „Partes corporis nostri solidas ex meris fibris et filamentis contexta esse, non ignotum est. Multum itaque refert scire, quaenam sit harum fibrarum in constituendis solidis structura, an ex fibris tensioribus, tenerioribus, solidioribus et compactioribus, aut flaccidis, rudioribus quoque et densioribus contextae sint, siquidem illis major vis resistendi, et premendi, his vero minor et debilior inest.”Friderici Hoffmanni, Medicinae rationalis systematicae Tomus primus quo philosophia corporis humani vivi et sani ex solidis physico-mechanicis etc., Venetiis 1730, Tom. II, S. 35.—Hinsichtlich der Bedeutung der Faser für Pathologie und Praxis verweist er auf die grundlegenden Untersuchungen vonBaglivi undStahl: „Et huius motus, fibrarum tonici usum in pathologicis et praxi nemo praeclariusBaglivo undStahlio ostendit.” Ebenda, Tom. I, S. 91.—Vgl. auchP. Diepgen: Zum 275. GeburtstagFriedrich Hoffmanns. Dtsch. med. Wschr.1935 I, 389.

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  377. Haller, Alberto v.: Elementa physiologiae corporis humani, Lausanne 1757 f., Tome I; deutsche AusgabeAlbrecht v. Hallers Anfangsgründe der Physiologie des menschlichen Körpers, übersetzt und herausgeg. vonJoh. Sam. Hallen, Berlin 1759. Bd. I. Im folgenden wird nach diesen beiden Ausgaben zitiert.

  378. „… fibra … elementum corporis animalis, invisible, ubi simplex, multo minus, quam quod microscopiorum vi augente adhibita oculis nostris subiici queat, cum minima animalia, quae ipsa vehementissima lentium et sphaerarum vitrearum vi aucta demum oculis nostris conspicua fiant, multo certe mole totius animalis minoribus.„ Element. phys., Tom. I, S. 7.

  379. Ebenda I, S. 2.

  380. Haller, A.: Element. phys., I, S. 4.

  381. „Facile intelligitur huius metalli accessione firmitatem fibrae animali addi.” Ebenda, S. 4.

  382. „aer …, qui elaterem et naturam compressilem deposuit …” Ebenda, I, S. 6; deutsche Ausg., I, S. 11.

  383. Vgl. S. 444.

  384. Zusammenfassend sagt er: „Ex his nunc elementis, terra, aqua, oleo, ferro, et aere coniunctis fibra nascitur, elementum corporis animalis invisibile ubi simplex …” Element. phys., I, S. 7.

  385. Vgl.Ruysch, S. 403;Boerhaave, S. 409.

  386. Vgl. Element. phys. I, 19: „Fere omnes, nempe corporis humani solidas partes meram cellulosam telam, strictius congestam et arctius intricatam esse experiendo cognovi.”

  387. Haller bemerkt, daß er vor dem Jahre 1747 nichts über das Zellgewebe geschrieben habe, und es würde als etwas ganz Neues erscheinen. Elem. physiol., I, S. 22, deutsche Ausg., S. 41.

  388. Deutsche Ausg., I, S. 35. Vgl. lat. Ausg., I, S. 18f.

  389. „Nunc, si membranae ex cellulosa tela fiunt, si ex membranis convolutis vasa nascuntur, si ex vasis et cellulosis eorum vaginis viscera componuntur, si praeterea glandularum conglobatarum pulpa unice cellulosus textus est, adparet, quanta pars corporis humani ex ea materie constet, quae per tot secula pro purgamento habita est.” Element. physiologiae Tom. I, S. 21. Vgl. Ebenda, S. 19: „Certe membranas absque exceptione omnes, vasaque, quae membranae cavae sint, deinde viscerum parenchymata, ligamenta, forte et tendines et cartilagines et ossium partem magnam cellulosam telam aut esse, aut aliquando fuisse, per experimanta reperio.”

  390. Element. phys., I, S. 19.

  391. Ebenda, S. 19.

  392. Vgl. deutsche Ausg., I, S. 37.

  393. „Ea (aqua) enim, ut in poros sacchari inque capillares tubulos sensim se insinuat, ita in cavernulas cellulosasque membranarum paulatim irrepit, quaecunque habentur pro durissimis et fibras et laminas separat, easque membranas in spongiosum tomentum restituit, ex quo primum natae sunt.” Element. phys., I, S. 20.

  394. „Secunda fibrae species,lamina est, quae cum modica longitudinae satis conspicuam latitudinem habet … Omnia, praeter latitudinem, cum fibra communia habent.” Element. phys., I, S. 8.

  395. „Cellulae adeo sunt variae figurae, quas diximus laminis fibrisque textus cellulosi intercipi et quae adipi sunt, pro loculis.” Element. phys., I, S. 33: deutsche Ausg., Bd. I, S. 61.

  396. Element. phys., I, S. 14.

  397. Ebenda, S. 25.

  398. Diese Lehre trugHaller im Frühjahr des Jahres 1752 in der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften vor und veröffentlichte sie in den Commentarii Societatis Regiae Scientiarum Gottingensis, Tomus II (1753), S. 114–158 unter dem Titel:Albertus de Haller de partibus corporis humani sensibilibus et irritabilibus. Zitiert wird im folgenden nach der deutschen Ausgabe vonKarl Sudhoff, A. v. Haller: Von den empfindlichen und reizbaren Teilen des menschlichen Körpers. Klassiker der Medizin, Bd. 37. Leipzig 1922.

  399. Siehe S. 387f.

  400. Siehe S. 396.

  401. Bezeichnend ist folgende Stelle: „Elementa physiologiae, Lausanne 1756, Bd. IV, S. 533, Lib. XI, sect. 3, § 10: „Porro, et olim Asklepiades corporis viribus in medicina contentus fuit et ob eam laudem nuper ornavit… Omittimus alios clar (issimos) viros, qui minime pauci et olim, et nuper ausi sunt, absque supermedici scripta Hippocratica persecuti sunt. Et tamen ii loci, qui tantum naturae tribuunt, plerumque non sunt ex genuinis magni senis operibus.” Gegen die vitalistische LehreStahls, bei der er die anima (rationalis) als das Wesentliche erachtete, führt er u. a. ins Feld, daß ein abgeschnittener Finger bzw. seine Muskel reizbar sind, obwohl irgendwelche Seelenkräfte, wie Wille, Gedächtnis, Einbildungskraft, Urteilsvermögen und dgl. in ihm nicht mehr enthalten sein können.Haller Von den empfindlichen und reizbaren Teilen, Klassiker Bd. 27, S. 37.

  402. Einen kurzen historischen Überblick über den Werdegang derHallerschen Irrtabilitäts- und Sensibilitätslehre gibtK. Sprengel, Versuch einer pragm. Gesch. der Arzneykunde, Halle 1828 V, 1, S. 386 f. Vgl. auchSudhoffs Einleitung zu Klassiker, Bd. 27, S. 5f.

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  403. Er charakterisiert seine Irritabilitätslehre selbst in folgender Weise: „Ich trennte nämlich das reizbare Wesen einerseits von der toten Kraft, andererseits von der Kraft der Nerven und von der Herrschaft der Seele, und ich zeigte, daß von jener die Bewegung des Herzens und die reizbare Natur der Eingeweide einzig und allein abhinge und schränkte sie bloß auf die Muskelfaser ein. (Haller: Element. phys., deutsche Ausg., Bd. V, S. 36.)

  404. „Man kann beifügen, daß alle sehr erdichte und dichte Teile in dem menschlichen Körper, als Knochen, Zähne und Knorpel, der reizbaren Kraft beraubt sind, und die reizbare Faser selber wird bloß durch das Austrocknen und Verfliegen des Leims träg und unbeweglich. Wie es aber zugehe, daß der Leim, der aus einer toten Gallert entstanden ist, in einem lebenden Tier reizbar wird, ist noch zu untersuchen übrig.”Haller: Von den empfindlichen und reizbaren Teilen, Klassiker, S. 52.—Vgl. auch Element. phys., deutsche Ausg., V, S. 40f.

  405. „Die ärzte, Zergliederer und Wundärzte, welche anders denken und ihre Meinung von den Alten her haben, werden mir vergeben, daß ich ihnen hier widerspreche: Sie werden das, was ich hier behaupte, und das, was fast wider die Meinung des ganzen menschlichen Geschlechtes ist, nicht verwerfen, wenn sie den Ursprung der angenommenen Meinung in Erwägung ziehen und meine Versuche und Erfahrungen mitdenjenigen vergleichen, worauf die Meinung sich gründet.”Haller: Von den empfindlichen und reizbaren Teilen, S. 21 f.

  406. „DaBoerhaave die Nerven für den wahren ersten Grundstoff des menschlichen Körpers angenommen hatte, so durfte er nicht viel weiter gehen zu bejahen, daß kaum ein Teilchen des menschlichen Körpers sei, welches nicht empfinde oder sich bewege, und diese Meinung, wider welche ich anderwärts verschiedenes erinnert habe, ist fast durch ganz Europa aufgenommen worden.” Ebenda, S. 15.

  407. Haller weist selbst darauf hin: „Als hierauf meine Versuche bekannt wurden, so gewann die Reizbarkeit plötzlich ein so großes Ansehen, daß man von der selben im menschlichen Körper überhaupt alle Bewegungen des Lebens und die willkürlichen Bewegungen oder wenigstens die mehrsten darunter, sonderlich die Schläge des Herzens herleitete,” (Anfangsgründe der Physiologie, deutsche Ausg., Bd. 5, S. 36.)

  408. Ebenda, Bd. V, S. 44.

  409. Boerhaaves Schüler,Hieronymus David Gaub (1705–1780), billigt der Lebenskraft, die er im Muskel-, Nerven- und Zellgewebe vor allem lokalisiert glaubt, eine besondere Bedeutung zu. Vgl. Institutiones pathologiae medicinae, Lugd, Batav. 1758.Johann O. Schacht übernahm im wesentlichenGaubs Standpunkt. „Institutiones medicinae practicae ad auditorum potissimum usus in epitomen redactae.” Trajectum ad Rhenum 1767.

  410. Vgl. S. 388. VonGlisson übernahm er auch die Bezeichnung „Irritabilität„, beschränkte aber diese lebendige Reaktionsfähigkeit auf die Muskelfaser.

  411. Vgl. S. 397; indessen wirdBaglivi nur beiläufig erwähnt, siehe Klassiker 27, S. 37, 55.

  412. Friedrich Kasimir Medicus (1736–1808): Von der Lebenskraft. Mannheim 1744.

  413. Georg Prochaska wendet sich gegenHaller, der mit seiner strengen Unterscheidung der Muskelkraft einen großen Streit in der Physiologie hervorgerufen hätte und „indem er sie für eine selbständige, dem Muskel angeborene Kraft erklärte, zu vielen Irrungen Anlaß gegeben hat.”Prochalska definiert: „Die Reizbarkeit ist die Nervenkraft selbst, nur durch den Bau des Muskels besonders zu einem neuen Phänomen des Lebens modifiziert” (Lehrsätze der Physiologie, Wien 1797, Bd. I, S. 75). ÄhnlichErnst Plattner: Quaestiones physiologiae, Lipsiae 1794, S. 104.—Vgl. auch die geschichtliche Übersicht inAugustin: Lehrbuch der Physiologie des Menschen, Berlin 1809, S. 35ff., S. 93ff.—Stephen d'Irsay: Albrecht v. Haller, Eine Studie zur Geistesgeschichte der Aufklärung, Leipzig 1930, S. 46ff. Leitzthin hat auch die LehreJohn Browns, welche in der Praxis eine sehr große Bedeutung gewann, in derHallerschen Sensibilitäts- und Irritabilitätslehre ihre Wurzeln. Wenn auchBrown die Begriffe Ursache und Wirkung vertauschte und im Reiz das Wesentliche des Lebens sah, ist ein EinflußHallers unverkennbar. Besondere Bedeutung hatte für das deutsche Sprachgebiet die deutsche Ausgabe „J. Browns System der Heilkunde” nach der letzten englischen Ausgabe übersetzt vonC. H. Pfaff. Kopenhagen 1796.

  414. Er war durch den bekannteLeibniz-AnhängerChristian Wolff (1679–1754) stark beeinflußt; vgl. über ihn:Julius Schuster, Caspar Friedrich Wolff: Leben und Gestalt eines deutschen Biologen. Sitzgsber. Ges. naturforsch. Freunde Berl., 12. Mai1936, 175–195; vgl.Stieda in Biograph. Lexikon,Hirsch-Gurlt, 2. Aufl., Bd. V, S. 983, undErik Nordenskiöld: Geschichte der Biologie, Jena 1926, S. 365ff. u.a.

  415. Wolff, C. F.: Theoria generationis. Med. Dis. Halle 1759; 2. Aufl.; deutsche Ausgabe aus der FederWolffs unter dem Titel „Theorie der Generation”, Berlin 1764, 3. Aufl. Neuauflage eines Ungenannten 1774. Im folgenden zitiert nach der deutschen Ausgabe vonPaul Samassa, inOstwalds Klassiker der exakten Wissenschaften Nr 84 und 85, Leipzig 1896.

  416. Seine vitalistischen Grundanschauungen entwickelteC. F. Wolff ausführlich in der Sonderschrift: Von der eigentümlichen und wesentlichen Kraft der vegetabilischen als auch der animalischen Substanz. Petersburg 1789.

  417. Wolff war vom Wert stärkerer Vergrößerungen wenig überzeugt. Wenn man bedenkt, daß stärkere Vergrößerungen infolge der unzulänglichen Linsensysteme verzerrte Bilder ergaben, so ist seine Ansicht verständlich.

  418. „Denn die Erfahrung lehrt, daß organische Naturkörper aus unorganischer Substanz, die gewisse Eigenschaften besitzt, zusammengesetzt sind und daß in diesen organischen Körpern Entwicklung stattfindet.”Ostwalds Klassiker, Nr. 85, S. 70, § 253.

  419. Im Pflanzen- und Tierkörper sind die gleichen Kräfte wirksam: „Es werden sowohl bei Pflanzen als auch bei Thieren bloß aus der wesentlichen Kraft und der Erstarrungsfähigkeit des Nährsaftes die einzelnen Arten jener Entwicklung abgeleitet… Es ist daher die wesentliche Kraft mit der Erstarrungsfähigkeit des Nährsaftes ein hinreichendes Prinzip jeder Entwicklung sowohl bei Pflanzen als auch bei Thieren.” Ebenda, S. 60, § 242. Da diese feste Grundsubstanz oder der „Nährsaft” erstarrt und fest wird, bleibt diese Bläschenstruktur auch im älteren Gewebe erhalten. Über die Erstarrungsfähigkeit sagt er folgendes: „Der Nährsaft hat also die Eigenschaft, daß er durch das Stehen und im allgemeinen im Verlauf der Zeit infolge der Verdunstung der wäßrigen Theile zuerst in eine dickliche, dann in eine zähe, schließlich in eine feste Substanz verwandelt wird. Ich werde diese Eigeschaft als Erstarrungsfähigkeit (solidescibilitas) bezeichnen und werde deshalb sagen, daß die Säfte erstarrungsfähig sind.”Ostwalds Klassiker, Nr. 84, S. 19, § 27.

  420. „In ausgebildeten Blättern … ergibt sich bezüglich der Substanz der Bläschen bei Untersuchungen mit dem Mikroskop, 1. daß alle Bläschen … zusammenhängen, 2. daß zwei einzelne Bläschen durcheine beiden gemeinsame Wand getrennt werden, 3. daß es größere, kleinere und verschieden gestaltete Bläschen gibt, die ein förmliches Zellgewebe („cellulositates”) herstellen”. Ebenda, S. 15, § 14.

  421. Seine Vorstellung über die Pflanzen „zellen” geht am besten aus folgender Stelle hervor: „Bei jüngeren Exemplaren sind die sog. Bläschen weiter nichts als bloße Löchelchen, in der festen pflanzlichen Substanz, die untereinander auf verschiedene Art in Verbindung stehen; sie müßten daher richtiger alsPoren oder Zellen bezeichnet werden. Die sog. Gefäße aber stellen nichts anderes vor, als in der pflanzlichen Substanz ausgefurchte Kanäle, die daher besser als langgestreckte Poren, die vor allem der Länge nach miteinander in Verbindung stehen, oder als Kanäle zu bezeichnen wären.—2. Der ganze Unterschied zwischen jüngeren und älteren Bläschen, ferner zwischen jüngeren und älteren Gefäßen, und gewiß auch zwischen älteren Gefäßen selbst, besteht darin, daß zwischen den jüngeren Zellen und Kanälen reichlicher eine gleichartige und weichere feste Substanz vorhanden ist, die haher durchlässiger ist und jene Phänomene ermöglicht, wobei die Poren deutlicher sichtbar werden.—3. Bei älteren Teilen ist die dazwischen liegende feste Substanz spärlicher, lamellenförmig, starrer und fester; die unmittelbare Begrenzung der Höhle ist bald mehr, bald weniger durch größere Starrheit von der übrigen Zwischensubstanz verschieden, so daß der Charakter als Poren und Kanäle bald mehr, bald weniger unkenntlich gemacht wird.” Vgl. AusgabeOstwalds Klassiker, Nr. 84, S. 16f.

  422. Für die Entwicklung des Vitalismus war es aber, wie bereits angedeutet, von besonderer Bedeutung, daßWolff die vitalen Kräfte in die organische Substanz verlegte.

  423. Vgl.Hirsch-Gurlt: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte usw. (2. Aufl.), Bd. 4, S. 627.

  424. Plattner, Ernst: Neue Anthropologie für Ärzte und Weltweise, Leipzig 1790, Bd. I, 2. Aufl.—Die 1772 erschienene erste Auflage, die er später ganz verwirft, war leider nicht zugänglich. Dieser neue Standpunkt wird auch in seiner Schrift “Quaestionum physiologicarum libri duo, Lipsiae 1794” eingehend dargestellt.

  425. Das Zellgewebe als unorganisierter Stoff verhält sich zum geformten Baustein des Körpers wie der Ton zum Gefäß oder der Flachs zur Leinwand: “Est igitur tela cellulosa nihil aliud quam partium, quae structuram habent, materia, ut argilla est vasis fictilis, vel linum lintei, non carens commoditate ad structuram, at structurae expers.” Quaest. physiol., I, S. 69.

  426. “Sed fibrae (de simplicibus jam quaero, quales non oculis cernimus, sed idea et cognitatione concipimus) ipsae ex tela cellulosa exsistunt:ergo tandem communis est tela cellulosa.” Ebenda, S. 67.

  427. “Hoc pacto, ut eius altera pars in fibras contexta, altera autem non contexta, sed rudis et informis deprehendatur, ad cognitos usus ubique dispersa et servans quoque telae cellulosae appellationem.” Ebenda, S. 67.

  428. “Fila video: fibras prorsus non admitto. Etenim fibrae vocabulo inest et structurae et facultatis cuiusdam animalis notio, neutrum autem cadit in illa fila telae cellulosae, per spontaneam quandam ac fortuitam gelatinae concretionem producta.” Ebenda, S. 68; vgl. Anthropologie, 2. Aufl., S. 8.

  429. Plattner weist darauf hin, daß die meisten Physiologen, wobei er offen läßt, ob auchHaller dazu gehört, die Struktur der Faser nicht aus dem Zellgewebe, sondern aus “minuitissimarum fibrarum infinitam compositionem afferre”, d. h. aus Erde und Leim bestehend annehmen. In seiner Schrift “Briefe eines Arztes an seinen Freund” vom Jahre 1770 habe er diesen Standpunkt auch noch vertreten. Jetzt aber sei er davon überzeugt, daß die einfachste Faser (Fiber) aus Zellgewebe besteht (“Quamlibet fibram vere simplicem tela cellulosa constare et quasi parvam quandam spongiosam esse”). Quaestion. physiol., S. 67.

  430. Die Theorie von der kleinsten aus Erdatomen und Leim bestehenden Faser galt ihm im Jahre 1770 noch als Fundamentalsatz: “Wir nehmen eine Faser, so klein als wir sie mit dem kleinsten Instrument, mit einer Nadel, fassen können, und betrachten sie durch ein Vergrößerungsglas; sie stellt sich unserem Auge in einer bewunderungswürdigen Größe dar, und zeigt demselben ein Gewebe von unendlich vielen Fasern. Wir nehmen wieder hiervon die kleinste und betracht in sie durch ein noch vollkommeneres Vergrößerungsglas, und wir sehen, daß auch diese wiederum aus unzähligen Fädchen zusammengesetzt ist. Wir mögen nun diese Untersuchung so hoch treiben als wir wollen, so werden wir allemal das nämliche finden. Dem ohnerachtet müssen wir endlich einmal mit unseren Gedanken stehen bleiben. Das heißt: wir müssen annehmen, daß die festen Teile unseres Körpers ursprünglich aus so kleinen Fibern bestehen, die ganz einfach und keiner weiteren Trennung fähig sind; die, wenn man sie weiter teilen wollte, nicht wieder in mehrere Fasern, sondern in die allgemeinen Bestandteile zerfallen würden. Oder wollen Sie etwa diese Fasern mit ihren Gedanken bis ins Unendliche fortteilen? Das will ich nicht hoffen. Sie wissen, wie hartnäckig ich über gewisse Sätze in der Philosophie halte.” (Briefe eines Arztes an seinen Freund, Bd. I, S. 19.)

  431. Mit dem hervorragenden Artikel “Von der Lebenskraft” eröffneteReil sein “Archiv für die Physiologie”, Halle 1796, Bd. I, S. 8–162. Er erschien in verschiedenen anderen Schriften im Nachdruck. Im folgenden zitiert nach der Ausgabe vonKarl Sudhoff: von der Lebenskraft. Klassiker der Medizin, Bd. 2. Leipzig 1910.

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  432. Reil, Joh. Christ: Von der Lebenskraft. S. 5.

  433. “Der Körper läßt sich in eine unendliche Reihe organischer Teile zerlegen, alles ist wieder Organ, alles gebildet bis zur kleinsten Faser.” (Ebenda, S. 12.) “Das einfachste Organ ist wohl die Faser, eine der Länge nach aneinander gereihte tierische Materie. Diese ist Zell- oder gemeine Knochen-, Nerven- und Muskelfaser. Von der gemeinen oder der Muskelfaser, wie man will, gibt es wieder mancherlei Varietäten und Gattungen. Die Faser z. B. der harten Hirnhaut, in den Membranen, die Sehnen, in der Gebärmutter unterscheiden sich merklich voneinander.” (Ebenda, S. 22.)

  434. “Der Haupttypus der Kristallisation tierischer Materie scheint die Faser, das erste und einfachste Elementarorgan der tierischen Kristallisation, eine der Länge nach aneinandergereihte tierische Materie, zu sein. Die Fasern werden wieder mannigfaltig aneinander gereiht, und so entstehen Platten, Häute, Nerven, Gefäße Muskeln, Eingeweide. Die vollendeten Organe sind also aus Fasern gebildet, die in mehreren Ordnungen zusammengefügt sind. Die Regel, nach welcher die Fasern zusammen-gefügt werden, gibt zwar keine symmetrischen, aber doch höchst zweckmäßige Formen.” (Von der Lebenskraft, Klassiker, S. 45.)

  435. Vgl. S. 358.

  436. Die tierische Materie kristallisiert sich nachReil stets in Gestalt von Fasern aus, während z. B. “der Originaltypus der Kochsalz-Kristallisation ein Würfel zu sein” scheint und kleine Würfel den großen zusammensetzen. Ebenda, S. 45.

  437. “Es wäre für die theoretische und praktische Medizin vorteilhaft, wenn wir die verschiedenen Arten und Grade der Organisation zergliedern, die verwickeltsten Gewebe derselben gleichsam in ihre einfachsten Elemente auflösen und sie von dem ursprünglich elementarischen Organ bis zu den zusammengesetztesten tierischen Werkzeugen verfolgen könnten. Wir würden alsdann viele Erscheinungen glücklicher zergliedern und sie richtiger auf ihre Prinzipe zurückführen können. “Ebenda, S.21.)

  438. Prochaska, Georg: Lehrsätze aus der Physiologie des Menschen. Zum Gebrauch seiner Vorlesungen. Wien 1797.

  439. Ebenda, Bd. I, S. 12.

  440. Prochaska, Georg: Lehrsätze aus der Physiologie des Menschen. Zum Gebrauch seiner Vorlesungen. Wien 1797, Bd.I, S. 17f.

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  441. In Seinen Grundanschauungen über den Bildungsvorgang istProchaska durchJoh. Friedr. Blumenbach wesentlich beeinflußt (Lehrsätze der Physiologie usw., Bd. I, S. 78). Vgl.Blumenbach, Johann Friedrich: De nisu formativo et generationis negotio nuperae observationes. Göttingen 1787; deutsche Ausg. Über den Bildungstrieb und das Zeugungsgeschäft. Göttingen 1789.

  442. Prochaska, a. a. O..

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  443. Vgl. S. 426, Anm. 5.

  444. Lehrsätze der Physiologie, Bd. I, S. 20

  445. Autenrieth, Joh. H. F.: Handbuch der empirischen menschlichen Physiologie, zum Gebrauch seiner Vorlesungen herausgegeben, Teil I, II, III. Tübingen 1801/02.

  446. “Die große Masse des Körpers, allen Zellstoff, scheint der einfachere tierische Stoff zu bilden.” (Teil I, S. 44.)

  447. Ebenda, I, S. 10.

  448. Ebenda, I, S. 11.

  449. SchonJ. Swammerdam beschrieb in seiner Biblia naturae, die lange nach seinem TodeBoerhaave herausgab und vonGaub ins Lateinische übersetzen ließ, solche Kügelchen “globuli minutissimi”, welche in den feinsten Muskelfasern vorkämen. Vgl.J. Swammerdam: Biblia naturae, Leiden 1737/38, Tom. II, S. 834.

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  450. “Wenn man irgendeinen festen Theil unseres Körpers mechanisch zerlegt, soweit es möglich ist, so kommt man am Ende freylich auch mit Hilfe der Vergrößerungsgläser, entweder auf Fasern oder auf Blättchen, oder auf kleine Kügelchen, oder seltener einen unförmlichen Stoff, welcher keine selbständige Bildung, hat, sondern von den umgränzenden Theilen zu verschiedenen Gestaltungen bestimmt wird.” Ebenda, I, S. 7.

  451. Ebenda, I, S. 12.

  452. “Die Faser scheint also die Crystallisationsform des thierischen Stoffes zu seyn.” (Teil I, S. 7.) Er definiert sie: “als ein der Länge nach zusammenhängender, fester Theil mit der möglichst-kleinsten Breite”. Ganz klar spricht er aus, daß der Begriff der kleinsten Faser lediglich verstandesmäßig erschlossen ist: “Ganz einfache Fasern fallen nicht in das Auge auch nicht in das gewaffnete, man schließt nur aus der Anlage und dem Verhältnis der immer in die Länge sich ziehenden, und ohne gewaltsame Trennung noch nach dieser Richtung theilbaren Faserbündel, daß die einfachsten Fasern ähnlicher Natur seyn müssen.” (I, S. 7.)

  453. Ebenda, I, S. 84.

  454. Ebenda, I, S. 10.

  455. Ph. F. v. Walther nennt ihn den Stifter und Begründer der neuen anatomischphysiologischen Schule in Würzburg. Vgl. Denkrede in der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften, 25. Aug. 1841.—DurchDöllinger wurde die allgemeine Anwendung des Mikroskopes in Deutschland angebahnt. Vgl.A. Hirsch: Geschichte der medizinischen Wissenschaften in Deutschland. München-Leipzig 1893, S. 409.

  456. Döllinger, Ignaz: Grundriß der Naturlehre des menschlichen Organismus, zum Gebrauch bei seinen Vorlesungen entworfen. Bamberg-Würzburg 1805.

  457. “Der Übergang von der Mischung zur Gestaltung geschieht durch Erstarrung oder Gerinnung; mehr oder weniger ist Geneigtheit zum Gerinnen den thierischen Säften eigen; daher ihre Klebrigkeit…”Döllinger: Grundriß, S. 33.

  458. In chemischer Hinsicht setzt sich der Organismus aus folgenden “organischthierischen Mischungen” zusammen: 1. der “Gallerte” oder dem “tierischen Leim”. 2. dem “Eiweißstoff”, 3. dem “fasrigen Stoff”, 4. der Knochenerde (Kalkerde mit Phosphor). Dazu kommen noch “als abgesonderte Materien” das Fett, Pigment, “harziger Stoff”, der Schleim u. a. m. Ebenda, S. 34.

  459. Ebenda, S. 35.

  460. Ebenda, S. 34; vgl. die Vorstellungen in der Antike.Aristoteles, oben S. 340.

  461. “Das Erstarrte, nicht besonders geformte, das Zellengewebe, kann wieder als Stoff des Gestalteten angesehen werden und demnach bestehen alle Theile aus Zellengewebe und lassen sich durch Zerstörung ihrer eigenthümlichen Gestalt in freyes Zellengewebe auflösen.” Ebenda, S. 34.

  462. Vgl. auch S. 37f.: “Die Gefäßgestalt selbst ist begreiflich aus einer in der belebtwerdenden Masse entstehenden Ausdehnung,…” Dadurch entsteht zunächst die Blase. Durch Längsausdehnung geht die Blasengestalt in die Gefäßform über.

  463. Aus der Gefäßbildung entsteht die Faser. Er unterscheidet “die mehr expandierte Nervenfaser” und die “contrahierte Muskelfaser”. Für ihn besteht der Unterschied zwischen diesen beiden Faserarten nicht in ihrer verschiedenen Substanz, sondern beruht auf dem Verhältnis der Scheiden und Fasern zueinander: “Jede solche Faser ist bestimmt mit einer eigenen zellichten Scheide umgeben und Nerven- und Muskelfaser differieren nur durch das Verhältnis der Scheiden und Fasern; denn im Nerven ist die Faser ungemein locker und weich, die Scheide compact: im Muskel aber ist die Scheide dünn und locker, die Faser selbst dagegen dichter und fester” (S. 36).Hallers Anschauung über den Faserbau bezeichnet er als irrig und verweist auf die Ausführungen vonPlattner, s. S. 429, und aufHedwig. Vgl.Johannes Hedwig: De fibra vegetabilis et animalis ortu Sect. I., Leipzig 1789 (Rede vom 4. 8. 1789).

  464. Döllinger, I.: Grundriß, S. 36.

  465. Döllinger, I.: Grundriß, S. 62.

  466. Walther, Philipp Franz v.: Physiologie des Menschen mit durchgängiger Rücksicht auf die comparative Physiologie der Tiere, Bd. I u. II. Landshut 1807 bis 1808. Die vonHaller geprägte Einteilung der Gewebe in Zellgewebe, Muskel- und Nervengewebe behältv. Walther bei, gibt ihr aber ein der Zeit entsprechendes naturphilosophischesGewand: “Solcher Urgestalten, gleichsam Primzahlen der organischen Gebildung, sind in dem menschlichen Körper drey zu erkennen”: 1. die Zellichte- (Membran)bildung, 2. die Gefäßbildung (Faser), 3. die Nervenbildung. Ebenda, Tome I, S. 83. Alle übrigen Gebilde lassen sich seiner Ansicht nach von diesen dreien ableiten. Das Zellgewebe sieht er wieHaller als das Grundgewebe (Gebilde) des ganzen Körpers an. Ebenda, Tom. I, S. 98.—Burdach, Karl Friedrich: Anatomische Untersuchungen bezogen auf Naturwissenschaft und Heilkunde, H. 1. Leipzig 1814.

  467. Augustin, F. L.: Lehrbuch der Physiologie des Menschen mit vorzüglicher Rücksicht auf neuere naturphilosophie und comparative Physiologie, Bd. II. 1809 und 1810.

  468. Seine spekulativen Ausführungen über die Faser werden am besten durch seine eigenen Worte gekennzeichnet: “Die Fasern des menschlichen Körpers sind zwar fest, aber in gewissem Grade weich, biegsam und elastisch, wodurch sie zu starken, mannigfaltigen Veränderungen und Bewegungen fähig sind. Ihr haupt-charakter ist Contraction, durch deren Übergewicht sie gebildet werden, wodurch es zur Ausdehnung einzig nach der Dimension der Länge kommt. Ihr Hauptbestandteil ist der am meisten contractile Faserstoff, der entweder mehr Stickstoff oder mehr phosphorsaure Kalkerde enthält, wodurch dann eben sowohl als durch ihre ent-weder geschlängelte oder gerade, dichte oder hohle, glatte oder knotige Beschaffenheit, sowie auch durch die Verschiedenheit des Alters, des Geschlechtes, Temperamentes, der Lebensart usw. Differenzen in den mechanischen Eigenschaften der Fasern entstehen.—Jede Faser ist als ein Magnet mit zwei Polen und dazwischenliegenden Interferenzpunkten zu betrachten.”F. L. Augustin, Physiologie, S. 145 f.

  469. Diesen drei Grundbildungen entsprechen seiner Ansicht nach auch drei verschiedene Ernährungsstoffe des Blutes. Die Zellchen werden durch Gallerte ernährt, die Fasern durch den Faserstoff, das nervige Parenchym aber durch den Eiweißstoff des Blutes.

  470. Die Zellform (forma cellularis) findet sich vor allem im atmosphärischen und parenchymatösen Zellgewebe.Die Gefäßform (forma vascularis) ist vorherrschend in allen röhrenförmigen “Organen”. Sie entstehen durch einen am stärksten nach außen wirkenden Zug, wodurch das Lumen gebildet wird. Dabei bilden sich dicht aneinander gelagerte Ringe.Die Bündelform (forma fascicularis) überwiegt im Muskel, Knochen und Nerven. Dadurch entsteht die vorwiegend parallele Anlagerung gerade gestreckter Fasern und entstehen weiterhin zylindrische Bündel.Die Hautform (forma membranosa) entsteht “teils durch Expansion der Zellchen, teils von Anlagerung von Fibern in einer Fläche nebeneinander”. Hier herrscht die Flächenausdehnung vor (“in ihr herrscht der Expansionstrieb”), wodurch es nicht zur Faserbildung kommt.

  471. Diese Schrift wurde von 1819–1828 dreimal aufgelegt.

  472. “Ehe eine Faser sichtbar wird, bemerkt man an den Stoffen, welche jene bilden sollen, eine Kugelform von verschiedener Größe. Diese Kügelchen schwimmen in einer Flüssigkeit, die unter gewissen Umständen sich gleichfalls in diese Form umzuwandeln scheint. Aus ihnen treten nun die Fasern hervor, die man sich organisiert aus einer Reihe solcher Körper bestehend denken kann. Wir finden die Fasern von mehrfacher Art und diese Verschiedenheit scheint theils auf der mechanischen Struktur, theils auf der chemischen Mischung begründet zu sein.” Ebenda, S. 10.

  473. Joseph Berres (1796–1844) war zunächst Professor der Anatomie in Lemberg (seit 1817) und wurde 1831 Ordinarius in Wien. Er war ein ausgezeichneter Lehrer und wurde für seine Leistungen in den Adelstand (Edler von Perrez) erhoben.

  474. Das nicht abgeschlossene Werk erschien in Lieferungen in lateinischer und deutscher Sprache. Wien 1837 f.—Vorher hatte er sich bereits in seiner Schrift “Anthropotomie oder Lehre von dem Baue des menschlichen Körpers” als Leitfaden zu seinen anatomischen Vorlesungen, 4. Bd. Wien 1821–1828 mit der Gewebelehre eingehend beschäftigt.

  475. Eine Harzmasse aus Kopallack-Firmis mit Mastix, in Terpentin gelöst, der nach eingehender Behandlung Zinnober zugesetzt wird.—Berres, J.: Anatomie der mikroskopischen Gebilde, S. 22ff.

  476. Ebenda, S. 102ff.

  477. Er nennt ihn auch den “bildbaren Stoff”, den “Blasenstoff, Thierurstoff (Materia plastica, Moleculae)”. Ebenda, S. 80. Vgl. Abb. 34, Tab. IV, Fig. 1.

  478. Ebenda, S. 82.

  479. Siehe Abb. 34, Fig. 8 f., Abb. 35, Fig. 7 f.

  480. Berres, J.: Anatomie der mikroskopischen Gebilde, S. 16.

  481. Die Bläschen und Nervenröhrchen, die beiden Elementarteile der Nerven, stehen seiner Ansicht nach in folgender Weise im Zusammenhang: “Bald findet man den Bläschen ähnliche Erzeugnisse in der Continuität der Röhrchen, gleichsam eingeschoben, und der Wesenheit des Röhrchens einverleibt (Tab. V, Fig. 7–11), bald sitzen sie wie die Äuglein eines Baumzweigchens auf den Schößlingen auf (Tab. V, Fig. 14), ein andermal erblickt man die Bläschen in kleineren oder größeren Gruppen, wie die Körner der Drüsengebilde, auf dem Ausführungsgange, hier auf den Sprossen der Nervenröhrchen aufsitzen (Tab. V, Fig. 16). In den einzelnen Nervengebilden lagert sich ein größerer Haufen (Tab. V, Fig. 18) von Bläschen auf den meist schlicht fortgesponnenen Zug der Nervenröhrchen, und in vielen Nerven schalten sich zwischen den Bündeln der Nervenröhrchen die Zellblasen in langen Reihen oder in größeren Haufen zusammengedrängt (Tab. V, Fig. 13, 19) ein.” Ebenda, S. 92. Vgl. hierzu Abb. 35.

  482. “Für jede Zelle scheint eine eigene Masche des intermediären Gefäßnetzes bestimmt zu seyn, welche dieselbe wie der Ring des Saturnus rings umher umschließt” (S. 96). (Abb. 35, Tab. V, Fig. 12). Diese Zellbläschen wachsen seiner Ansicht nach unmittelbar aus dem “belebten plastischen Stoff” hervor und sind mit einem feinen Dunst, dem tierischen Öl (Oleum animale), das sich zu Mark (Medulla) verdickt, oder dem eigentlichen Tierfett (Adeps, pinguedo et Sebum) erfüllt. Den Aufbau des Zellgewebes schildetBerres in folgender Weise: “Aus den … Elementargebilden des thierischen Organismus, welche aus dem belebten plastischen Stoffe unmittelbar hervorwachsen—aus den zartesten Cylinderchen—Lymphäderchen, Nervenröhrchen und aus den Zellbläschen nemlich, welchen die peripherischen Haar- und intermediären Gefäße beigesellt erscheinen, erwächst ein lockeres, aus Fäden und Plättchen zusammengesetztes Gebilde, das wir Zellgewebe nennen” (S. 98).

  483. Ebenda, S. 96.

  484. Anatomie générale, appliquée à la physiologie et à la médecine parX. Bichat, Paris 1801, 4 Voll. Deutsche Ausg.: Allgemeine Anatomie, angewandt auf die Physiologie und Arzneiwissenschaft, aus dem Französischen übersetzt vonC. H. Pfaff, Leipzig 1802/03, 2 Teile. Von den französischen Ausgaben wurde benutzt:Bichat, Xavier: Anatomie générale appliquée à la physiologie et à la médecine, nouvelle édition etc. parBéclard-F. Blandin, Paris 1830, Tome I–V.

  485. In seiner bedeutenden Schrift über Bau und Funktion der Drüsen (Recherches anatomiques sur la position des glandes et sur leur action, Paris 1752) erklärtThéophile Bordeu (1722–1776) die Drüsenfunktion nicht nach mechanischen, sondern vitalistischen Grundsätzen und führt die spezifische Leistung auf die lebendige Reaktionsfähigkeit des Drüsengewebes zurück, wieHaller die lebendigen Reaktionsformen der Muskel- und Nervenfaser beschrieben hatte. In seinem grundlegenden Werk Recherches sur les maladies chroniques etc., Oeuvres complètes parRicherand, Paris 1818, verlegt er das wirksame lebendige Prinzip des Organismus in einzelne Teile des Körpers und beginnt mit der Dezentralisation der Lebenskraft, die inBichats Lehre ihre noch schärfere Formulierung findet.

  486. Philippe Pinel (1775–1826), der LehrerBichats, führt in seiner Nosographie philosophique ou la méthode de l'analyse appliquée à la médecine, Paris 1789, die pathologischen Erscheinungen auf Störungen in den Geweben zurück und versucht nach diesen Gesichtspunkten die Krankheiten zu klassifizieren; so beschreibt er z. B. Magen-, Darm-, Schleimhaut-, Drüsenfieber u.a.

  487. Bichat: Anat. génér., deutsche Ausg., S. 44.

  488. Bichat: Anat. génér., I, S. XVI.

  489. Traités des membranes en général et des divers membranes en particulier, parX. Bichat, à Paris an 8 (1800), neuere AuflageHusson, Paris 1816; deutsche Ausg.: Abhandlung über die Häute im allgemeinen und insbesondere vonX. Bichat, aus dem Französischen übersetzt vonC. Dörner, Tübingen 1802. Auszug:Reils Arch. f. Physiol.5, Nr 2.—Siehe auch Mémoires de la Société médicale d'émulation (an 6) 1798, Vol. II.

  490. Bichat: Anat. génér., deutsche Ausg., I, S. 185.

  491. Die “Zellen” sind wirkliche Hohlräume! Aus der Veränderlichkeit ihrer Kapazität erklärt er Magerkeit und Fettleibigkeit und die Veranlagung hierzu. Um die Hohlräume sichtbar zu machen, empfiehlt er ödematöse Gewebsteile gefrieren zu lassen; denn dabei erscheinen die flüssigkeitserfüllten Räume als Eiszapfen (Anat. génér., deutsche Ausg., I, S. 127), eine Methode, die bereitsBordeu anwandte (Recherche sur tissu muqueu, etc. Oeuvres complètes (1818), Tome II, S. 737). Auch die Form der Zellhöhlungen ist verschieden; so gibtBichat runde, eiförmige, dreieckige, vier- und sechseckige Zellen an.

  492. Auch die Geschlechtsunterschiede zwischen Mann und Frau führt er bezüglich ihres Gewebebaues und ihrer Gewebskonsistenz auf das Zellgewebe zurück, das im Körper der Frau in weit größerer Menge vorkommt, wodurch auch der weibliche Körper weichere Umrisse zeigt! Anat. génér., deutsche Ausg., I, S. 189. Siehe auchVigarous, Joseph Marie Joachim: Cours élementaire de maladie des femmes, ou essai sur une nouvelle Méthode pour étudier et pour classer les maladies de ce sex, Paris 1801, Tome I, S. 34f., 22f. Vgl. seine Anschauungen mit den Vorstellungen derHippokratiker, S. 8.

  493. “Quelles est la nature de ces filamens? Je présume, que les unes sont des absorbans, les autres des exhalans, et que plusieurs sont formés dans les endroits où des lames s'unissent les unes avec les autres pour la formation des cellules,”Bichat, Anat. génér., Ausg.Blandin, I, S. 87.

  494. Burdach, K. F.: Grundlage der Naturlehre des Menschen, Anatomische Untersuchungen, bezogen auf Naturwissenschaft und Heilkunst, H. 1. Leipzig 1814.

  495. “Die Knochen mögen ein so verschiedenes Aussehen haben wie sie wollen so werden sie doch immer nach weggenommener Erde zu Knorpeln, und endlich lösen sie sich durch Einwässerung in Zellgewebe auf.” Ebenda, I, S. 82.

  496. Rudolphi, K. A.: Grundriß der Physiologie, Bd. I u. II. Berlin 1821–1823.

  497. “Das umhüllende Zellgewebe geht in das verhüllte, d. h. Organzellgewebe über”, besonders bei den Gefäßen und bei manchen Häuten, S. 75.

  498. Bordeu, Th.: Recherches sur le tissu muqueux, Ed. nov. Paris 1790.

  499. Er nennt es aber auch “Zellstoff, Schleimstoff, Zellgewebe, tela cellulosa, mucosa, contextus cellulosus” (Tom. I, S. 72). Es ist lockerer oder fester. “Die Zartheit des Zellstoffes richtet sich vielmehr im allgemeinen nach der Größe, nach dem Alter, und vorzüglich nach den Theilen der thierischen Körper, die man untersucht”. (Ebenda, I, S. 74).

  500. Rudolphis Einteilung wurde auch in das Enzyklopädische Wörterbuch der medizinischen Wissenschaften, herausgeg. vonC. F. v. Graefe, C. W. Hufeland, H. F. Link, K. A. Rudolphi u. a., Bd. II, Berlin 1828, S. 360, in den Artikel Anatomie (E. Graefe) übernommen. Darin heißt es: “Untersucht man den Körper näher, so findet man zuletzt gewisse einfache Gewebe und Fasern, die man daher als Grundteile, partes simplices, anzusehen hat.” Einteilung wie oben! Bemerkenswert ist es, daßGraefe die Bezeichnung “Histologie” für “nicht umfasend genug” und die vonBichat besonders berücksichtigte pathologische Gewebelehre lieber aus der Allgemeinen Anatomie entfernt wissen möchte, da sie, wie er sagt, das Gebiet nur zu sehr kompliziert, wobei er besonders aufJ. Fr. Meckels Handbuch der Anatomie hinweist.

  501. In seiner Antrittsvorlesung in Bonn “Über Histologie und eine neue Einteilung der Gewebe des menschlichen Körpers”. Bonn 1819.

  502. Er unterscheidet folgende 8 Gattungen, die noch in mehrere Stufen und Arten unterteilt werden: 1. Blättergewebe oder Eiweißsysteme, 2. Zellfasersysteme, 3. Fasersysteme (fibröse Systeme), 4. Knorpelsystem, 5. Knochengewebe, 6. Drüsengewebe, 7. Muskelgewebe, 8. Nervengewebe.

  503. Karst, Wilhelm: Zur Geschichte der natürlichen Krankheitssysteme. Abh. Gesch. Med., H. 37. Berlin 1941.

  504. Heusinger, Carl Friedrich: System der Histologie, Eisenach 1822, Teil I, S. 37.

  505. Bichat, Xavier: Anatomie générale, nouv. édit. parBéclard, et augmentée d'un grand nombre de notes nouvelles parF. Blandin, Paris 1830, Tome I, S. XVII.

  506. Siehe auch ebenda, Tome I, S. XVII–XXI.

  507. Blandin, der Mitherausgeber der “Anatomie générale” (1830) kommt auf diese Fragen zu sprechen, wobei er auf die Anschauungen französischer Forscher hinweist, die diesen Mangel auszugleichen bestrebt sind:Chaussier vertritt die Ansicht, die meisten Gewebe beständen aus Fasern, unter denen er 4 Arten unterscheidet. 1. la fibre cellulaire, 2. la fibre nervale, 3. la fibre musculaire, 4. la fibre albiguniée.Béclard bezeichnet die “fibre albiguniée” als Abart der zelligen (cellulaire), der Zellgewebsfaser.Blainville faßt die Muskelfaser (fibre musculaire) nicht als Elementarfaser auf, da sie sich nicht in allen Organismen findet, sondern als höher organisierte Zell(gewebs)faser.Diese Forscher sind also Anhänger der Faserlehre.

  508. Milne Edwards, H.: Mémoire sur la structure élementaire des principaux tissus organiques des animaux. Erschien auch in den Arch. gén. Méd. Paris3, 166–184 (1823). Die Abbildungen sind hier nicht beigefügt. Siehe auchF. K. Studnicka: Aus der Vorgeschichte der Zellentheorie vonH. Milne Edwards, H. Dutrochet, F. Raspail, J. E. Purkinje. Anat. Anz.73, 390–416 (1932).

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  509. Studnicka: a. a. O. Anat. Ausg. 35, S. 393.

  510. Besonders ausführlich ist diese Hypothese dargestellt in “Répertoire générale d'anatomie et de physiologie”, Tome III. Paris 1827: “Recherches microscopiques sur la structure intime des tissus organiques des animaux.” Siehe auchF. K. Studnicka, a. a. O., Anat. Aust., S. 393.

  511. “Il resulte également de ses recherches un autre fait plus remarquable encore: c'est que la forme et la grandeur des globules sont toujours les mêmes, quel que soit d'ailleurs l'organe ou l'animal dans lequel nous l'ayons examiné” und weiter: “En effet, comme nous l'avons constaté, des corpuscules spuriques du diamètre de 1/360 de millimètre, constituent, par leur assemblage, tous les tissus organiques précédemment énumerés, quelles que soient du reste les propriétées de ces parties et les fonctions auxquelles elles sont destinées” (Arch. gén. Méd.3, 184).

  512. Virchow beurteilt diese Anschauungen und ihre Genese folgendermaßen: “Im Laufe des letzten Jahrzehnts vom vorigen Jahrhundert begann indes schon eine gewisse Reaktion gegen diese Faserlehre, und in der Schule der Naturphilosophen kam frühzeitig ein anderes Element zu Ehren, das aber in einer viel mehr spekulativen Weise begründet wurde, nämlich dasKügelchen. Während die Einen immer noch an der Faser festhielten, so glaubten Andere, wie in der späteren Zeitnoch (Sperrdruck von mir)Milne Edwards, so weit gehen zu dürfen, auch die Faser wieder aus linear aufgereihten Kügelchen zusammengesetzt zu denken.” (Zit. nachRudolf Virchow: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre, 4. Aufl., Berlin 1871, S. 22.)

  513. Dutrochet, H.: Recherches anatomiques et physiologiques sur la structure intime des animaux et végétaux et sur leur motilité, Paris 1824.H. Dutrochet: Mémoires pour servir à l'histoire anatomique et physiologique des végétaux et des animaux, Paris 1837, Tome I u. II (Atlas). Tome I, S. 100ff. (“Des éléments organiques des végétaux”). Tome II, S. 467 ff. (“De la structure intime des organes des animaux”).

  514. “Ce n'est que l'étude comparée de la structure intime recherches microscopiques de plusiers observateurs, recherches qui seront exposés de corpuscules globuleux agglomêres. Il est évident que ces corpuscules sont les analogues de ceux que nous venons d'observer dans le tissu organique des végétaux, chez lesquels ils sont infiniment moins nombreux qu'ils ne sont chez les animaux. Cette observation nous montre une certaine analogie de structure organique entre les végétaux et les animaux, mais elle ne nous éclaire point sur les fonctions de ces petits organes globuleux.”M. H. Dutrochet, Recherches anat. et physiol. sur la structure intime etc., S. 13f.

  515. Studnicka: Anat. Ausg. 35, S. 406.

  516. Ebenda, S. 406.

  517. Vgl.Ch. Robin: Anatomie et physiologie cellulaire. Paris 1837.

  518. Die Geschichte der Zellenlehre findet in der Literatur stärkere Berücksichtigung. Vgl. die einschlägigen Lehr- und Handbücher der Geschichte der Medizin und der der Naturwissenschaften, ferner die Einleitungen und historischen Überblicke in den anatomischen und histologischen Werken. Aus der großen Fülle seien hervorgehoben:Heidenheim, Martin: Plasma und Zelle, Handbuch der Anatomie des Menschen, herausgeg. vonBardeleben, Bd. VIII, I. Abt.: Allgemeine Anatomie der lebendigen Masse. Jena 1907.—Hertwig, Oskar: Die Zelle und die Gewebe, Grundzüge der allgemeinen Anatomie und Physiologie. Jena 1893. I. Buch.—Kölliker, A.: Handbuch der Gewebelehre des Menschen, 1. Aufl. Leipzig 1852; 2. Aufl. 1855; 3. Aufl. 1859 und öfter.—Flemming, Walter: Zellsubstanz, Kern und Zellteilung. Leipzig 1882.—Altmann, Richard: Die Elementarorganismen und ihre Beziehung zu den Zellen, 2. Aufl. Leipzig 1894.—Robin, Ch.: Anatomie et physiologie cellulaire. Paris 1837. (Robin beschäftigte sich eingehend mit der Geschichte der Zellenlehre, wobei er die französischen Forscher, die sich mit dieser Frage befaßten, besonders berücksichtigt; er spricht überMirbel, Blainville, Turpin, Dutrochet, Raspail, Broussais, Godsir, Gruithuisen, Schwann, Schleiden, Virchow, Valentin, Purkinje, Vogel, Buschke, Kölliker, Bischoff, Henle u.a.)—Vgl. die Arbeiten vonF. K. Studnicka: Die Cuticula und die Grenzschicht der tierischen Zellen. Z. Zellforsch.2, 408–452 (1925); derselbe:Joh. Ev. Purkinjes und seiner Schule Verdienste um die Entdeckung tierischer Zellen und um die Aufstellung der Zellentheorie. Acta societatis scientiarum naturalium moraciae, Brünn 1927, S. 97–168; derselbe: Über verschiedene Arten von tierischen Zellen. Z. Zellforsch.4, 682–700 (1927); derselbe: Die Grundlagen der Zellenlehre vonTheodor Schwann: Anat. Anz.78, 209–288 (1934); derselbe:Joh. Ev. Purkinjes Arbeiten. Anat. Anz.82, 1, 80 (1936), vgl. die S. 449, Anm. 5 zitierte Arbeit.—Ferner von neueren Arbeiten:L. Aschoff, E. Küster, W. J. Schmidt: 100 Jahre Zellforschung. Protoplasma-Monographien, Bd. 17, herausgeg. vonF. Weber u.J. Pekarek. Berlin 1938.—Diepgen, P. u.E. Rosner: Zur EhrenrettungVirchows und der deutschen Zellforscher. Virchows Arch.307, 457–486 (1941).

  519. Treviranus, Ludolf Christian: Vom inwendigen Bau der Gewächse und von der Saftbewegung in denselben. Göttingen 1806; derselbe: Über die Oberhaut der Gewächse, in Vermischte Schriften anatomischen und physiologischen Inhalts vonGottfried Reinh. Treviranus undLud. Chr. Treviranus, Bremen 1821, Bd. IV, S. 1–80.

  520. Vgl.N. Grews ähnliche Anschauung über die Gefäßbildung, oben S. 374. Anmerkung 1.

  521. AuchLorenz Oken sprach in seiner “Allgemeinen Naturgeschichte für alle Stände”, Stuttgart 1833, Bd. IV, den Gedanken vom “Urbläschen” aus und sah in der Pflanze eine Multiplikation solcher Urbläschen, die ein Infusorium in der Einzahl aufbaut.

  522. Turpin wies auf die Bedeutung genetischer Gesichtspunkte bei der Feststellung der Strukturverhältnisse der Organismen zwar hin (Organographie microsc., Mémoires du Muséum d'histoire naturelle, Paris 1829, S. 170), aber weder von ihm noch von anderen Forschern vorSchleiden undSchwann wurde die Genese so konsequent zur Grundlage und zum Ausgangspunkt der Strukturuntersuchungen gemacht.

  523. Purkyne, Jan Ev.: Opera omnia. Prag 1937. Vgl. überPurkinje: In memoriamJoh. Ev. Purkyne 1787–1937 (!) SocietasPurkyniana Prag 1937. Siehe auch die Arbeiten vonStudnicka, S. 452, Anm. 5.

  524. SieheJoh. Müller: Vergleichende Anatomie der Myxinoiden, Teil I, Osteologie und Myologie. Abh. kgl. Akad. Wiss. Berlin1836, 89.

  525. Jakob Henle beschrieb das Epithel der Darmzotten, vgl. Symbolae ad analogiam villorum intestinalium inprimis eorum epithelium et vasorum lacteorum. Berlin 1837; fernerJ. Henle: Über die Ausbreitung des Epitheliums im menschlichen Körper. Arch. f. Anat., Physiol. usw., herausgeg. vonJoh. Müller, Berlin 1838, S. 103–128.

  526. Purkinje, J. E.: Symbolae ad ovi avium historiam ante incubationem. Opera omnia, Prag 1937, S. 195–218.

  527. Purkinje, J. E. u.G. Valentin: De phaenomeno generali et fundamentali motus vibratorii continui in membranis cum externis tum internis etc., Breslau 1835, in Opera omnia, I, S. 285–371.

  528. Ebenda, Tome I, S. 340.

  529. Deutsch, Carolus: De penitiori ossium structura observatio. Diss. inaugur. Breslau 1834.

  530. Ber. Verslg dtsch. Naturforscher und Ärzte Prag, 18.–24. Sept. 1837.

  531. Vgl. S. 429.

  532. Schleiden berichtet darüber in seiner klassischen Arbeit: Beiträge zur Phytogenesis. Arch. f. Anat., Physiol. usw., herausgeg. vonJohannes Müller, Berlin 1838, S. 137–176.

  533. Brown, Robert: On the organs and mode of fecundation in orchideae and Asclepiadeae. London 1833.

  534. Schwann, Theodor: Mikroskopische Untersuchungen über die Übereinstimmung in der Struktur und im Wachstum der Tiere und Pflanzen, Berlin 1839, wieder abgedruckt inOstwalds Klassiker Bd. 176, Leipzig 1910 (F. Hünseler).

  535. Besonders deutlich sprichtStudnicka seine Meinung in einer französisch abgefaßten Arbeit aus: “Je cherche à montrer que la priorité appartient à notre eminent concitoyen,Jan. Ev. Purkyne (Purkinje), à l'oeuvre duquel est consacré le présent Congrès, et non àTheodor Schwann, son contemporain, considéré généralement comme créateur de la théorie cellulaire et auquel on attribue encore souvent le mérite de la découverte des cellules animales”. (F. K. Studnicka: Jan Ev. Purkyne et la théorie cellulaire. In MemoriamJoh. Purkyne, Prag 1937, S. 66f.)

  536. Siehe oben S. 369.

  537. Siehe S. 358f.

  538. Siehe S. 420.

  539. Siehe S. 427f.

  540. In diesem Prinzip der “kontinuierlichen Entwicklung” liegt, wie es bereitsVirchow aussprach, der Hauptunterschied zwischen der Theorie von der Faser und der modernen Zellenlehre.Virchow sagt: “Auch in der Pathologie können wir gegenwärtig so weit gehen, als allgemeines Prinzip hinzustellen,daß überhaupt keine Entwicklung de novo beginnt, daß wir also auch in der Entwicklungsgeschichte der einzelnen Theile, gerade wie in der Entwicklung ganzer Organismen die generatio aequivoca zurückweisen. So wenig, wie wir noch annehmen, daß aus saburralem Schleim ein Spulwurm entsteht, daß aus den Resten einer thierischen und pflanzlichen Zersetzung ein Infusorium oder ein Pilz oder eine Alge sich bilde, so wenig lassen wir in der physiologischen oder pathologischen Gewebelehre es zu, daß sich aus irgendeiner unzelligen Substanz eine neue Zelle aufbauen könne. Wo eine Zelle entsteht, da muß eine Zelle vorausgegangen sein (Omnis cellula e cellula), ebenso wie nur das Thier aus dem Thier, die Pflanze aus der Pflanze entstehen kann.”Virchow, R.: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. 20 Vorlesungen …, Berlin 1858, S. 25.

  541. Nach Abschluß vorliegender Arbeit wurde mir das Werk des Budapester AnatomenHuzella zugänglich, das der Faser von neuem gegenüber der Zelle grundsätzliche Bedeutung zuspricht. (Huzella, Theodor: Die zwischenzellige Organisation auf der Grundlage der Intercellulartheorie und Intercellularpathologie. Jena 1941.)Huzellas Theorie zeigt unverkennbar manche Reminiszenzen an Vorstellungen der alten Faserlehre, die ehedem die Rolle der Zellenlehre innehatte. Vor allem ist die Auffassung der Faser als Gerüstbildner und die dem heutigen biologischen Denken ferner stehende Annahme ihreranorganischen Natur, aus der ideengeschichtlichen Gesamtentwicklung heraus verständlich. Es scheint uns eine notwendige und lohnende Aufgabe zu sein, vom ideengeschichtlichen Standpunkt aus zuHuzellas neuer Faser-Zellentheorie Stellung zu nehmen. Diese Aufgabe muß einer eigenen Untersuchung, die an vorliegende Arbeit anzuknüpfen hat, vorbehalten bleiben.

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Mit 36 Abbildungen (39 Einzelabbildungen) im Text.

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Berg, A. Die Lehre von der Faser als Form- und Funktionselement des Organismus. Virchows Arch. path Anat. 309, 333–460 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02593519

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