Zusammenfassung
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1.
Die Versuche vonJancsó undJancsó 5 am Rattenauge, in denen das Auftreten vonQuernerschem “Leuchtstoff” (Vitamin A) im Pigmentepithel des belichteten Auges bei Beobachtung mit dem Luminescenzmikroskop festgestellt wurde, werden wiederholt, die Ergebnisse bestätigt und erweitert.
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2.
Im dunkeladaptierten Auge der Albinoratte findet man in der Schicht der Stäbchen und Zapfen einen sattbraunrot lumineszierenden Stoff, der mit großer Wahrscheinlichkeit dem Sehpurpur entspricht. Das Pigmentepithel luminesziert leuchtend gelb. Dieser gelb lumineszierende Stoff ist in feinen Körnchen lokalisiert.
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3.
Nach Belichtung des Auges verschwindet die Luminescenz des Sehpurpurs; im Pigmentepithel tritt sofort, später auch in der Sinneszellenschicht, eine grüne Luminescenz auf, die mit großer Wahrscheinlichkeit durch Vitamin A oder eine Verbindung desselben hervorgerufen wird.
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4.
Entsprechende Vorgänge sind auch im Auge der pigmentierten Ratte, des Meerschweinchens, Kaninchens und Frosches nachweisbar.
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5.
Auch bei Ratten mit Hyper- und Hypovitaminose A sind die Befunde wie bei normal gefütterten Tieren; es ist bemerkenswert, daß selbst im Pigmentepithel von Tieren, deren innere Organe (Leber, Nebenniere) weder histologisch noch chemisch Vitamin A enthalten, der Leucht stoff doch noch auftreten kann. Hier scheint sich also das Vitamin A am längsten zu halten. Immerhin fanden wir auch Fälle von Avitaminose A bei Ratten, bei denen der Leuchtstoff auch im Auge fast völlig geschwunden war.
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6.
Die von uns erhobenen Befunde lassen sich ohne große Schwierigkeiten mit der vonWald 12 aufgestellten Theorie über den Sehpurpurzerfall über Sehgelb-Retinin zu Vitamin A vereinbaren.
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7.
Verschiedene Einzelheiten, wie das Verhalten des Auges im Verlauf der Dunkeladaptation, das Verhalten des belichteten und unbelichteten Auges nach Tötung des Tieres, Besonderheiten der Luminescenz an der Ora serrata, werden besprochen.
Schrifttum
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Schairer, E., Patzelt, K. Untersuchungen über den Vitamin-A-Stoffwechsel des Auges. Virchows Arch. path Anat. 307, 124–150 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02593420
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