Zusammenfassung
Unsere Konstruktionswerkstoffe führen sowohl im praktischen Betrieb als auch bei der Prüfung im Versuchslaboratorium zu einer großen Fülle von Brucherscheinungen wie z. B. Gewaltbrüchen nach zügiger und kurzzeitiger Beanspruchung, Dauerbrüchen nach langdauernder wechselnder Beanspruchung kurz oberhalb der Dauerfestigkeit und den dazwischen liegenden Zeitbrüchen nach wechselnder Beanspruchung mit größeren plastischen Formänderungen. Damit aus den aufgetretenen Brüchen auch für die Gestaltung verwertbare Erkenninisse gewonnen werden können, müssen die allgemein gültigen Gesetzmäßigkeiten und der innere Mechanismus des Bruchvorgangs erforscht und die kennzeichnenden Merkmale der einzelnen Brucharten klar erkannt werden. Dabei ist insbesondere auf den Einfluß der Formgebung, der Oberflächenbeschaffenheit und des Werkstoffes auf die Bruchausbildung zu achten. Die vorliegende Arbeit soll diese Grundlagen schaffen; sie beschränki sich im wesentlichen auf gewalzten Stahl und Gußeisen.
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Der Aufsatz stellt einen Auszug aus der demnächst erscheinenden Dissertation vonK. Federn, Darmstadt, dar.
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Thum, A. Gewaltbruch, Zeitbruch und Dauerbruch. Forsch Ing-Wes 9, 57–67 (1938). https://doi.org/10.1007/BF02578780
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