Zusammenfassung
Es werden 2 Fälle von angeborener Skoliose beschrieben, welche durch je einen Zeitraum von 5 Jahren beobachtet werden konnten. Während der erste Fall, bei welchem eine schwere, einseitige Wachstumstörung dreier Brustsegmente bestand, sich während dieser Zeit durch das Hinzutreten eines etwa rechtwinkeligen Gibbus wesentlich verschlechterte, weist der zweite Fall, bei welchem neben anderen Fehlbildungen vor allem ein Keilwirbel vorhanden ist, keine besondere Zunahme der Wirbelsäulenverkrümmung auf. Dementsprechend wird betont, daß verallgemeinerte Urteile über Verlauf und Prognose der angeborenen Skoliose nur zum Teile richtig sein können. Unser Bestreben muß vielmehr darauf gerichtet sein, innerhalb der Gruppe der endogenen, durch Veränderungen an den Wirbeln selbst bedingten angeborenen Skoliosen einzelne, anatomisch wohl gekennzeichnete Typen aufzustellen und diese in ihrem Verlaufe und ihrer Prognose gesondert zu betrachten.
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Sternberg, H. Zur Prognose angeborener Skoliosen. Arch orthop Unfall-Chir 31, 479–485 (1932). https://doi.org/10.1007/BF02562106
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