Zusammenfassung
Bei einem Knaben wird, nachdem auf der rechten Seite eine völlig typische Perthessche Krankheit mit vorzüglichem Resultat ausgeheilt ist, im linken Femurkopf das radiographisch scheinbar ganz sichere Bild einer Osteochondritis dissecans festgestellt. Jedoch die früher angefertigten Röntgenbilder, aus der Zeit stammend, als der Knabe wegen der Perthesschen Erkrankung in Behandlung stand und links noch gar keine subjektiven Beschwerden bestanden, zeigen, daß von einer Osteochondritis dissecans im eigentlichen Sinne nicht gesprochen werden kann, sondern hier ein reorganisierter, subchondraler Kopfanteil nach Abschluß des Reorganisationsprozesses keine Konsolidation mit der übrigen Spongiosa gefunden hat, vielmehr von dieser durch eine Art Pseudarthrosenspalt geschieden bleibt. Es handelt sich also bloß um eine Pseudoosteochondritis dissecans und es ist möglich, dass manche Fälle der Literatur, insbesonders die mit jahrelanger Krankheitsdauer, derselben Krankheitsgruppe angehören.
Literatur
Freund: Zur Deutung des Röntgenbildes der Perthesschen Krankheit. Fortschr. Röntgenstr.41 (1930).
Freund: Über die von Kreuz beschriebenen ungewöhnlichen Veränderungen der Hüftkopfepiphysen. Fortschr. Röntgenstr.41 (1930).
Gold: Über das Vorkommen und das klinische Bild der dissezierenden Osteochondritis am Hüftgelenk. Dtsch. Z. Chir.225 (1930).
Kreuz: Ungewöhnliche Veränderungen an den Hüftkopfepiphysen einer Jugendlichen. Fortschr. Röntgenstr.40 (1929).
Lange: Zwei Fälle von doppelseitiger Osteochondritis dissecans (König) der Femurköpfe. Z. orthop. Chir.51 (1929).
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Freund, E. Über einen Fall von Pseudoosteochondritis dissecans des Femurkopfes. Arch orthop Unfall-Chir 30, 57–66 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02561818
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02561818