Zusammenfassung
Die Frage nach der Regeneration der vegetativen nervösen Peripherie wird im Granulationsgewebe beim Herzinfarkt untersucht.
Im jungen Granulationsgewebe findet sich eine starke, teils recht ungeordnete Nervenregeneration mit ausgeprägten Degenerationen. Die Zahl der Nervenfasern geht mit Umwandlung des Granulationsgewebes in eine Schwiele zurück; jedoch selbst in alten, stark hyalinisierten Herznarben sind immer noch reichlich vegetative Nervenfasern vorhanden.
An der Bildung des plasmatischen Syncytiums der nervösen Endnerven und-netze beteiligen sich Fibroblasten bzw. Fibrocyten, Histiocyten,Schwannsche Zellen, zwei bisher unbenannt gebliebene Zellarten und die Capillaren, d.h. alle im Verband des regenerierenden Bindegewebes liegenden Elemente.
Ein Anhalt für Einwachsen der Nervenstränge aus der Nachbarschaft des Infarktes in das Granulationsgewebe war in keinem Falle zu finden.
Es bestand lediglich eine Verbindung zwischen den im Granulationsgewebe und den um den Infarkt im erhaltenen Gewebe befindlichen nervösen Endformationen in Form feinster Nervenfäserchen.
Der gewohnte Aufbau des Bindegewebes ist beim Granulationsgewebe beibehalten, d.h. es besteht aus den Bindegewebszellen, aus der Bindegewebsfasermasse, den Blutgefäßen und der vegetativen nervösen Peripherie.
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Haferkamp, O. Die Regeneration des vegetativen Nervensystems im Granulationsgewebe. Virchows Arch. path Anat. 328, 249–272 (1956). https://doi.org/10.1007/BF02438672
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