Zusammenfassung
-
1.
Daß eine Färbung des Knochens und der Zähne nicht mit künstlichem Porphyrin experimentell zu erzielen sei (Königsdörfer), konnten meine Versuche nicht bestätigen. Auch durch Einfuhr des aus Rinderblut hergestellten Hämatoporphyrins läßt sich bei den Versuchstieren (Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen und Hunden) eine starke Färbung von Knochen und Zähnen erzielen.
-
2.
Die Wirkung dieses künstlichen Hämatoporphyrins tritt anscheinend zeitlich wesentlich langsamer ein. Die Erzeugung von Skeletporphyrose gelingt durch Uroporphyrin nach einmaliger Einspritzung von 0,05 g (Hans Fischer, Königsdörfer), durch Hämatoporphyrin erst nach mehrmaliger Einspritzung von je 0,05 g.
-
3.
Die Duldsamkeit der Versuchstiere gegen die Einführung von Hämatoporphyrin scheint eine geringere zu sein als bei den Uroporphyrineinspritzungen.
-
4.
Das in Knochen und Zähnen abgelagerte Porphyrin kann durch Wiederabbau aus den Geweben schwinden (meine Versuche). Die vonEugen Fränkel als Ursache des Verschwindens der Knochenhämatoporphyrose vorausgesetzte bloße “Überdeckung” durch neue pigmentfreie Schichten kann zum mindesten für das Dentin nicht angenommen werden, da die Neuanlagerung des Dentins nicht zur Zahnoberfläche, sondern zur Pulpa hin erfolgt.
Literaturverzeichnis
Borst, M.: Untersuchungen über kongenitale Porphyrie. Verh. dtsch. path. Ges.1928, 353.
Borst, M. undH. Königsdörfer: Untersuchungen über Porphyrine. Leipzig: S. Hirzel 1928.
Fischer, H.: Über den Dualismus des Blutfarbstoffes und über Porphyrine. Strahlenther.18 (1924).
Fischer, H., Hilmer, Lindner undPützer: Zur Kenntnis der natürlichen Pophyrie. Z. physik. Chem.150 (1925).
Fränkel, Eugen: Experimentelles über Hämatoporphyrie. Virchows Arch.248 (1924).Garrod: Quart. J. med., Juli1922, Nr 15, 6.
Günther, Hans: Die Hämatoporphyrie. Dtsch. Arch. klin. Med.1911, H. 1/2, 89.
Günther, Hans: Erg. Path.1922, 1.
Hegeler, C., E. Fränkel undSchumann: Zur Lehre von der Hämatoporphyria congenita. Dtsch. med. Wschr.1913, Nr 18.
Hymans v. d. Bergh undA. J. Hyman: Studien über Porphyrin. Dtsch. med. Wschr.54, Nr 36 (1928).
Königsdörfer, H.: Zur Kenntnis der Porphyrie. Strahlenther.28 (1928).
Pick, L. undSchmey: Berl. klin. Wschr.1922, Nr 26.
Renner, A.: Stoffwechselstörungen und Niere. Handbuch der Urologie. Herausg.A. v. Lichtenberg, F. Voelker. Halle, H. Wildbolz, Bern. Bd. 4. Berlin: Jul. Springer.
Weiß: Dtsch. Arch. klin. Med.149.
Willstätter undStoll: Untersuchungen über Chlorophyll. Berlin: Jul. Springer 1913. Hier auch die gesamte ältere Literatur.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 5 Abbildungen im Text.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Hammer, H. Zur experimentellen Hämatoporphyrose der Knochen. Virchows Arch. path Anat. 277, 159–173 (1930). https://doi.org/10.1007/BF02275233
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02275233