Über die Jodausscheidung in der Milch

Zusammenfassung

In Fortsetzung der Versuche über die Jodprophylaxe des Kropfes im Kindesalter (Eckstein und Mitarbeiter) wurde die Jodausscheidung in der Milch nach peroralen Gaben von JK quantitativ untersucht.

Bei 3–4maliger Verabreichung von JK per os in Zeitabständen von 48 Studen zeigte die von einer Kuh und zwei Ziegen geliefertc Milch einen Jodgehalt, der im Mittel um 11% des verabreichten Jods schwankte. Bei dieser Verabreichung von JK war bis zu 5 Tagen nach der letzten Jodgabe Jod in der Milch nachzuweisen.

Der Unterschied des Jodgehaltes der Milch am 1. und 2. Tage nach der Jodverabreichung schwankt erheblich. Dieser Unterschied scheint mit der Dauer des Versuchs kleiner zu werden. Ein Anwachsen des Jodgehaltes der Milch mit der Dauer des Versuchs scheint nicht stattzufinden.

Während bei einmaliger Verabreichung von JK an Ammen der Jodgehalt im Harn in den ersten Stunden rasch steigt und nach 12 Stunden der größte Teil des verabfolgten Jods durch die Nieren wieder ausgeschieden ist, hält sich der Jodgehalt der Milch bis zu 12 Stunden nach der Verabreichung in ziemlich konstanten Grenzen, um dann zu fallen. 1 Stunde nach der Verabreichung ist schon Jod in der Milch quantitativ nachzuweisen, nach 24 Stunden ist die Jodausscheidung in die Milch im wesentlichen beendet. Bei der einmaligen Verabreichung von Jod an Ammen wurde 7,5% des verabreichten Jodes in der Milch ausgeschieden.

Der Jodgehalt der Milch scheint nur in bestimmten Grenzen abhängig zu sein von der Milchmenge und dem Fettgehalt der Milch, dagegen ist der Jodgehalt abhängig von der Zeit, die nach der Verabreichung des JK verflossen ist.

Die Verabreichung von Jod an stillende Mütter, um auf dem Wege der Muttermilch auf den Säugling einen therapeutischen Einfluß auszuüben, muß wegen der Unmöglichkeit der Dosierung und der damit verknüpften Gefahr vor wie nach abgelehnt werden.