Zusammenfassung
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1.
In den Herbst- und Wintermonaten ist die wirkung des Thyroxins auf Katzen eine viel schwächere als in der warmen Frühlings- und Sommerzeit. Demzufolge kann man die in unserer ersten Mitteilung beschriebenen Versuche erst in der letzten Zeit gut reproduzieren.
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2.
Bei intracysternaler Injektion wirkt das Thyroxin bedeutend stärker, als bei subcutaner Anwendung. Dies spricht dafür, daß die Stoffwechselsteigerung durch eine Reizwirkung des Thyroxins auf die im Zwischenhirn gelegenen Stoffwechselzentren zustande kommt.
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3.
Nach Durchschneiden des Halsmarks kühlen die Tiere zwar ab, doch wird die chemische Wärmeregulierung nicht bei allen vollkommen aufgehoben. Bei drei von sieben Tieren hörte die Poikilothermie langsam auf, so daß die Tiere nun auch bei Zimmertemperatur gehalten werden konnten.
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4.
Bei zehn von elf thyroxinbehandelten Halsmarkkatzen kehrte Hand in Hand mit der Stoffwechselsteigerung auch die Wärmeregulierungsfähigkeit zurück. Bei zwei Tieren übte das Thyroxin bzw. Elityran weder auf den Stoffwechsel, noch auf die Wärmeregulierung eine Wirkung aus. Durch Thyroxin wird also bei den Halsmarktieren die Aufhebung der Poikilothermie gefördert und beschleunigt.
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5.
Durchschneidung der Halsvagi macht die Tiere wiederum poikilotherm.
References
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v. Issekutz, B., Leinzinger, M. & v. Issekutz jun, B. Wirkungsort des Thyroxins. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 185, 673–684 (1937). https://doi.org/10.1007/BF02203227
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02203227