Zusammenfassung
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1.
Bei Kaninchen und Katzen wurde die Aufnahme von Braunstein-(Mangandioxyd-)Staub durch die Atemwege in lang dauernden Versuchen geprüft.
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2.
Die chemischen Organanalysen der Versuchstiere zeigten, daß Mangan auf diese Weise resorbiert werden kann. Jedoch kommt es zu keiner wesentlichen Anreicherung des Mangans im Tierkörper. Insbesondere wird der Braunstein nicht in den Lungen zurückgehalten.
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3.
Das Vergiftungsbild bei den beiden Tierarten unterscheidet sich in manchen Einzelheiten von dem des Menschen. Während Symptome von seiten des Zentralnervensystems ganz in den Hintergrund treten, weist das rote Blutbild charakteristische Veränderungen auf.
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4.
Pneumonien ließen sich durch Inhalation von reinem Mangandioxyd im Tierversuch nicht hervorrufen.
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5.
Ebensowenig wurden pneumokoniotische Veränderungen — etwa in Analogie zu der Silicoselunge — beobachtet.
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6.
Toxische Veränderungen — z. B. am Blutbild — treten bei Inhalation weder früher noch stärker auf wie bei Aufnahme von Braunstein durch den Magen-Darmkanal.
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7.
Die Bedeutung der gewonnenen Beobachtungen für die Verhältnisse der Praxis wird erörtert.
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Ehrismann, O. Untersuchungen über die Aufnahme von Staub durch die Atemwege. Zeitschr. f. Hygiene. 117, 662–678 (1935). https://doi.org/10.1007/BF02177578
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