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Die Geschlechtskrankheiten in der Marine und ihre Bekämpfung

Ein Überblick von 1874–1925, mit besonderer Berücksichtigung der Jahre 1920–1925

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Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Aus den vorliegenden, der Marine entstammenden Unterlagen, die durch 50jährige Beobachtung gewonnen sind, läßt sich folgendes schließen:

  1. 1.

    Dank der Einführung der Prophylaxe sind die Geschlechtskrakheiten von 1900–1914 ständig zurückgegangen.

  2. 2.

    Die Geschlechtskrankheiten nahmen sofort nach dem Kriege infolge des allgemeinen Verfalls und der Aufhebung der Zwangsprophylaxe in beängstigender Weise zu. 1923/24 wurde die Zwangsprophylaxe allgemein wieder eingeführt. Ihr ist neben der wirtschaftlichen Gesundung zum meisten das Absinken der Erkrankungsziffern zu verdanken.

  3. 3.

    Die Schutzwirkung der Prophylaxe ist bis zu 3 Stunden p. c. recht gut, ihre Wirksamkeit läßt jedoch dann erheblich nach.

  4. 4.

    Im Laufe der Jahre ist der weiche Schanker—das gilt besonders von den heimischen Garnisonen—fast völlig durch die Lues verdrängt worden, er spielt praktisch kaum eine Rolle mehr. Dagegen ist die Lues—zumindest in der Heimat—stark gestiegen. Diese Steigerung beginnt schon in der 80er Jahren, setzt sich gleichmäßig fort bis zu den Jahren 1920/1925, und zwar ist sie zurzeit in der Nordseestation am stärksten.

  5. 5.

    Die “Bordelle” tragen, nach den in der Marine ermittelten Ansteckungszahlen zu urteilen, in keiner Weise zu einer etwaigen Eindämmung oder Verhütung der Geschlechtskrankheiten bei.

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Ruge, H. Die Geschlechtskrankheiten in der Marine und ihre Bekämpfung. Zeitschr. f. Hygiene. 107, 543–562 (1927). https://doi.org/10.1007/BF02176833

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02176833

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