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Zur Technik der Elektroosmose in Bakteriologie und Serologie

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Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Es wird auf die Entwicklung der Methodik und Technik der physikalischen Chemie, insonderheit der Kolloide, und auf die bedeutsame Rolle kurz hingewiesen, welche Aufgaben und Lösungen einschlägiger Technik, nämlich Erfindungen, für den weiteren methodisch-theoretischen Ausbau dieser Wissenschaft haben können.

Insonderheit werden die Erfindungen GrafBotho Schwerins zum Anlasse dafür genommen, die Bedeutung “elektroosmotischer” Verfahren in der Methodik und Technik der Bakteriologie und Serologie und ihrer Grenzgebiete kurz zu besprechen:

  1. 1.

    Es wird auf die Elektrolyse zwischen abgestimmten Diaphragmen zur Fraktionierung und Reindarstellung von Serumeiwei\sB, von Bakterien und Antigenen, sowie auf die mehrfache Bedeutung gereinigter und konzentrierter Pr\:aparate in biologischer und kolloidchemischer Beziehung hingewiesen.

    Der Mechanismus der bei der Elektrolyse zwischen Diaphragmen vor sich gehenden desinfektorischen Effekte wird erklärt und eine dabei aufgenommene Absterbeordnung von Rotlaufbacillen mitgeteilt, bei welcher eine elektive Trennung bzw. Beeinflussung nach Virulenz, biochemischem Verhalten und Widerstandsfähigkeit stattfindet.

    Die Abtötung von Vaccine unter Erhaltung des antigenen Vermögens wird beschrieben.

  2. 2.

    Es wird auf die Bedeutung der Elektroendosmose f\:ur die Einengung von Kolloidverd\:unnungen, z. B. bei der Serumreinigung und-konzentration, hingewiesen.

  3. 3.

    Es werden zur Technik der Elektrophorese 3 Beispiele ausf\:uhrlich mitgeteilt:

  4. a)

    Die Reinigung von Vaccinevirus von den Begleitstoffen, insbesondere von Eiwei\sB und Begleitkeimen, durch Filtration im elektrischen Strome.

  5. b)

    Die direkte Fraktionierung von Albuminglobulingemischen durch \:Uberf\:uhrung des Globulins in kathodischer Richtung durch eine f\:ur diffundierendes Eiwei\sB leicht durchg\:angige Membran. Damit ist wahrscheinlich eine neue kolloidchemische Kennzeichnung f\:ur Albumin und Globulin m\:oglich geworden.

  6. c)

    Die Reinigung von Fermenten und anderen biochemischen Individuen.

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  22. Für die bereitwillige Überlassung dieses Materials und freundliche Beratung bei der Testierung der Versuche bin ich Herrn Prof.H. A. Gins zu Dank verpflichtet.

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  24. Nach gemeinsamen Versuchen mit Dr.R. Hoffmann.

  25. In Diffusionsversuchen hatten sich diese de Haen-Diaphragmen für Einweiß, besonders für Albumin, gut durchgängig erwiesen. Zur Bestimmung der wirksamen Porengröße von Ultrafiltern hat neuerdingsZzigmondy Goldsole von bestimmter Teilchengröße (nach der Keimmethode hergestellt) verwendet. S. Lehrbuch der Kolloidchemie.

  26. Der Konzentrationsfaktor eines Spaltungsproduktes aus nativem Serum (oder einer Eiweißfraktion) ergibt sich aus dem Verhältnis der in der Fraktion erhaltenen Einheiten (z. B. antitoxische) zum Eiweiß, wobei Einheiten und Eiweiß in Hundertteilen des Gehaltes bzw. Gewichtes vom Ausgangsmaterial ausgedrückt werden.O. Ornstein, Klin. Wschr.7, 1081 (1928).

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  27. Nach gemeinsamen Versuchen mit Dr.G. Lasch (III. 1925).

  28. In der gleichen Versuchsanordnung wie oben angegeben.

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Ornstein, O. Zur Technik der Elektroosmose in Bakteriologie und Serologie. Zeitschr. f. Hygiene. 110, 52–65 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02175951

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