Zusammenfassung
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1.
Bei mit Schottmüller- bzw. Breslau-Bacillen gefütterten Mäusen (Abschwemmung von ganzen Schrägagarkulturen auf Brot an eine bis einige Mäuse verfüttert) wurden bei den nach verschiedenen Zeiten getöteten Schottmüller-Tieren die Bacillen in etwa 10% der Fälle in einem oder mehreren Organen und zum Teil im Blut nachgewiesen, bei den Breslau-Tieren dagegen erheblich häufiger, nämlich in 47% der Fälle.
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2.
Modellversuche lassen es als möglich erscheinen, daß dieser Unterschied auf einer verschieden schnellen und vollständigen Abtötung der beiden Typen im Blut und in den Organen beruht, so daß die Annahme (Seiffert), nach der die apathogenen Schottmüller-Bacillen durch die R.E. der Darmwand zurückgehalten werden, während die pathogenen Breslau-Bacillen wenigstens zum Zeil passieren, nicht zwingend ist.
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3.
Bei mit Pferdeserum vorbehandelten Mäusen konnte ein vermehrter Übertritt verfütterter Paratyphusbacillen in das Blut nicht festgestellt werden.
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4.
Mäuse, die eine zwei- oder mehrmalige orale Infektion mit Breslau-Kulturen überstanden hatten, erwiesen sich bei intraperitonealer Infektion mit Breslau-Bacillen (in Dosen, die die Kontrollen innerhalb von 2–4 Tagen töteten) als geschützt.
Literaturverzeichnis
Im folgenden ist dabei stets die Verfütterung einer ganzen Schrägagarkultur (Abschwemmung auf Brot) an eine bis einige Mäuse gemeint.
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Aus dem Institut “Robert Koch”; Abteilung Prof.Boecker.
Die nachstehend mitgeteilten Untersuchungen wurden während meiner 3monatigen Tätigkeit in der Abteilung Untersuchungsamt des Instituts Robert Koch begonnen und nach meiner Rückkehr nach Mailand teils von mir, teils in Berlin fortgesetzt.
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Sollazzo, G. Untersuchungen an per os mit Paratyphusbacillen infizierten Mäusen. Zeitschr. f. Hygiene. 110, 306–323 (1929). https://doi.org/10.1007/BF02175711
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02175711