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Zur chemotherapeutischen Biologie der Mikroorganismen

V. Über die scheinbare Arzneifestigkeit hämolytischer Streptokokken gegenüber Rivanol

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Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Durch Behandlung mit Rivanol in vitro erwerben hämolytische Streptokokken eine Unempfindlichkeit gegen dieses Agens um das 4- bis 8fache im Vergleich zum normalen Ausgangsstamm. Sie tritt unter Umständen schon nach wenigen Rivanolpassagen ein.

  2. 2.

    Die durch Rivanolbehandlung erzielte Unempfindlichkeit der Stämme ist scheinbar spezifisch, indem derartige rivanolunempfindliche Streptokokken durch Vuzin, aber auch durch ein höheres Homologon des Rivanols (Isoamyl-Rivanol) wie normale Stämme beeinflußt werden; gegenüber dem Trypaflavin erleidet ein Teil der Stämme einen Empfindlichkeitsverlust.

  3. 3.

    Mit dieser Unempfindlichkeit eng, aber nicht zwangsläufig verbunden, erleiden die mit Rivanol vorbehandelten Stämme einen Virulenzverlust um das 100- bis 1000fache ihrer ursprünglichen Virulenz.

  4. 4.

    Während nach Aufhören der Rivanoleinwirkung und Weiterzüchtung auf rivanolfreien Medien die erworbene Unempfindlichkeit der Stämme längere Zeit bestehen bleibt, kann unter Umständen die Abnahme der Virulenz wieder ausgeglichen werden.

  5. 5.

    Diese Tatsachen sprechen dafür, daß es sich nicht um eine echte spezifische Arzneifestigkeit handelt, sondern um eine Zustandsänderung, die die Merkmale der Virulenz und der Empfindlichkeit gegenüber chemotherapeutischen Agenzien gleichzeitig betrifft und als eineüberstürzte Alterung aufgefaßt werden kann.

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Aus der Abteilung für Chemotherapie des Institutes für Infektionskrankheiten „Robert Koch”.-Abt.-Direktor: Geh. Med.-RatJ. Morgenroth.

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Schnitzer, R. Zur chemotherapeutischen Biologie der Mikroorganismen. Zeitschr. f. Hygiene. 104, 506–517 (1925). https://doi.org/10.1007/BF02174975

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