On the role of substances present in the seeds and arising in them during germination in the growth of plants

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wird zunächst die Wirkung der beim Keimen der Samen entstehenden Vitamine behandelt: Wenn die Kotyledonen aus etwa 5 Tage lang keimenden Erbsen entfernt werden, dann wachsen die Keimlinge nur sehr langsam in sterilen Nährlösungen, dieNitrat als Stickstoffquelle enthalten. Das gleiche gilt für Weizen, der 1–2 Stunden gekeimt hat und dem dann das Endosperm herausgenommen wird. Wenn in diesen Fällen der Nährlösung Ascorbinsäure zugesetzt wird, dann beginnt ein Wachstum, das unter günstigen Umständen dem normalen nahekommt.

Bei der Untersuchung der Ascorbinsäurewirkung konnte festgestellt werden, daß die kotyledonfreien Erbsen, ebenso wie auch der endospermfreie Weizen,ohne Ascorbinsäurezusatz wachsen, wennAmmonium-salze als Stickstoffquelle dienen. Durch eine größere Konzentration von Ascorbinsäure wird das Wachstum gehemmt. Diese Befunde stützen die Arbeitshypothese, daß die Ascorbinsäure durch eine Herabsetzung des Redoxpotentials wirkt. Das Nitrat kann ohne diese Potentialsenkung offenbar nicht reduziert werden. Für diese Annahme spricht auch, daß die Ascorbinsäure durch bestimmte Mengen von Redukton, Glutathion und Cystein ersetzt werden kann.

Durch Ascorbinsäure und durch die anderen erwähnten reduzierenden Stoffe wird das Redoxpotential sowohl in den Lösungen wie auch in den wachsenden Pflanzen herabgesetzt. Die verschiedene Wirkung des Nitrat- und Ammoniumstickstoffs ist demnach vor allem auf das Redoxpotential zurückzuführen.