Gehirnbefunde bei experimenteller akuter Phosphorvergiftung

Zusammenfassung

• 1. Blutung wird bei allen Fällen gesehen, was eine schwere hämorrhagische Diathese bei der akuten Phosphorvergiftung erweist (Abb. 3, 4, 9, 10).

• 2. Durch die akute Phosphorvergiftung entsteht keine Verfettung im Gehirn.

• 3. Die großen Pyramidenzellen der Endhirnrinde von Fall II zeigen die sog. „Fissuration” (Abb. 5). Ihre Deutung bleibt augenblicklich noch vorbehalten.

• 4. In der Endhirnrinde von Fall IV und V sieht man eine Aufhellung der großen und mittelgroßen Ganglienzellen (Abb. 11, 12). Sie scheint das extreme Stadium der vakuolären Degeneration darzustellen. Wie die Aufhellung der Leberzellen (Abb. 6, 7), will Verfasser auch die der Nervenzellen als eine unmittelbare durch das Gift bewirkte Degeneration auffassen.

• 5. Es gibt viele kleine Nekroseherde, besonders in der Endhirnrinde: zumeist fallen nur die Zellen aus (Abb. 1); bei Fall IV und V tritt noch Mark- und Achsenzylinderschwund hinzu (Abb. 13, 14). Für ihre Entstehung will Verfasser zunächst eine primäre Giftwirkung verantwortlich machen. Jedoch lehnt er bei den Nekroseherden einen Einfluß infolge Zirkulationsstörung nicht ab.