Zusammenfassung
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1.
Vier untersuchte, thermoresistente Sporenerden zeigen hinsichtlich ihrer AeO-Resistenz große Unterschiede, die am deutlichsten zwischen der gegen AeO-hochresistenten Erde Hamburg und der AeO-empfindlichen Erde München ausgeprägt sind.
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2.
Die Unterschiede in der Thermo-Resistenz der vier Erdproben sind geringer. Eine Korrelation zwischen der Thermo-Resistenz und der AeO-Resistenz besteht nicht.
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3.
Die Ursache der hohen AeO-Resistenz der Hamburger Testerde ist durch wasserlösliche Mineralsalze bedingt, die beim Auskristallisieren um Erdkeime, besonders um Sporen, Kristalle bilden und sie auf diese Weise vor der Einwirkung des Äthylenoxyds schützen.
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4.
Daraus ergibt sich, daß äußere, unspezifische Faktoren für die AeO-Resistenz der Erden eine weitaus größere Rolle spielen können als bezüglich der Thermo-Resistenz. Zur Prüfung der Wirksamkeit von Gassterilisatoren sollte deshalb entweder besonders präparierte Sporenerde verwendet werden oder AeO-resistente Kultursporen, die außerdem auch einheitlichere Versuchsbedingungen gewährleisten würden.
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Herrn Prof. Dr.Bernhard Schmidt, Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Freien Universität, Berlin, und Herrn Dr. W.Adam, Hygienisches Institut der Freien und Hansestadt Hamburg, danken wir für die Überlassung von Probemengen der von ihnen benützten Sporenerden.
Herrn Dr.Oberdorfer, Leitender Arzt des Klinisch-Chemischen Instituts am Krankenhaus rechts der Isar, danken wir für die Elektrolytbestimmungen in den Eluaten.
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Kayser, F.H., Liebermeister, K. Die Brauchbarkeit von Sporenerde zur Prüfung der Wirksamkeit von Äthylenoxyd-Gassterilisatoren. Zeitschr. f. Hygiene. 150, 222–233 (1964). https://doi.org/10.1007/BF02152693
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