Die röntgenologische Messung der Conjugata vera

Zusammenfassung

• 1. Durch die Seitenaufnahme des Beckens gelingt es leicht, die Größe der Conjugata vera exakt zu bestimmen.

• 2. Aus röhrentechnischen Gründen müssen diese Aufnahmen heute noch aus relativ geringem Abstand gemacht werden, so daß eine Vergrößerung auf der photographischen Platte stattfindet, die sich durch Rechnung bzw. Anwendung von Tabellen, wie sie mitgeteilt sind, leicht eliminieren läßt. Falls in Zukunft die Belastbarkeit der Röhren weiter steigt, wird man zweckmäßig zu Fernaufnahmen (2 Meter-Aufnahmen) übergehen, da dann die Vergrößerung praktisch nicht mehr ins Gewicht fällt.

• 3. Es gelingt nicht nur, die Conjugata vera, sondern auch die Breite des vorangehenden Teiles zu bestimmen, so daß auch Mißverhältnisse zwischen vorangehendem Teil und Becken, die durch ersteren bedingt sind, bestimmt werden können.

• 4. Durch Kombination der Sagittalaufnahme mit einer Frontalaufnahme ist es möglich, die Längs- und Querspannung des Beckens zu bestimmen und damit auch wenigstens stark angenähert den Flächeninhalt der verschiedenen Beckenebenen.

• 5. Da die zur Anwendung kommenden Röntgenlichtmengen sehr groß sein müssen, ist es notwendig, mit einer möglichst homogenen Strahlung zu arbeiten und die weichen Strahlenanteile durch Verwendung von Schwermetallfiltern zu beseitigen.

• 6. Gegenüber den bisher üblichen Aufnahmen hat das Verfahren der Sagittalaufnahme den Vorteil der Einfachheit der Einstellung und gegenüber der Parallel-Projektion der Beckeneingangsebene die geringere Möglichkeit der Verzerrung der Bilder.