Mathematisch-physikalische Untersuchungen zur Entstehung der Schallerscheinungen an gesunden Herzen

Zusammenfassung

• 1. Ausgehend von einigen, durch anatomische und physiologische Angaben nahegelegten Vereinfachungen werden mechanische Modelle der Herzkammer und des Klappenapparates entwickelt.

• 2. Durch Aufstellung der Kräftebilanzen am Modell für die einzelnen Abschnitte einer Herzperiode gelingt es, die Bewegung der Kammerwand und der Klappen in mathematisch-physikalischer Form darzustellen.

• 3. Die aus den Rechnungen folgenden Angaben über Schwingungserscheinungen werden den Erfahrungen an sogenannten Herztönen gegenübergestellt, woraus sich eine eindeutige Zuordnung ergibt.

• 4. Aus dieser Zuordnung werden Beziehungen zwischen akustischen Größen, wie Frequenzen und Intensitäten des Herzschalls und mechanischen Angaben über die Herzfunktion, wie Schlagvolumen, Wanddicke, Klappenelastizität usw., hergeleitet und hinsichtlich ihrer Gültigkeit geprüft.

• 5. Der Einfluß des Zusammenwirkens zweier Herzkammern sowie von Thoraxinhalt auf den Herzschall wird untersucht.

• 6. Die Konsequenzen für die kritische Auswertung der, an der Brustwand abgenommenen Phonokardiogramme werden gezogen und Möglichkeiten zur Erweiterung und Verbesserung der erhaltenen Ergebnisse diskutiert.