Experimentelle Untersuchungen zur Wirkung von Adrenalin auf den Herzmuskel

Zusammenfassung

• 1. Die Versuche, am Kaninchenherzen die Wirkung einer Dauerinfusion von Adrenalin zu untersuchen, mißglückten, da das Aufspannen, die Narkose und die Operation an sich schon zu Schädigungen des Kreislaufs und insbesondere des Herzens führten, die im Auftreten hypoxämischer Nekrosen im Herzmuskel ihren Ausdruck fanden.

• 2. Die zur Klärung dieser Befunde angestellten Untersuchungen zeigten, daß das wiederholte und in geringerem Grade auch schon das einmalige Aufspannen zu im Elektrokardiogramm nicht registrierten Durchblutungsstörungen des Herzmuskels führen können. Die Durchblutungsstörungen äußerten sich in einer Nekrosenbildung, die im allgemeinen aber nicht die Ausdehnung hatte, wie sie Büchner und seine Mitarbeiter in ihren Untersuchungen über die Koronarinsuffizienz am Kaninchenherzen fanden.

• 3. Die Nachuntersuchung der Beobachtungen von Christ über die Kohlenoxydvergiftung am nicht aufgespannten Kaninchen führte zu einer Bestätigung der Befunde von Christ.

• 4. Die nach Histaminkollaps (Meessen, Taterka) vorwiegend im rechten Ventrikel gefundenen Nekrosen zeigten sich in der gleichen Ausdehnung und Lokalisation am nicht aufgespannten Tier.

• 5. Nach Adrenalininfusion werden bei der Katze im Elektrokardiogramm Veränderungen gefunden, aus denen eine Stoffwechselstörung des Herzmuskels infolge der Adrenalinwirkung gefolgert werden kann. In den histologisch untersuchten Herzen fanden sich als Ausdruck einer Hypoxämie des Herzmuskels regelmäßig frische Nekrosen im linken Ventrikel.