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Zur Kritik der phylogenetischen Theorie der normalen und mißbildeten Herzarchitektur

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Literatur

  1. E. Pernkopf, Der partielle Situs inversus der Eingeweide beim Menschen. Gedanken zum Problem der Asymmetrie und zum Phänomen der Inversion. Zeitschr. f. d. ges. Anat., Abt. 1: Zeitschr. f. Anat. u. Entwicklungsgesch.79, 577–752. 1926.

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  2. A. Spitzer, Über die Ursachen und den Mechanismus der Zweiteilung des Wirbeltierherzens. Zeitschr. f. wiss. Biol., Abt. D: Roux' Arch. f. Entwicklungsmech. d. Organismen45, 686–725. 1919; Die doppelte Septierung des artericllen Herzschenkels und deren sekundäre Vereinfachung. Ebenda47, 511–570. 1921; Über die Phylogenese der Septierung des Wirbeltierherzens und deren Bedeutung für die Erklärung der Herzmißbildungen. Wien. klin. Wochenschr.35, 561ff. u. 584ff. 1922; Über den Bauplan des normalen und mißbildeten Herzens. Versuch einer phylogenetischen Theorie. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 81–272. 1923.

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  3. Die BuchstabenPe mit Seitenzahl in Klammern (z. B., Pe.: S. 604) bedeuten, daß das vorangehende Zitat aus der eingangs erwähnten ArbeitPernkopfs (hier auf S. 604) stammt.

  4. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 261–266.

  5. Wie aus meinen Ausführungen in Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. (243, 100ff.) hervorgeht, ist hier unter Crista terminalis die laterale endokardiale Grenzleiste der primären Sinusmündung in den Vorhof zu verstehen. Der unter der lateralen Grenzleiste im rechten Vorhof verlaufende, verstärkende Muskelzug weicht (vielleicht infolge sekundärer, funktioneller Momente) mit seinem unteren Ende etwas lateralwärts ab, markiert also an dieser Stelle nicht die Grenze beider Endokardgebiete, welche hier von der Valvula Eustachii und Thebesii gebildet wird, die ja bekanntlich aus jener Grenzfalte hervorgehen. Für die Grenzbestimmung — mindestens am Endokard — ist also der Muskelwulst nicht überall verwendbar. Auch im linken Vorhof ist die Grenze ursprünglich von dem beiderseitigen Saum der Lungenvenensinusmündung bezeichnet. Der Begriff der Crista terminalis ist hiernach ein entwicklungsgeschichtlicher, was wohl zu beachten ist. —Pernkopj gebraucht nun den Ausdruck “linke Crista terminalis”, und zwar in der oben erwähnten Bedeutung so, als handelte es sich um eine längst gangbare Ansicht. Und um dies zu bekräftigen, schreibt er: “Crista terminalis simistra (Henle 1876)”, obzwar er ganz gut weiß —ich selbst mache ja in meiner Arbeit darauf aufmerksam —, daßHenle wohl dieses Gebilde beschrieben, aber weder mit der als Crista terminalis im rechten Vorhof bekannten Leiste verglichen, geschweige mit ihr homologisiert, noch an ihre oben erwänte Bedeutung gedacht hat. Ich habe in meiner Arbeit die erwähnte Homologisierung pathologischer Vorhofsleisten mit jenerHenleschen Leiste, ferner der letzteren mit der Crista terminalis des rechten Vorhofes, ihre Beziehungen zum Septum primum und ihre oben erörterte Bedeutung näher zu begründen versucht.

  6. Auch das Foramen II im echten Vorhofsseptum entsteht ja durch sekundäre Ablösung des Septum primum von seiner Haftlinie und ist, wie die Untersuchungen vonC. Röse (Morphol. Jahrb.16. 1890) lehren, phylogenetisch aus der Konfluenz sekundärer Durchbrechungen hervorgegangen.

  7. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 222–224. 121. — Vgl. auch: Arb. a. d. neurol. Inst. d. Wiener Univ.11, 59. 1904.

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  8. Auf S. 604 seiner Arbeit beschreibtPernkopf diese von Musculi pectinati entblößte Stelle näher, indem er sagt, daß die “rechte Abteilung” der Vorhofsregion “sich eigentlich der Hauptsache nach nur auf die durch das rechte Herzohr bedingte Ausladung beschränkte, die aber gleichfalls auch hinten und rechts vom Septumrudiment keine Musc. pectinati trug, also eine glatte Wandung besaß” (Pe.: S. 604). — WarumPernkopf auf S. 606 diese glattwandige Stelle als “Grund” anführt, deretwegen er sich “gegen eine Anwendung” meiner Erklärung “aussprechen muß”, warum er sie als Beweis dafür anführt, daß das septumartige Gebilde in seinem Falle nicht die Grenzleiste zwischen Ein- und Ausströmungsteil des rechten Vorhofes, also nicht die Crista terminalis in meinem Sinne sein könne, ist mir nicht verständlich, da gerade “hinten und rechts” von dieser Grenzleiste (Valv. Eustachii) auch normal eine fast glattwandige Stelle gelegen ist, die bekannte Auricula posterior vonHis, der Sub-Eustachian-Sinus vonKeith. — Was alsoPernkopf gegen die Anwendung meiner Erklärung auf seinen Fall anführt, sprichtfür sie.

  9. Derselbe Horror vor jedem anerkennenden Wort für meine Ansichten zeigt sich auch anderwärts und veranlaßt ihn sogar zu ganz unlogischen Wendungen.Pernkopf will z. B. zeigen, daß seine Vermutung bezüglich seines Falles auch dann aufrecht gehalten werden könne, wenn selbst meine Erklärung speziell fürmeinen Fall zutreffend sein sollte. Um aber selbst dieser bedingten Zustimmung aus dem Wege zu gehen, sagt er lieber: “Unsere Vermutung konnte daher auch bei Kenntnisnahme desSpitzerschen Falles aufrecht bleiben” (Pe.: S. 606), statt der hier allein zutreffenden Wendung: auch im Falle der Richtigkeit derSpitzerschen Erklärung seines eigenen Falles. Als ob die bloße Kenntnisnahme meines Falles ohne Kritik, ja ohne Stellungnahme zu meiner Erklärung zu einer Entscheidung über die Entbehrlichkeit derselben berechtigen, ja überhaupt zu einem Schlusse darüber führen könnte.

  10. Wir haben schon ausgeführt, daß diese Vergleichsgrundlage falsch ist.

  11. Eingeklammerte Worte (zur Erläuterung) in den Zitaten rühren — falls nichts anderes vermerkt ist — hier wie auch an anderen Stellenvon mir her.

  12. So charakterisiertPernkopf (S. 606, Zeile 13–15 von unten) die hier gemeinte “Fehlbildung”.

  13. “Zudem überdies noch”: solcher pleonastischer Häufung additiver Partikel identischer Bedeutung begegnen wir beiPernkopf auf Schritt und Tritt; sollen sie das gebrauchte Argument vervielfältigen?

  14. Es ist merkwürdig, daßPernkopf in dieser “Transposition der Hohlvenenostien” und in ihrem Zusammensein mit den Pulmonalvenenostien in demselben (linken) Vorhof später (Pe.: S. 607) “Merkmale des inversen und normalen Typus... gleichzeitig” in “einer Vorhofsabteilung” sieht, also den Begriff derTransposition mit dem derInversion vermischt, wodurch er auch an dieser Stelle verrät, daß er trotz seiner ständigen Betonung eines eigenen Standpunktes in bezug auf den Situs inversus auch in diesem Punkte in der herrschenden Lehre steckengeblieben ist (S. später S. 114 ff.). Übrigens ist es vollkommen falsch, in einer derartigen, einseitigen Verlagerung von einer auf die andere Seite ohne entgegengesetzte Verlagerung der entsprechenden Teile der Gegenseite eine Inversion zu sehen.

  15. Nicht die Möglichkeit einer, auf einen Teil eines Organes beschränkten Inversion soll damit geleugnet werden, sondern nur die Unzulässigkeit einer zur Erklärung jeder Verlagerung irgendeines beliebigen Bestandteilesad hoc angenommenen Inversion jedes beliebigen Organteiles. — Denn bei dem völligen Mangel jeden Anhaltspunktes für eine Regel oder Gesetzmäßigkeit in derPernkopfschen Annahme muß für andere Fälle jede beliebige andere Verlagerung anderer Teile ebenso als möglich anerkannt werden, wie die vonPernkopf in seinem speziellen Falle vorausgesetzte, was natürlich der Leugnung jeder Regel gleichkommt.

  16. Wir haben schon ausgeführt, daß für alle diese Worte — asymmetrische abnormale Einbeziehung, — Einbeziehung in den Vorhof in gewissem Sinne nach dem inversen Typus, wenn auch abweichend, — Durchbruch des normalen Typus, — Ausbleiben der Formierung der Sinushörner — in der vorangehenden Darstellung keinerlei Vorstellung geboten wird.

  17. Die Hervorhebungen durchKursivschrift in den Zitaten rühren hier, wie überall, wo nichts anderes vermerkt ist,von mir her.

  18. Nur im kasuistischen Teil findet sich eine positive Behauptung von mir, die Crista-Homologie, welcherPernkopf zugestandenermaßen ganz beipflichtet; er betrachtet und behandelt sie aber nicht als Bestandteil meiner Torsionstheorie.

  19. Ich meine hier solche Fälle, wo ohne allgemeinen Situs inversus der Eingeweide oder doch ohne anderweitig begründete Inversion der ganzen Kammerregion die Aorta ihre normale Stelle im linken Ventrikel einnimmt und nur die Pulmonalis verkehrt, d. h. aus der linken Kammer entspringt. S. S. 43, 51ff., bes. S. 53 Text u. Anm. 1.

  20. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243. 145 ff., 1923.

  21. Vgl. S. 31 Anm. 2. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243. s.31., 1923.

  22. Die übrigen Typen sind nur Weiterführungen desselben Prozesses; sie, wie auch andere Konsequenzen der Theorie interessieren uns aber hier nicht.

  23. Der Homologisierung einer solchen in der linken Kammer befindlichen Leiste mit der Crista supraventricularis muß also die Zurückführung solcher Fälle auf einen „inversen” Typus auf Grund meiner Theorie vorausgehen, und wenn dies nicht auf Grund meiner Theorie geschehen soll, so muß vorerst die Annahme einer Inversion der Kammerregion auf Grundanderer Anhaltspunkte gemacht werden;diese Annahme der Kammerinversion darf sich jedoch keinesfalls auf die Homologie jener Leiste mit der Crista stützen, da in diesen Fällen umgekehrt die Homologie erst nach Feststellung der Kammerinversion möglich ist. — Wir werden sehen, daß imPernkopfschen Falle und vom StandpunktePernkopfs aus keine solchen außerhalb meiner Theorie gelegenen Anhaltspunkte für die Kammerinversion vorhanden waren.

  24. Pernkopfs Arbeit ist laut Anmerkung der Schriftleitung am 2. VI. 1926 bei ihr eingegangen. — Da ich niemals vorher auch nicht den geringsten Konflikt welcher Art immer mitPernkopf gehabt habe, so ist es offenkundig, daß die auf Schritt und Tritt sich vordrängende, feindselige Tendenz dieser Kritik vollkommen unprovoziert war. — Ich muß dies feststellen, damit der Leser nicht etwa eine derartige naheliegende Erklärung für dieses VerhaltenPernkopfs vermutet.

  25. Es fehlt natürlich auch hier nicht das die Richtigkeit meiner Ansicht als zweifelhaft hinstellende „soll”, wohl aber fehlt jedes, diesen Zweifel begründende Argument.

  26. DaßPernkopf hier tatsächlich aus der bereits identifizierten Crista supraventricularis und nur aus dieser auf die Kammerinversion schließt, zeigt auch der unmittelbar an diese erste Erwähnung dieser Leiste und ihrer Identifizierung mit der Crista anschließende Satz: „Diese Beziehungen (der Crista) schienen alsoschon auf eine Forminversion der Kammer hinzuweisen” (Pe.: S. 609). Ein anderer Anhaltspunkt für die Kammerinversion wird hier nicht angeführt. — Wir. werden später (S. 51–54) sehen, daßPernkopf überhaupt kein anderes Merkmal zur Verfügung hatte, aus welchem er von seinem Standpunkte aus in seinem Falle auf eine Kammerinversion hätte schließen können, und daß dieser Schluß —ohne die Stütze meiner Theorie — bei ihm ein Zirkelschluß ist.

  27. Die hier eingeklammerten Worte stehen im Original.

  28. Es kann natürlich kein Leser aus einem Zitat, wonach ich für die längst bekannte Lage beider arterieller Ostien in einer und derselben Kammer den bloßen Namen „einfache Transposition” eingeführt habe, auch nur ahnen, daß mit diesem Namen hier auch eine weitgehende Erklärung oder auch nur eine topische Deutung übernommen wird, und noch weniger kann er ahnen, daß ich diejenigen (demPernkopfschen analogen) Fälle, bei denen — ohne allgemeinen Situs inversus der Eingeweide oder selbst des Herzens — beide Ostien in der linken Kammer sich befinden und die bis dahin als Transposition der Pulmonalis in die linke Kammer anzuseben waren, — daß ich diese Fälle dem offenkundigen Augenschein und der bisherigen Lehre entgegen als Transposition der Aorta in die rechte Kammer plus isolierte Inversion des Bulboventrikularabschnittes des Herzens gedeutet habe, also ganz ebenso, wie dies jetztPernkopf als Ergebnis seiner Analyse darstellt.

  29. „Diese Auffassung” vonPernkopf weicht nur insofern von der meinigen ab, als er die Ursache des Septumdefektes in dem Nichtaufeinandertreffen des Septum trunci und des Septum ventriculorum sieht, also die gangbare, alte Lehre (Pe.: S. 615). — Auch hier ist also kein Jota an derPernkopfschen Erklärung sein geistiges Eigentum. Dieser von mir abweichende Punkt hat aber mit jener Auffassung der Crista supraventricularis nichts zu tun.

  30. Ich habe schon erwähnt, daßPernkopf diesen einzigen Punkt meiner Theorie, dessen Richtigkeit er zugibt, so behandelt, als würde er nicht zu meiner Theorie gehören, wodurch er den Verdacht ablenken zu können glaubt, als hätte er auch nurein richtiges Detail an meiner Theorie anerkannt. — Daraus erklärt sich die Vernachlässigung dieses Punktes bei der Kritik der Theorie selbst. Nur einmal erwähnt er die Cristafrage im Zusammenhang mit meiner Theorie selbst, bei dem positiven Versuch, durch Anschluß an eine, von meiner Theorie abweichende Crista-Homologisierung durchSato (bei einem speziellen Falle) die Unrichtigkeit meiner Ansicht nachzuweisen. Es rächt sich aber auch hier jener Emanzipationsversuch von meiner Ansicht durch die Widersprüche, in die sichPernkopf dabei verwickelt (Pe.: S. 725). Siehe S. 87–90.

  31. Siehe S. 39. Anmerkung 2. Ich habe schon erwähnt, daßPernkopf diesen einzigen Punkt meiner Theorie, dessen Richtigkeit er zugibt, so behandelt, als würde er nicht zu meiner Theorie gehören, wodurch er den Verdacht ablenken zu können glaubt, als hätte er auch nurein richtiges Detail an meiner Theorie anerkannt. — Daraus erklärt sich die Vernachlässigung dieses Punktes bei der Kritik der Theorie selbst. Nur einmal erwähnt er die Cristafrage im Zusammenhang mit meiner Theorie selbst, bei dem positiven Versuch, durch Anschluß an eine, von meiner Theorie abweichende Crista-Homologisierung durchSato (bei einem speziellen Falle) die Unrichtigkeit meiner Ansicht nachzuweisen. Es rächt sich aber auch hier jener Emanzipationsversuch von meiner Ansicht durch die Widersprüche, in die sichPernkopf dabei verwickelt (Pe.: S. 725). Siehe S. 39.

  32. Es ist in diesem Zusammenhange interessant, daßPernkopf diePreisz-Mönckebergsche Ansicht, die die Trabecula septomarginalis auf Grund von Mißbildungen auf das Septum trunci zurückführt, eben deshalb zurückweist, weil sie sich nur auf Befunde an Mißbildungen stützt, während er,Pernkopf, selbst bezüglich der Crista-Homologisierung doch das gleiche tut, falls seine „Analyse” wirklich den Weg darstellt, der ihn zu dieser Homologisierung geführt hat.

  33. Das de norma zwischen Pulmonalis und Aorta befindliche Gebilde ist doch nicht die Crista supraventricularis, sondern bekanntlich der „vordere Teil des vorderen Kammerseptums” (Rokitansky). Die Crista liegt weiter lateral,im rechten Ventrikel und trennt den Ausströmungsteil der Pulmonalis von dem „Sinus ventriculi” der rechten Kammer.

  34. Die hier eingeklammerten Worte gehören zum Original.

  35. Die an einer anderen Stelle — abernicht bei der Ableitung seiner eigenen Auffassung und auchnicht bei dem Vergleich mit meiner Erklärung, sondern — bei der Aufzählung ähnlicher Fälle der Literatur zwischen 10 Namen anderer Autoren versteckte, flüchtige Bemerkung, daß nach derHerxheimerschen Zusammenstellung „beiSpitzer diese Fälle und außerdem noch ein FallRokitansky, Stokes, Mönckeberg undKussmaul als inverse einfache Transposition vom 2. Typus zusammengestellt sind” (Pe.: S. 611), kann — abgesehen davon, daß diese Bemerkung schon nach der Fassung nur eine Aufzählung der Fälle der Literatur bezweckt — die ausführliche Darstellung und wiederholte Betonung seiner Erklärung und die Hervorhebung des Fernliegens meiner Deutung nicht aufwiegen. Aber selbst wenn dies der Fall wäre, würde der Leser durch solche einander widersprechende Darstellungen nicht aufgeklärt, sondern nur verwirrt werden.

  36. S. oben S. 37, 38 Die an einer anderen Stelle — abernicht bei der Ableitung seiner eigenen Auffassung und auchnicht bei dem Vergleich mit meiner Erklärung, sondern — bei der Aufzählung ähnlicher Fälle der Literatur zwischen 10 Namen anderer Autoren versteckte, flüchtige Bemerkung, daß nach derHerxheimerschen Zusammenstellung „beiSpitzer diese Fälle und außerdem noch ein FallRokitansky, Stokes, Mönckeberg undKussmaul als inverse einfache Transposition vom 2. Typus zusammengestellt sind” (Pe.: S. 611), kann — abgesehen davon, daß diese Bemerkung schon nach der Fassung nur eine Aufzählung der Fälle der Literatur bezweckt — die ausführliche Darstellung und wiederholte Betonung seiner Erklärung und die Hervorhebung des Fernliegens meiner Deutung nicht aufwiegen. Aber selbst wenn dies der Fall wäre, würde der Leser durch solche einander widersprechende Darstellungen nicht aufgeklärt, sondern nur verwirrt werden.

  37. In der äußeren Form der Kammern siehtPernkopf selbst kein brauchbares Argument für die Inversion. Die Lage der Herzachse, meint er, „scheint fürs erste darauf hinzudeuten, daß tatsächlich eine Inversion vorliegt”. Aber er fügt sogleich hinzu: „Es fällt aber sofort auf, daß eine Längsfurche an der Vorderseite der Kammerabteilung nicht wahrzunehmen ist. Es war daher von außen auch nicht zu bestimmen, in welcher Weise sich die beiden Kammern überlagerten.” Er weist selbst auch auf die Fälle von Dextroversion im Sinne vonPaltauf hin, die zeigen, daß die verkehrte Richtung der Herzachse auch ohne Inversion zustande kommen kann.

  38. Siehe S. 41–43 und S. 44, Anm. 3. — DaßPernkopf bei der angeblich selbständigen Analyse wirklich aus der Kammerinversion auf die Homologie seiner Leiste mit der Crista supraventricularis und aus dieser wieder auf die Kammerinversion zurückschließt, zeigt schon die Stelle, wo er das erste Mal diese Leiste in der linken Kammer erwähnt. Er spricht dort von einer „ganz einem inversen Verhältnis entsprechend” sich verhaltenden „Muskelleiste, die so wie die normale Crista supraventricularis” (was jedoch tatsächlich nicht richtig ist), „hier natürlich nach links, an der Kammerwand auslief. Diese Beziehungen schienen also schon auf eine Forminversion der Kammer hinzuweisen” (Pe.: S. 609). Zuerst sind also die „inversen Verhältnisse” der Kammern die Voraussetzung für die Identifizierung der Beziehungen der Muskelleiste mit denen der „Crista”, und gleich darauf gelten „diese Beziehungen” als Hinweise auf eine Kammerinversion.

  39. Die Bevorzugung der Vorstellung, daß dem offenkundigen Augenschein entgegennicht die Pulmonalis, sondern die anscheinend normal gelagerte Aorta transponiert ist, setzt meine Theorie voraus, die ja alle Transpositionen in eine genetische Reihe fortschreitender Aortentransposition bzw. fortschreitender Wiedereröffnung einer rechtskammerigen Aorta einordnet und einer isolierten echten Pulmonaltransposition gar keinen Raum übrigläßt.Die herrschende Lehre hat hingegen gar keinen Grund, eine isolierte Pulmonaltransposition für weniger wahrscheinlich zu halten als eine isolierte Aortentransposition. Auch hier verrätPernkopf durch seine, gegen allen Augenschein und ohne jede Begründung erfolgte Bevorzugung der ersteren Annahme, daß er trotz allen Säbelrasselns auch hierin ganz und gar im Banne meiner, ihm angeblich so fern liegenden Theorie steht.

  40. Dort, wo infolge anderer Merkmale die Kammerinversion feststeht, kann dieser Gedanke natürlich auftauchen.

  41. Siehe S. 43, Text und Anm. 1.Die Bevorzugung der Vorstellung, daß dem offenkundigen Augenschein entgegennicht die Pulmonalis, sondern die anscheinend normal gelagerte Aorta transponiert ist, setzt meine Theorie voraus, die ja alle Transpositionen in eine genetische Reihe fortschreitender Aortentransposition bzw. fortschreitender Wiedereröffnung einer rechtskammerigen Aorta einordnet und einer isolierten echten Pulmonaltransposition gar keinen Raum übrigläßt.Die herrschende Lehre hat hingegen gar keinen Grund, eine isolierte Pulmonaltransposition für weniger wahrscheinlich zu halten als eine isolierte Aortentransposition. Auch hier verrätPernkopf durch seine, gegen allen Augenschein und ohne jede Begründung erfolgte Bevorzugung der ersteren Annahme, daß er trotz allen Säbelrasselns auch hierin ganz und gar im Banne meiner, ihm angeblich so fern liegenden Theorie steht.

  42. Daß er darunter die äußere Herzform nicht meinen kann, haben wir oben ausgeführt.

  43. S. diese Zeitschr.77, 5, 44ff. 1925.

  44. Der stilistisch allerdings sonderbare Satz, in welchemPernkopf dies ausdrückt, lautet: „Die Variationsfähigkeit des Organismus in der Richtung der Heterotaxie ist also demnach... als streng alternative aufzufassen, da eine Mittelform, das Bewahren der ursprünglichen Symmetrie, anscheinend nicht realisiert wird, d. h. das Nichteintreten dieses Vorganges nicht in Frage kommen dürfte” (Pe.: S. 577).

  45. Der hier eingeklammerte Hinweis stammt vonPernkopf. Was dieser Hinweis aber zeigen soll, weiß ich nicht, da auf S. 116 meiner Arbeit von den hier erörterten Fragen keine Rede ist.

  46. Auch die größtenteils subaurikuläre Lage des Septumdefektes spricht dagegen, daß dieser Defekt auf jenen Mechanismus zurückzuführen ist, der zur Bildung einer reitenden Aorta führt. Höchstens kann es sich bei solcher nicht sicher verlagerten Aorta um den allerersten Ansatz zur Bildung einer reitenden Aorta handeln, der aber hier auch dann von dem anderen Prozeß, der zur Bildung des großen subaurikulären Defektes geführt hat, übertönt und unkenntlich gemacht wurde.

  47. Pernkopf, der von einer normalen Drehung der distalen Bulbuswülste um 180° ausgeht, findet in seinem Falle 2 eine Detorsionsstellung der arteriellen Ostien und ihrer Klappen um 45°, im Falle 3 um 90° und im Falle 4 um 50°, also in allen Fällen mit Ausnahme des einen Falles (5), wo er das Fehlen derselben gegen mich betont, sehr deutlich ausgeprägt.—Ferner: In allen drei Fällen war die Crista hypertrophiert und zeigte auch sonst die von meiner Theorie geforderten Abweichungen von der Norm, ohne daßPernkopf das Bedürfnis fühlen würde, dies zu betonen.—Weiter: Über die Umeinanderwicklung der arteriellen Gefäße sagtPernkopf beim Falle 4: „Die Pulmonalis... stieg parallel mit der Aorta aufwärts...wie wir sie in den beiden Fällen 1 und 2 gefunden haben” (Pe.: S. 643) (es sollte heißen 2 und 3)!Pernkopf spricht von der Hypertrophie der Crista supraventricularis in seinen Fällen und denen der Literatur, von den Abnormitäten ihrer Ausbildung, ihres Verlaufes und ihrer Lage (zwischen Pulmonalis und Aorta) stets so, als wären sie bei einer als Crista angesehenen Leiste selbstverständlich. Sie sind aber nicht nur nicht selbstverständlich, sondern sie haben gerade deshalb die Autoren gehindert, die richtige Homologie zu finden. Erst nach meiner Theorie sind diese Abweichungen von der normalen Crista erklärlich, ja sie bilden die notwendigen Konsequenzen meiner Detoriionslehre und damit wesentliche Stützen der Theorie. Sie sind aber gerade dadurchaus Hindernissen zu Argumenten der Homologisierung der pathologischen Leiste mit der Crista geworden. WennPernkopf von ihrer Cristanutur jetzt,nach meinen Ausführungen, wie von Selbstverständlichkeiten spricht, so verrät er damit wieder nur, wie kritiklos er jene Homologisierung samt ihren Voraussetzungen von mir übernommen hat, und wie wenig er sie selbst finden konnte.

  48. Dieser ominöse Nebensinn des Wortes „theoretisch”—sogar auf Schlüsse aus fremden Erfahrungen ausgedehnt—ist ja in manchen Fachkreisen leider tief eingewurzelt.

  49. Fuchs, F., Zur Entwicklung des Kiebitzherzens. Zeitschr. f. d. ges. Anat., Abt. 1: Zeitschr. f. Anat. u. Entwicklungsgesch.75. 1924.

  50. Preisz, H., Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol. Bd.7, S. 277, 293. 1890.

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  51. Aus der Darstellung vonPreisz geht hervor, daß er am normalen,entwickelten Herzen nur das vordere Kammerseptum (und zwar das ganze vordere Septum) aus dem Truncusseptum hervorgehen und nur bei Mißbildungen dasembryonale Truncusseptum in der Regel am Kammerseptum herablaufen läßt. (Mönckeberg hat hierinPreisz z. T. mißverstanden.) Keinesfalls aber leitetPreisz die Crista supraventricularis vom Aortenseptum ab. Diese beiden Ableitungen würden einen Widerspruch enthalten, den sichPreisz nicht zuschulden kommen ließ. ErstMönckeberg führt (1924, also nach mir) die normale Trabecula auf das Septum trunci zurück, und auch die Schwierigkeiten dieser Ableitung sind ihm nicht entgangen. Seine Annahme über den Aufbau des Truncusseptums jedoch, durch welche er jene Schwierigkeiten zu umgehen versucht, findet in seinen Befunden an Mißbildungen keine Stütze und steht auch im Widerspruch zu den entwicklungsgeschichtlichen Tatsachen. Die Crista supraventricularis aber leitet auchMönckeberg nicht—ebensowenig wiePreisz—vom Truncusseptum ab. Denn die hintere Wand des Conus pulmonalis, von dem sie sprechen, ist nur der „vordere Teil des vorderen Septums” vonRokitansky; die Crista liegt aber weiter lateral, und ihre Abteitung vom Septum trunci (im Sinne vonPreisz undMönckeberg) wäre wieder nur auf Grund eines Widerspruches möglich. NachPreisz, dem sichMönckeberg anschließt, ist das ganze vordere Septum (vorderer und hinterer Teil) aus dem Truncusseptum hervorgegangen; die Crista geht aberan der Grenze beider Teile vom vorderen Septum ab. Ein Truncusseptum, das sich direkt insganze vordere Kammerseptum fortsetzt, kann also gar nicht in eine mitten vom vorderen Septum sich abzweigende Crista sich ebenfalls fortsetzen. Endlich wird zwar von beiden Autoren der „Fleischbalken”Rokitanskys bei Mißbildungen zum Septum trunci gerechnet, aber weder vonPreisz noch vonMönckeberg mit der normalen Crista homologisiert, was schon deshalb nicht möglich ist, weil jener Fleischbalken im normalen Herzen nach beiden Autoren einen Teil des vorderen Septums bildet, indem er den bei Mißbildungen im hinteren Teil des vorderen Septums vorhandenen Defekt in der Norm verschließt.

  52. Daß eine solche Darstellung beiMönckebergs strenger Objektivität ausgeschlossen war, würde ich gar nicht erwähnen, wennPernkopf ihm dies nicht zuschreiben würde.

  53. Die Buchstaben. mit Seitenzahl einem Zitat in Klammern nachgesetz bedeuten, daß das betreffende Zitat aus der ArbeitMönckebergs: Die Mißbildungen des Herzens (Henke-Lubarsch' Handbuch der speziellen pathologischen Anatomie und Histologie2. 1924) stammt.Auch hier stammenKursivschrift odereingeklammerte Erläuterungen—falls nichts anderes vermerkt ist—von mir.

  54. Aus jeder Seite meiner diesbezüglichen Arbeiten gcht hervor, daß ich stets nur den phylogenetischen Prozeß der Herzgestaltung und deren Faktoren im Augehabe. Ich betone dies aber überdies mehrmals ausdrücklich und hebe die Verschiedenheit der phylogenetischen und ontogenetischen Bildungsfaktoren hervor (Zeitschr. f. wiss. Biol., Abt. D: Wilh. Roux' Arch. f. Entwicklungsmech. d. Organismen.45, 688 Anm., 712. Anm., 716. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 92, Text und Anm., 160).

  55. Die eingeklammerten Worte stammen vonPernkopf. Er hat in dem von ihm zitierten Passus trotz Anwendung von Anführungszeichen den Wortlaut ganz verändert und den Sinn der zitierten Stelle verschoben. Ich kann aber auch nicht verstehen, was die zitierten Worte gegen meine Theorie beweisen sollen.

  56. Diese Forderung nach exakten Beweisen ist nicht etwa ein gelegentlicher LapsusPernkopfs. Er wiederholt sie auch anderwärts,allerdings nur, wenn es sich ummeine Annahmen handelt.Man vergleiche mit dieser an fremde Theorien gestellten Forderung exakter Beweise die kausale Bedürfnislosiggkeit bei den eigenen Deutungen. Wir haben diese Selbstgenügsamkeit bei den verschiedenen „topischen und genetischen Erklärungen” der einzelnen Fälle kennengelernt. Wir werden ihr, zur höchsten Bescheidenheit vervollkommnet, bei der Situs-inversus-TheoriePernkopfs wieder begegnen.

  57. Pernkopf erwähnt zwar, daß schonMönckeberg diesen Einwand anführt, setzt aber hinzu: „allerdings in unbestimmter Weise”. Im Gegenteil! Der EinwandMönckebergs läßt an Klarheit nichts zu wünschen übrig (Mö.: S. 1096), undPernkopf hat ihn durch die Verquickung mit der partiellen Inversion nur verwickelt und durch die unrichtige Frage nach der Torsion und Gegentorsion statt der nach der Detorsion und Gegendetorsion unklar und falsch formuliert. Über die doppelte Verschlechterung s. unten (S. 71).

  58. Über diesen sich schon hier einschleichenden Vorwurf siehe S. 75–78.

  59. Der eingeklammerte Hinweis ist vonPernkopf. Man beachte die hier,bei der Begründung seiner Forderung, unbestimmt gehaltene Fassung der als notwendig hingestellten “Störungen bei der Umformung des Vorhofes” mit der vorher,bei der Aufstellung und Ausschrotung jenes Postulates, ganz bestimmt gefaßten, speziellen Forderung an mcine Theorie, “daß entsprechend der inversen Torsion am arteriellen Ende eine inverse Gegentorsion auch am venösen Ende auftreten müsse”.

  60. DaßPernkopf einige wenige dieser Tatsachen dort erwähnt, wo er ihre Bedeutung für die Torsion nicht erörtert, genügt doch nicht.Hier, wo er Anhaltspunkte dafür leugnet, hätte er sie erwähnen und kritisieren müssen.

  61. Bei der Beschreibung im Detail habe ich übrigens an mehreren Stellen nebenbei erwähnt, daß die Wirkung des mechanischen Zuges und Druckesauf dem Wege des Wachstums zustande kommt.

  62. Die rein geometrische Verlagerung der beweglichen Organe, z. B. des Magens, hat mit den hier betrachteten entwicklungsmechanischen Vorgängen nichts zu tun (s. S. 76, Anm. 1).

  63. Pernkopf definiert jedoch in seiner hier von ihm herangezogenen früheren Arbeit (s. diese Zeitschr. 1922,64, 122) als“eine scheinbare Rotation” des Magens, “wenn diese Rotation bloß ...auf Wachstumsdifferenzen der Rohrwand beruhen würde”, also einen Vorgang, den erJetzt beim herzen als “tatsächliche wirkliche” Torsion bezeichnet. (Von dem Unterschied zwischen Rotation und Torsion können wir hier abschen.) Was er aber dort als “tatsächliche Magenrotation” benennt,ist die rein mechanische (richtiger: phoronomische)Umlegung des Magens und diese entspricht übcrhaupt keiner der zwei nachPernkopf möglichen Arten der Herztorsion, so wie umgkehrt diePernkopfsche “scheinbare Herztorsion” (Anlage der nur scheinbar gedrehten Form “von Haus aus schon ... in der Wand des Rohres”) wieder keiner von den zwei beim Magen beschriebenen Rotationsformen entspricht.Es besteht also, entgegen seinem Selbstzitat,zwischen diesen zwei Perkopfschen “Gedankengängen” und ihren Begriffspaaren überhaupt kein Parallelismus.

  64. Wie sich dasPernkopf vorstellt, bleibt völlig unbeantwortet.

  65. Die zweite, vonPernkopf angeführte Möglichkeit — “daß die Wülste von Haus aus schon, vor ihrem eigentlichen Sichtbarwerden ... längs eines Schraubenganges in der Wand des Rohres angelegt waren” — kann unbeachtet bleiben, da sie die Frage nach der Ursache dieses eigentümlichen Wachstums blo\ hinausschiebt. Diese zweite Möglichkeit nenntPernkopf “scheinbare Torsion” des Herzschlauches.

  66. S. übrigens S. 75, Anm. 1. Wie sich dasPernkopf vorstellt, bleibt völlig unbeantwortet.

  67. Ganz im Gegensatz zu diesem “Abgesehen” zerrtPernkopf hier ohne jeden logischen Sinn die — natürlich abfällige — Erwähnung der “Torsion in der Spitzerschen Auffassung” herbei, da die damit eingeleitete Betrachtung über die Aufspaltung der Bulbuswülste mit der Torsionsfrage nicht das mindeste zu tun hat und auch vonPernkopf mit ihr nicht in Zusammenhang gebracht wird.

  68. Pernkopf beschränkt sich auf die ganz unbestimmte und unklare Bemerkung, daß “bei dieser Annahme die eine Gegentorsion verlangende Torsion schon weit näher im Bereiche der Schleife durch Wachstumsdifferenzen ausgeglichen wird” (Pe.: S. 708).

  69. Nach meiner Darstellung dreht sich die Ebene des primären Vorhofsseptums so, daß die ursprünglich rechte Wand des Pulmonalvenenvorhofes immer mehr dem Cavavorhof zugeteilt wird. — Andererseits vergrößert sich nach meiner Beschreibung das Ostium atrioventriculare commune nach rechts auf Kosten der hier anschließenden rechten Wand des Pulmonalvenenvorhofes (Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 99–102), also konform derPernkopfschen angeblichen Richtigstellung. Beides ist auch aus den zitierten Abb. 5a und 5b (Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 100) direkt abzulesen. (S. auch Text und Abb. 5a und 5b im Arch. f. Entwicklungsmech.45, 708).

  70. Es ist merkwürdig, daß geradePernkopf—der in dem schraubenförmigen Verlauf der Bulbuswülste (samt den anderen von mir angeführten Torsionszeichen, s. oben S. 72, 73) nicht einmal für meine Annahme einerphylogenetischen Torsion Anhaltspunkte sieht, weil nach ihm die Ontogenese den Torsionsvorgang selbst nicht zeige—hier die Parallelstellung dieser Wülste schon für genügend findet, umLochte die Annahme einer nicht bekämpften, sogar reinontogenetischen Detorsion zuzuschreiben, obgleich noch niemand in der Ontogenese irgend etwas von einem Detorsionsvorgang oder auch nur von einer Torsionshemmung gesehen hat.—Dieselbe kritische Milde hat es ihm ja selbst ermöglicht (s. oben S. 76 ff.), trotz des Fehlens eines Torsionsvorganges in der Ontogenese die Möglichkeit einer “wirklichen” Torsion anzunehmen. Allerdings handelt es sich in beiden Fällen nicht um Kritikmeiner Annahmen. Die ursprüngliche Zugehörigkeit der Aorta zum Bulbusschenkel der Herzschleife ist kein rechtskammeriges Stadium,da der Bulbusschenkel nicht der rechten Kammer, sondern — wie ich ausgeführt habe (Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 103ff.)—den Ausströmungsteilen beider Kammern entspricht. Wäre übrigens das Transpositionsbild die Wiederkehr eines ontogenetischen Detorsionsstadiums, so müßte auch, gerade bei dem vonLochte allein betrachteten III. Typus, Aorta und Pulmonalis ihre Plätze vertauscht haben, also die Pulmonalis ursprünglich de norma dem linkskammerigen Anteil der Herzschleife angehören, was natürlich nicht der Fall ist. Selbst wenn man es für möglich hält, daß die Aufhebung der Schraubenform der Bulbuswülste auch den Anhängern einer rein ontogenetischen Theorie einen Detorsionsvorgang immerhin vortäuschen könnte (nur vortäuschen, denn sie kann in Wirklichkeit keinen gar nicht existierenden ontogenetischen Torsionsvorgang rückgängig machen), ist bezüglich der Kammerzugehörigkeit der Aorta und Pulmonalis nicht einmal eine solche rein topische Täuschung möglich.

  71. Eine Verwachsung disparater Truncus- und Kammerseptumanteile muß nämlich bei beiden Ansichten—Wanderung bloß der Wülste oder Drehung des ganzen Rohres samt der Wandung—angenommen werden, bei der letzteren Ansicht aber außerdem noch eine Strukturanpassung disparater Rohrwandanteile.

  72. An einer Stelle heißt es beiLochte: “die Transposition ist entstanden durch eine Drehung der arteriellen Gefäßstämme um 180°, und zwar in einem der Drehung entgegengesetzten Sinne” (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol.24, 210. 1898). Aber unmittelbar nachher und kurz vorher finden sich Äußerungen im Sinne einer bloßen Wanderung der Bulbuswülste im Bulbusrohr entlang seinem Umfange, wie: “nur die Bulbuswülste stchen verkehrt”, ferner “Verschiebung der Bulbuswülste im Bulbus selbst”, ebenso: “der rein rechts stehende Bulbuswulst rückt um 180° am vorderen Umfange des Truncus nach links, der linke um ebensoviel am hinteren Umfange nach rechts” (ebenda S. 210).

  73. Ich sage ausdrücklich “abgesehen” (obzwar dieser Punkt ein wichtiger Bestandteil meiner Theorie ist), weil hier—bei der Widerlegung derPernkopfschen IdentifizierungLochtes Ansicht mit meiner Lehre von der Detorsion—dieser Punkt außer Betracht bleiben kann, daPernkopf in diesem einen Punkte, in der Annahme der Scheintransposition der Aorta infolge der Wiedereröffnung einer phyletischen rechtskammerigen Aorta, großmütig die Neuheit meiner Theorie beläßt—wohl deshalb, weil er sie sofort als vollständig falsch a limine ablehnt.—Durch diese Anerkennung der Originalität in einem Punkte wird überdies der Schein erweckt, als würdePernkopf damit den Unterschieden zwischenLochtes und meiner Anschauung gerecht werden wollen. Also wieder ein doppelter Effekt.—Verschiedene Detailunterschiede unserer Ansichten übergehe ich übrigens absichtlich, da es sich hier nur um das Prinzipielle handelt.

  74. Bei der phylogenetischen Detorsionstheorie bestehen nicht diese, den ontogenetischen Theorien anhaftenden Schwierigkeiten. Denn 1. ist nach jener Theorie die Verdrehung zwischen Bulbus und Ventrikel nie so hochgradig, wie es den Anschein hat, da ja die neu eröffnete, rechtskammerige Aorta ohnehin gegenüber der obliterierten, linkskammerigen Aorta im Sinne der Detorsionsrichtung verlagert ist; 2. braucht für die Scheintransposition der arteriellen Ostien die Ebene des Kammerseptums und also auch die Kammer selbst bei der Detorsion nicht fixiert zu sein, so daß die Detorsion allmählich im Kammergebiet abklingen kann, und 3. hat die ontogenetische lokale Konzentration, Verselbständigung und Fixation der ontogenetischen Entwicklungsbedingungen in den einzelnen Herzabteilungen selbst zur Folge, daß in diesen einzelnen Abteilungen (Truncus, Kammer) verschiedene Torsionsstadien reproduziert werden können, ohne daß die ebenfalls veränderten undverselbständigten ontogenetischen Bedingungen des Zusammenhanges der Teile dadurch gefährdet wären. Die Bedingungen des Zusammenhanges der einzelnen Abteilungen konnten sich ja ontogenetisch ebensovon den ontogenetischen Bedingungen der Torsion der einzelnen Herzabschnitte emanzipiert haben, wie dies bezüglich derTorsionsbedingungen der einzelnen Teile untereinander geschehen ist.

  75. Bei jeder derartigen Drehung des Truncus-gegen das Kammerseptum müßten immer beide arteriellen Ostien ihre Kammerzugehörigkeit gleichzeitig vertauschen oder doch in ganz gleichem Grade “reiten”; eine einfache Transposition nur der Aorta und Lagerung beider Ostien ineinem Ventrikel wäre gar nicht möglich.

  76. Gerade diese Unausgebautheit der Vorstellungen und Unklarheit in den Darstellungen macht es möglich, in sie Ergänzungen hineinzuinterpretieren, die in ihnen nicht enthalten sind. Es ist ja jetzt, nachdem die Torsionstheorie da ist, allerdings sehr leicht zu sagen, die Aufhebung des Schraubenverlaufes der arteriellen Gefäße und der Bulbuswülste bei der Transposition sei eine Detorsion; solche Interpretationen sind vollkommen unhistorisch; ganz unstatthaft ist es aber, einen komplizierten Vorstellungskomplex einer späteren Theorie in ganz unbestimmte und flüchtige Äußerungen früherer Arbeiten hineinzudeuten, von deren Standpunkte dieser Komplex gar keinen Sinn hat.

  77. S. oben S. 81–82.

  78. Nach den ontogenetischen Theorien soll einerseits die Verwachsungstendenz fähig sein, die bei Drehung um 180° verkehrt einander gegenüber stehenden Septen zur Vereinigung zu zwingen. Andererseits soll bei einer geringeren Drehung schon der embryonal so minimale Lageunterschied beider Septen genügen, um ihre Verwachsung zu verhindern: hieraus wird ja der Septumdefekt abgeleitet.—Schon diese einander widersprechenden Annahmen über die Energie der Verwachsungstendenz zeigen die Schwäche der ganzen Vorstellung.

  79. Natürlich wäre der Einwand nur dann ernst zu nehmen, wenn es sich um den “bestimmten Nachweis” der Crista handeln würde, nicht wenn dies, wie hier, bloß eine Vermutung ist, die ja auch falsch sein kann.—Daß eine Theorie irgendein Detail nicht erklären kann, widerlegt übrigens noch nicht die Theorie. Jenes Detail kann ja in einem seltenen Falle seine besonderen Bedingungen haben und niemals wurde vernünftigerweise an eine biologische Theorie die Forderung gestellt, daß sie jedes Detail in allen Fällen restlos aufklären müsse, besonders wenn die ihr entgegenstehenden Theorien, die vieles, was jene deuten kann, nicht einmal zu deuten versuchen, dennoch als berechtigt anerkannt werden.

  80. Es zeigt sich auch hier wieder, wie fremdartig diese angeblichPernkopfsche Analyse und Homologisierung in seinem ganzen übrigen Gedankengang sich ausnimmt.

  81. Das ist wohl auch der StandpunktSatos und der Grund, warum er diese Leiste für die Crista supraventricularis hält. Daß gegen dieses Überspringen derselbe Einwand Geltung hat, den ich gegen das Überspringen des echten Kammerseptums und gegen die Verwachsung disparater Herzrohranteile erhoben habe, liegt auf der Hand. Richtig ist also diese Annahme unter keinen Umständen, aber vom Standpunkte der herrschenden Lehre ist sie wenigstens konsequent.

  82. Gerade deshalb habe ich die einfache Übernahme derSatoschen Ansicht durchPernkopf als kritiklos bezeichnet.

  83. S. Vereinigung der Pathologischen Anatomen Wiens. Sitzg. v. 28. V. 1923. Wien. klin. Wochenschr. 36. Jahrg., Nr. 37, S. 666–667. 1923.

  84. H. Mautner undM. Loewy: Wiener Klinische Wochenschrift33, 1121.

  85. Die bloße Möglichkeit oder Unmöglichkeit der einer Theorie zugrunde liegenden Hypothese ist gerade bei biologischen Theorien wegen der Unübersehbarkeit der komplizierten Bedingungen besonders schwer, meist unmöglich festzustellen. Deshalb muß die Kritik hier in erster Linie dieerklärende Fähigkeit einer Theorie prüfen. Daß aber selbst in der Physikdiese Seite einer Theorie die hauptsache ist, so daß die Theorie bei weitreichender Erklärungskraft trotz des Widerspruches der Erfahrung gegen die hypothetische Grundannahme ihre Berechtigung behält, zeigt z. B. die Äthertheorie.—S. Virchows Arch. f. path. Anat. u. Physiol.243, 84.

  86. Die Abb. 1. zeigt zwar nur die Formen mit einheitlichem Situs des Gesamtherzens. Die Schemata der zugehörigen Mischformen mit Inversion bloß einzelner Herzabschnitte sind aber nach den entsprechenden Schemen der Abb. 2 leicht nachzubilden.

  87. Mönckeberg, J. G., Die Mißbildungen des Herzens (im II. Band des Handb. d. spez. pathol. Anat. u. Hist. v.Henke-Lubarsch), 1924, S. 1100–1101.

  88. In der TabelleGeipels undMönckebergs sind nur diese Formen mit Vertauschung der Ventrikelzugehörigkeit beider arterieller Gefäßostien (also nur mein III. Typus) berücksichtigt (s. Mö.: S. 1098).

  89. Mö.: S. 1098, Schemata: c-k.

  90. In dem Widerspruche zwischen dieser EinteilungMönckebergs, seinen Bezeichnungen und Deutungen mit der nachträglich von ihm akzeptierten scharfen Trennung von Transposition und Inversion zeigt sich daßMönckeberg, trotz seiner bewunderungswürdigen Beherrschung des Materiales und Klarheit seiner Darstellung keine genügende Zeit mehr hatte, jene scharfe Begriffsscheidung mit seinen bisherigen Vorstellungen in Einklang zu bringen. Dies soll die großen VerdiensteMönckebergs um die Klärung der Transpositionsformen durchaus nicht schmälern; denn es ist selbstverständlich nicht möglich, eine sorgfätig ausgearbeitete Vorstellung, wie die seine, einer erst nachträglich zur Kenntnis genommenen, anderen sofort gut anzupassen.

  91. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 195.

  92. Rokitansky, C. von, Die Defekte der Scheidewände des Herzens. Wien 1875, S. 81 bis 86. Vgl. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 153, Anm. 7 und 154, Text u. Anm. 2.

  93. Ein weiterer, vonRokitansky angenommener Faktor, die Umkehr der Richtung der Konkavität des Truncusseptums (die Aorta soll immer der konkaven Seite entsprechen) ist heute allgemein aufgegeben.

  94. Die römische Ziffer III mit Indices weist auf die verschiedenen Formen des III. Transpositionstypus meiner Schementabelle (S. 101, Abb. 2), die nach dem Gleichheitszeichen angefügten Einzelbuchstaben (c bisk) weisen auf die entsprechenden Schemata inMönckebergs Tabelle (Mö.: S. 1098) hin. Ich habe übrigens auch seine Bezeichnungen in meine Tabelle aufgenommen.

  95. Rokitansky, C. von, l. c., Die Defekte der Scheidewände des Herzens. Wien 1875, S. 81 bis 86. Vgl. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243 S. 83–84.

  96. Mö.: S. 1098:g, k, h, i.—Vgl. meine Tabelle S. 101, Abb. 2.

  97. S. S. 101, Schema III 2b=h.

  98. Mö: S. 78, 1099.

  99. NachMönckeberg sind (s. Tabelle Abb. 2, S. 101): “Reine Transpositionsformen”... IIIs, III1a, IIIi, III3b=c, d, e, f, “Korrigierte Transpositionen”... III1b, III2b, III3a, III2a=g, h, i, k, Transp. “bei Situs solitus” ... III3, III1a, III1b, III2b=c, d, g, h, Transp. “bei Situs inversus” ... IIIf, III3b, III3a, III2a=e, f, i, k, Transp. “ohne Ventrikeltransp.”...IIIs, IIIi, III1b, III3a=c, e, g, i, Transp. “mit Ventrikeltransp.”... III1a, III3b, III2b, III2a=d, f, h, k.

  100. Der Ausweg, daß diese abnorme Drehung bei der Transposition nur den Bulbus, bei der Inversion die ganze Herzschleife betreffen soll, ist unzulässig, seit man auch eine isolierte Inversion des Bulbus kennt.

  101. Siehe S. 112–113.

  102. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 103–110. 1923.

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  103. Die den einzelnen Abteilungsbezeichnungen in Klammern beigefügten Buchstaben mögen als kurze Symbole dieser Abteilungen dienen.

  104. Der BuchstabeI in der Klammer nach dem Symbol für die Herzabteilung (hier nachBv) bedeutet Inversion des betreffenden Abschnittes.

  105. Wenn überhaupt, so kann nur ein geringer Anteil des primären Ventrikelabschnittes an der Bildung der Ausströmungsabschnitte teilhaben, ist jedenfalls bei der Inversion des Bulbus unkenntlich, so daß das Bild der Inversion der Ausströmungsteile das Bild einer reinen Bulbusinversion darbietet.

  106. Hier ist, entsprechend meinen früheren Ausführungen, angenommen, daß es nicht bloß einen Cavasinus, sonden auch einen Pulmonalvenensinus gibt. Wenn auch beide ontogenetisch getrennt sind, so könnten sie phylogenetisch dennoch einheitlich gewesen sein.

  107. In den Klammern vor dem Gleichheitszeichen finden sich meine Symbole für die Formen des III. Transpositionstypus (dieses mitTp 3 bezeichnet), nach dem Gleichheitszeichen ist der Buchstabe angeführt, mit demMönckeberg in seiner Tabelle die betreffende Form bezeichnet.

  108. Wenn auch dieGeipel-Mönckebergsche Voraussetzung, daß der primäre Situs des Gesamtherzens dem der Vorhöfe entspricht, nicht haltbar ist, so stützt sie sich wenigstens insofern auf die Erfahrung, als in vielen, wenn auch nicht allen Fällen der Situs der Vorhöfe dem gewisser Baucheingeweide folgt.Die Pernkopfsche Annahme und Bestimmung eines Situs des Gesamtherzens nach dem Situs des Truncus-Bulbus-Abschnittes ist hingegen ganz aus der Luft gegriffen. Als ob es sich ihm bloß darum gehandelt hätte, an der übernommenen ansicht auf jeden Fall eine Änderung vorzunehmen.

  109. Pernkopf unterläßt es, anzudeuten, ob er bei den Transpositionsformen „bei Situs solitus” bzw. „inversus” einen situs nur des Gesamtherzens oder des ganzen Körpers meint.

  110. Ich habe in meiner Tabelle des III. Typus (Abb. 2, S. 101) neben meiner undMönckebergs Bezeichnungen zum Vergleiche auch die vonPernkopf aufgenommen.

  111. Die funktionell-anatomische Korrektur ist nur eine Addition beider Korrekturen, bedarf also keiner besonderen Erörterung.

  112. S. meine Schementabelle (III) (Abb. 2) mit den Bezeichnungen beider Autoren auf S. 101. Vgl. Mö.: S. 1098, Pe.: S. 722.

  113. Nur von solchen, in der Architektur des Hernezs gleegenen, funktionellen Korrek turen kann ja hier, bei deranatomischen Einteilung der Transpositionsformen die Rede sein.

  114. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß es nicht rein funktionelle Korrekturen gibt, die nicht anatomisch fixiert, wenn auch anatomisch irgendwie bedingt sind. DiePernkopfsche funktionelle Korrektur ist jedoch anatomisch fixiert und definiert.

  115. Pernkopfs Tabelle auf den Seiten 728–729 seiner Arbeit.

  116. Übrigens gehören die Gruppen 2 und 7 gar nicht zusammen. Gruppe 2 gehört zu meinem II. Typus (S. 100, Abb. 1: II8, II1), kombiniert mit einem großen Defekt im hinteren Kammerseptum, der offenbar mit Anomalien am Ohrkanal und viclleicht auch am Vorhofseptum zusammenhängt und mit der Transposition nichts zu tun hat. Diese Nichtzusammengehörigkeit beider Gruppen drückt sich sogar in derPernkopfschen Tabelle deutlich dadurch aus, daßPernkopf sie weit voneinander, an die entgegengesetzten Enden der Transpositionstypenreihe stellt.

  117. Pernkopf sagt: „Da wir mit gewisser Berechtigung annehmen können ... glaube ich mit einer gewissen Begründung dann schon von einer Kammerinversion sprechen zu können”.

  118. Ich erwähne einen hier anschließenden EinwandMönckebergs, der sich auf eine ganz andere Frage bezieht, nur deshalb, damit er nicht etwa — aus Mißverständnis — zum Hinweis benützt werde als hätte mirMönckeberg, in der eben besprochenen Frage opponiert.Mönckeberg glaubt nämlich gegen mich die Ansicht verteidigen zu müssen, daß in den besprochenen Fällen von inverser Transposition nicht „bloß” eine Bulboventrikularinversion, sondern überdies auch eine Transposition vorhanden sci. Das ist selbstverständlich auch meine Ansicht, was schon aus meiner Bezeichnung „inverse Transposition” hervorgeht. Das MißverständnisMönckebergs habe ich unverschuldet dadurch veranlaßt, daß ich an jener Stelle meines Briefes nur von partiellem Situs inversus eines Herzabschnittes gesprochen habe und nur davon sprechen zu müssen geglaubt habe, weil unsere Differenz dort sich nur auf die Frage der „Ventrikelinversion oder Ventrikeltransposition” bezog, während wir in bezug auf das Vorhandensein einer inversenTransposition im Bulbusgebiet einig waren.

  119. Schwalbe, E., Die Morphologie der Mißbildungen des Menschen und der Tiere, III. Teil, S. 30, 40.

  120. In diesen beiden Worten liegt vollkommen das enthalten, wasPernkopf in einem eigenen Kapitel lang und breit als Lage- und Formasymmetrie bzw. als Lage- und Forminversion so darstellt, als hätteer erst diese Unterschiede bemerkt oder präzisiert (er spricht davon, daß „esvorerst festzustellen sein wird, in welcher Art und Form überhaupt die Inversion auftreten kann,eine richtige Definition dieses Begriffes und eine klare Analyse und Gliederung desselben”: Pe.: S. 674), während sie natürlich jedem, der nur ein wenig sich die Verhältnisse beim Situs inversus vergegenwärtigt hat, bewußt geworden sind. — Anders zu werten wäre allerdings diese ausführliche Betrachtung längst bekannter Tatsachen, wenn siePernkopf zu einem neuen Gesichtspunkt oder doch wenigstens zu einer neuen Detailbeleuchtung der Verhältnisse geführt hätte. Das ist aber auch hier wie anderwärts absolut nicht der Fall. Daß bei vollständiger bilateraler Symmetrie kein Situs inversus möglich ist, hierzu also eine Asymmetrie notwendig ist, ist selbstverständlich, bedarf also doch keiner ausführlichen Erörterung. Die prinzipielle und scharfe Trennung der Lage- und Forminversion, als wären sie so wesensverschieden, daß für beide sogar eine verschiedene Entstehungsweise und- ursache statuiert wird (die Lageinversion soll durch eine bloße Drehung „für sich allein schon” zustande kommen können, die isolierte Forminversion nicht), ist ganz ungerechtfertigt und unhaltbar, weil die eine ohne die andere gar nicht vorkommt.

  121. Mein Breif anMönckeberg publiziert vonMönckeberg, l. c., Die Mißbildungen des Herzens (im II. Band des Handb. d. spez. pathol. Anat. u. Hist. v.Henke-Lubarsch), 1924, S. 1099–1100.

  122. Küchenmeister, F., Die angeborene vollständige seitliche Verlagerung der Eingeweide des Menschen. Leipzig 1883. S. 2.

  123. Hemmungsbilder sprechen durchaus nicht gegen diese Charakterisierung der Inversionsdrehung, da jene Bilder ja eben auf der Hemmung des vollkommenen Inversionsbildes beruhen. Hemmungsbildungen können ja ebensogut den normalen wie den inversen Situs komplizieren.

  124. Bei der Inversion sind sowohl die Zuteilung der Aorta zum rechten Ventrikel als auch die Vertauschung der Ostia atrioventricularia nachLochte Folgen der verkehrten Drehung „der Ventrikelschleife”: denn „infolge” dieser Drehung soll das Kammerseptum statt nach rechts „nach links abgewichen und auf die linken (statt auf die rechten) Seitenränder der Endokardkissen getroffen” sein, wodurch der „röhrenförmige Raum”, der zwischen Septum und venöser Klappe in die Aorta führt, statt links rechts vom Septum sich bilden soll und auch die venösen Ostien vertauscht werden sollen; vergegenwärtigen wir uns das Resultat dieses Prozesses, „so haben wir damit offenbar das Verhältnis des Situs transversus vor uns, bei dem rechts eine Bicuspidalklappe, links eine Tricuspidalklappe entstehen muß” (Lochte, Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol.16, 212. 1894).— Derselbe Bildungsmodus der Inversion wird auch in der ArbeitLochtes vom Jahre 1898 aufrechterhalten, da auch danach „beim Situs transversus ... das Ventrikelseptum auf die linken (statt auf die rechten) Seitenränder der verwachsenen Endokardkissen auftrifft” (Lochte, Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol.24, 202–203. 1898.) — Daraus geht hervor, daßLocht der verkehrten Drehung der Ventrikelschleife eine wichtige ursächliche Rolle beim Zustandekommen der inversen Herzarchitektur zuschreibt. Das gleiche gilt von den anderen Autoren. Diese Abweichungen der Wachstumsrichtung des Ventrikelseptums gegen die rechten Seitenränder der Endokardkissen bei der Linksdrehung der Ventrikelschleife und umgekehrt gegen die linken Seitenränder bei der Rechtsdrehung (nachLochte, Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol.24, 202–203. 1898.) setzt voraus, daß die Ebene des Kammerseptums trotz der Drehung der „ganzen Ventrikelschleife” (Lochte l. c., Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol.16, 211. 1898.) beibehalten wird, was jedoch bei einer einfachen Drehung unmöglich ist, da ja hierbei das Septum als ein Teil des Ventrikels sich mit diesem mitdrehen muß, und deshalb trotz der Drehung immer gegen dieselbe Stelle innerhalb der mitgedrehten Kammerregion hinwachsen muß. DieLochtesche Annahme über das Zustandekommen der Ventrikelinversion ist also schon aus inneren, in der Vorstellung selbst, gelegenen Gründen unhaltbar.

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  125. AuchMönckeberg führt die Vertauschung der Ostia atrioventricularia, die er bald Ventrikeltransposition, bald Ventrikelinversion nennt, auf “eine Drehung der Ventrikelschleife im Sinne des Situs transversus” zurück (Mönckeberg, Die Mißbildungen des Herzens. 1924. S. 96).

  126. Dasselbe gilt auch von den anderen Autoren. Auch bei ihnen fehlen Hinweise auf Wesensunterschiede, auch bei ihnen fehlen solche unterscheidende Kriterien, selbst flüchtige Hinweise darauf, daß beide Anomalien und ihre Drehungen wesensverschieden wären. NurKeith, dem wir so viele wertvolle Aufschlüsse über die Herzmißbildungen verdanken, bemerkt, daß man die “Reversion” des Herzens bei Situs inversus nicht mit der Transposition verwechseln darf (Lancet87, (II), 434. 1909); aber auch er führt nicht näher aus, worin dieser Unterschied im Wesen bestehe. S.Pernkopf betreffend S. 37, Anm. 1.

  127. Dafür spricht auch der Umstand, daßLochte die Bezeichnungen Transposition und Inversion oft promiscue verwendet.Lochte nennt 1894 die Vertauschung der Ostia atrioventricularia auf S. 212 “Situs transversus”, auf S. 214 “Transposition der Ventrikel”. Selbst den Situs inversus totalis nennt er noch 1898, S. 217, “allgemeine Transposition”. Und selbstMönckeberg nennt noch 1924 die Vertauschung der Ostia atrioventricularia bald “Transposition der Ventrikel” (Die Mißbildungen des Herzens. 1924. S. 78, 79, 80, 89, 93 usw.), bald “Inversion der Ventrikel” (S. 80, 96 usw.). Auf S. 91 sprichtMönckeberg von “Transposition der Ventrikelhälften resp. Inversion der Ventrikelschleife”, S. 94 meintMönckeberg, daß nachLochte “die Transposition der Ventrikel ... durch eine Drehung der Herzschleife im entgegengesetzten Sinne wie die Anlage des übrigen Organismus bedingt wird” und S. 96 führt er selbst die “Ventrikeltransposition” auf eine “isolierte Inversion der Ventrikelschleife” zurück und versteht darunter “eine Drehung der Ventrikelschleife im Sinne des Situs transversus”. Siehe S. 98/99.

  128. GeradeLochtes Beispiel zeigt, daß man den Begriff der Anlage ganz gut mit dem Begriff der Drehung als Ursache des Inversionsbildes verbinden kann, und daß es falsch ist, daraus, daßLochte schon die Anlage “im Sinne hatte” zu schließen, daßLochte an die Drehung als Ursache “nicht gedacht hat” (Pe.: S. 712).

  129. S. unten S. 116–123 Das Wort “solche” vonPernkopf hervorgehoben; gemeint sind damit Drehungen des Herzrohres.

  130. S. unten S. 122–125 Das Wort “solche” vonPernkopf hervorgehoben; gemeint sind damit Drehungen des Herzrohres.

  131. Das Wort “solche” vonPernkopf hervorgehoben; gemeint sind damit Drehungen des Herzrohres.

  132. Es ist ganz und gar unstatthaft, den vonLochte übrigens nur ausnahmsweise und flüchtig verwendeten Ausdruck derAnlage einer verkehrten Herzschleife — wobei er das unklare und vieldeutige Wort Anlage weder erläutert noch irgendwie zur Erklärung der Inversion benützt — in dem Sinne zu deuten, als hätte damitLochte die ursächliche Rolle der Drehung bei der Erzeugung des Inversionsbildes leugnen wollen.—Übrigens muß eine Anlage nicht einmal von Haus aus da sein; sie besagt ja nur, daß eine Einrichtung im Organismus selbst determiniert ist, bevor jene Einrichtung manifest wird, und läßt die Möglichkeit offen, daß eine durch sie bedingte Drehung ihrerseits eine wichtige Bedingung oder gar ein Anfangsglied in der Kette weiterer Folgeerscheinungen sein kann, die eben das Inversionbild zustande bringt. Tatsächlich ist dies auch nachPernkopfs späterer DarstellungLochtes wahre Meinung. Es wäre sogar möglich, daß die durch die Anlage bedingte verkehrte Drehung von einer Stelle aus die Inversion entfernterer Teile, ja des ganzen Körpers verursacht. Der Begriff der Anlage, besonders in der hier verwendeten, unklaren und unbestimmten Fassung, ist also mit dem Begriff der Drehung als einer wesentlichen Bedingung und Ursache des Inversionsbildes gut vereinbar.

  133. S. oben S. 114, Anm. 1. Es ist ganz und gar unstatthaft, den vonLochte übrigens nur ausnahmsweise und flüchtig verwendeten Ausdruck derAnlage einer verkehrten Herzschleife — wobei er das unklare und vieldeutige Wort Anlage weder erläutert noch irgendwie zur Erklärung der Inversion benützt — in dem Sinne zu deuten, als hätte damitLochte die ursächliche Rolle der Drehung bei der Erzeugung des Inversionsbildes leugnen wollen.—Übrigens muß eine Anlage nicht einmal von Haus aus da sein; sie besagt ja nur, daß eine Einrichtung im Organismus selbst determiniert ist, bevor jene Einrichtung manifest wird, und läßt die Möglichkeit offen, daß eine durch sie bedingte Drehung ihrerseits eine wichtige Bedingung oder gar ein Anfangsglied in der Kette weiterer Folgeerscheinungen sein kann, die eben das Inversionbild zustande bringt. Tatsächlich ist dies auch nachPernkopfs späterer DarstellungLochtes wahre Meinung. Es wäre sogar möglich, daß die durch die Anlage bedingte verkehrte Drehung von einer Stelle aus die Inversion entfernterer Teile, ja des ganzen Körpers verursacht. Der Begriff der Anlage, besonders in der hier verwendeten, unklaren und unbestimmten Fassung, ist also mit dem Begriff der Drehung als einer wesentlichen Bedingung und Ursache des Inversionsbildes gut vereinbar.

  134. “Als Folge einer inversen Drehung” ist hier (bei der inversen Transposition) natürlich die Inversion gemeint, daLochte die komplizierende Transposition — ebenfalls nachPernkopfs Darstellung — auf einer der Inversion entgegengesetzt gerichtete “rückläufige Gegendrehung” zurückführt.

  135. Ich gestehe, daß ich gerade auf diese Übereinstimmung in bezug auf die Anlage wenig Wert lege, besonders im Hinblick auf die Unbestimmtheit und Vieldeutigkeit, in welcher das Wort “Anlage” gebraucht wird. Ich selbst habe dieses Wort ein einziges Mal und auch dort nur faute de mieux verwendet. Daß man trotz einer solchen unbestimmten Anlage der Drehung eine ursächliche Rolle beim Zustandekommen der Inversionssymptome zuschreiben kann, haben wir ja schon erörtert.

  136. S. meinen Brief anMönckeberg, beiMönckeberg, l. c., Die Mißbildungen des Herzens (im II. Band des Handb. d. spez. pathol. Anat. u. Hist. v.Henke-Lubarsch), 1924, S. 1099–1100. S. auch Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 194.

  137. Dazu dienen wohl Bemerkungen, wie: “Spitzer im allgemeinen ... irrt, da er nur die ... Herzanlage ... im Auge hat”, “Spitzers Argumente speziell in Hinsicht auf die Erklärung der inversen Transpositionen”, “Spitzers Auffassung in dieser Hinsicht” (gemeint ist die “Inversion des Herzens im speziellen”), “auch wir sind der Ansicht, daß diese Wendungen und Drehungen” (nämlich des Herzens) usw.

  138. Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol.243, 194.

  139. Mein Brief anMönckeberg: Mö.: S. 1099–1100.

  140. Übrigens kannPernkopf auch hier nicht der Versuchung widerstehen, mein Bekenntnis möglichst zu übertreiben und schief zu beleuchten. Ich hatte nur gesagt, daß meine “Deutung der korrigierten Transposition ... für die Transpositionskomponente der Mißbildung eine befriedigende Erklärung gibt” und “nicht für die Inversionskomponente”, was ganz natürlich ist, da jene Deutung als Teil meiner Transpositionstheorie eben nur die Transpositionskomponente zu erklären hat, während die davon, gerade nach meiner Ansicht, wesensverschiedene Inversionskomponente eine ganz andere Erklärung beansprucht. —Indem aberPernkopf einfach sagt, daß nach mir “diese Theorie ... die Inversion nicht aufklärenkann” stellt er erstens die Sache so dar, als hätte ich sagen wollen, sie könne etwas nicht erklären, was noch in den Kreis ihrer Erklärungspflichten läge. — Indem fernerPernkopf nicht sagt, daß ich nur meine “Deutung der korrigierten Transposition” bei jenem “Bekenntnis” im Auge habe, sondern ganz allgemein von der Unfähigkeit “dieser Theorie” zur Erklärung der Inversion spricht, meine Theorie aber bekanntlich nicht bloß eine Deutung der korrigierten Transposition und auch nicht bloß eine Transpositionstheorie ist, sondern einen viel weiteren Umfang hat, — indem fernerPernkopf meine im Einklang mit meiner allgemeineren Theorie stehenden, aber von der Transpositionstheorie ganz unabhängigen Bemerkungen über Inversion als unrichtig hingestellt hatte: so weckt diese Fassung meines Ausspruches, daß “diese Theorie” die Inversion nicht aufklären kann, zweitens den Anschein, als wollte ich sagen, daß meine Theorie überhaupt (inklusive meine Bemerkungen über die Inversion) nichts für die Aufklärung der Inversion leisten könne, als wäre sie diesbezüglich auf falscher Fährte. Ich habe weder meiner Transpositionstheorie etwas als Mangel ausgelegt, was ich ausdrücklich aus ihrem Bereiche ausgeschaltet wissen wollte, noch habe ich behauptet, daß meine Theorie die Inversion überhaupt nicht aufklären kann. —Diese Gedanken sind wirklichPernkopfs ureigenes geistiges Eigentum.

  141. Risel, W., Die Literatur des partiellen Situs inversus der Bauchorgane. Zentralbl. f. allg. Pathol. u. pathol. Anat.20, 673–731. 1909; bes. 673, 674–675, 708.

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Spitzer, A. Zur Kritik der phylogenetischen Theorie der normalen und mißbildeten Herzarchitektur. Z. Anat. Entwickl. Gesch. 84, 30–130 (1927). https://doi.org/10.1007/BF02117897

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