Einfluß der Nerven auf das Wachstum der Arterien

Zusammenfassung

Die Ergebnisse dieser Versuche lassen sich in folgender Weise kurz zusammenfassen: Wenn man bei heranwachsenden Tieren den Ischiadicus durchschneidet, so findet man, daß die Arterien des gelähmten Gebietes dünnere Wandungen haben, und daß diese Veränderungen um so ausgesprochener sind, je kleiner das untersuchte Gefäß ist. Sonst sind keine pathologischen Veränderungen zu finden.

Grundsätzlich die gleichen Befunde wurden in denjenigen Fällen erhoben, bei denen der Halssympathicus durchschnitten war.

Bei Reizungen beobachtet man eine scheinbare Hypertrophie der Arterienwandungen der kleinen Gefäße, die indessen, wie bei genauerer Untersuchung erhellt, nur durch die starke Zusammenziehung vorgetäuscht wird.

In keinem einzigen Fall waren hypertrophische Veränderungen festzustellen; im Gegenteil scheint sich der Einfluß der Nervenreizung bzw. Durchtrennung auf heranwachsende Gefäße mehr in einer Atrophie zu äußern, die wir zunächst mangels anderer Erklärungsmöglichkeiten wahrscheinlich mit der Bewegungslosigkeit der betroffenen Extremität in Zusammenhang bringen können.