Zusammenfassung
Es wird über eine zuverlässige und leicht anwendbare Technik zur Wiedergewinnung einer brauchbaren Stimme für Kehlkopflse berichtet. Diese Technik ermöglicht praktisch allen Laryngektomierten, in ein bis zwei Sitzungen die Produktion von stimmhaftem Ructus zu erlernen. Dabei wird die Bildung eines vikariierenden Windkessels und einer neuen Glottis an richtiger Stelle erleichtert bzw. ermöglicht, und die Voraussetzung für weitere erfolgreiche phoniatrischen Übungsbehandlung geschaffen. Unter Bennutzung einzelner Teile der heute üblichen Lachgas-Sauerstoff-Narkosegeräte wird mit vorsichtig dosiertem Überdruck, entsprechend einer Wassersäule von 10–30 cm. Sauerstoff bzw. Luft in den oberen Oesophagus eingebracht und vom Laryngektomierten zunächst unwillkürlich, bald aber willkürlich als stimmhafter Ructus wieder hervorgebracht. Durch diese Behadnlung wird eine Dehnung bzw. Übung und zentrale Coordinierung der hierbei beteiligten Muskelgruppen erreicht, bedingte Reflexe werden neu geschaffen und gebahnt. Die Frühbehandlung sird für alle Fälle empfohlen, bei denen bald nach Wundheilung keine spontane Ructusbildung beobachter wird. 22 kehlkopflose, derart behandelte und bislang stumme Patienten erlernten hierdurch ausnahmslos die Grundlagen der oesophago-pharyngealen Ersatzsprache.
Literatur
Luchsinger, R.: Pract. oto-rhino-laryng.14, 306 (1952).
Neuberger, F.: Mschr. Ohrenheilk.85, 198 (1951).
Schilling, E., u.H. Binder: Arch. Ohrusw. Heilk.115 (1926).
Stern, H.: Hdb. d. Hals-, Nasen- u. Ohrenheilkunde, Bd. 5. Belrin-Göttingn-Heidelberg: Springer-Verlag 1929.
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Herrn ProfessorSeiffert zum 70. Geburtstag.
Mit 2 Textabbildungen.
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Legler, U. Ein neuer zuverlässiger Weg zur schnellen Erlernung der oesophago-pharyngealen Ersatzstimme für Laryngektomierte. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 162, 535–541 (1953). https://doi.org/10.1007/BF02105135
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