Zusammenfassung
Es gibt sichere Fälle von Lagenystagmus, der im peripheren Labyrinth seinen Ursprung nimmt. Die Entstehungsweise ist noch unklar. Die besondere Form ist gekennzeichnet durch den gewöhnlich rein rotatorischen Nystagmus, meist zur kranken Seite beim Liegen auf der kranken Seite, durch die kurze Lattenzzeit vor seinem Auftreten nach Einnehmen der lage, sein schnelles Abklingen auch bei Beibehaltung der Lage, sein Umschlagen zur Gegenseite beim Wiederaufrichten in besonders ausgesprochenen Fällen und die beschränkte oder fehlende Wiederauslösbarketi bei wiederholten Versuchen. Für diese besondere Form des Lagenystagmus, welche in keine der bisheringen Einteilungen unterzubringen ist, wird die vonBarany gewählte Bezeichnung “Kopf-stellungsnystagmus” und Einordnung in eine besondere Gruppe empfohlen. Es werden 6 klinische Fälle mit sicher peripherem Ursprung geschildert: 3 Bogengangsfensterungen wegen Otosklerose, eine Bogengangsfistel bei Cholesteatom und 1 Fall von Lagenystagmus bei trockener Radikalhöhle, welcher durch Bogengangsverödung geheilt wurde. Als Ursache des peripheren lagensystagmus werden im Gegensatz zu den bisherigen Anschauungen, kleine Endolymphströmungen in den einzelnen Bogeng:angen angenommen, durch welche sich sehr viele von den typischen Einzelerscheinungen des peripheren Lagenystagmus, welche bisher nie begrüdet werden konnten, erklären lassen. Zur Bestätigung der aufgestellten Hypothese werden bestimmte Tierexperimente und ein operativer Behandlungsversuch bei hartnäckigem peripheren Lageschwindel mit Abriegelung der Bogengänge durch Knorpelstopfen unter Erhaltung der Funktion des übrigen Labyrinths in Aussicht genommen.
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Vogel, K. Zur Entstehung des peripheren Lagenystagmus. Archiv f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde 157, 89–98 (1950). https://doi.org/10.1007/BF02104536
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