Zusammenfassung
Auf der Suche nach einer Erklärung fokaler Fernwirkung wurden an Kaninchen folgende Versuche unternommen: Durch intrapleurale Injektion einer Kupfersulfatlösung wurde eine sterile Pleuritis erzeugt und der Verlauf durch tägliche Zählung und Differenzierung der Leukocyten im Pleuraexsudat und die elektrophoretische Bestimmung der Eiweiß körper im Serum und Exsudat kontrolliert. Nach Abklingen der entzündlichen Pleuraveränderungen wurde den Tieren zur Erzeugung einer 2. sterilen Entzündung Olobintinlösung in die Glutaealmuskulatur injiziert. Daraufhin stiegen die Leukocyten und dieα-2-Globuline im Pleuraexsudat, wie auch die Exsudatmenge selbst in auffälliger und regelhafter Weise innerhalb von 24 Std erneut an. Diese „Mitentzündung“ („konsensuelle Entzündung“) wurde auch dann noch ausgelöst, wenn das Pleuraexsudat, 6 Wochen nach der Kupfersulfatinstillation, schon völlig resorbiert gewesen war und erst in diesem Stadium eine Olobintininjektion in die Glutealmuskulatur vorgenommen wurde.
Literatur
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Ley, H., Smilay, M. Experimentelle Untersuchungen zum Thema „Konsensuelle Entzündung“. Z. Gesamte Exp. Med. 131, 22–29 (1959). https://doi.org/10.1007/BF02048014
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