Skip to main content
Log in

Grundlagenuntersuchungen zur Methode fortlaufender Krampferregbarkeitsmessungen an der Hirnrinde

  • Published:
Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

An Ratten wurde die Frage untersucht, ob oder unter welchen Bedingungen die lokale elektrische Krampfinduktion mit bioelektrischer Kontrolle des Reizeffektes zur fortlaufenden Messung der corticalen Krampferregbarkeit geeignet ist. Die Versuche ergaben:

  1. 1.

    In verschiedenen Arealen des Rattencortex führt das am Reizort entstehende Krampfpotential fast ausnahmslos zu einer schlagartigen Ausbreitung der spike-Aktivität. Auf Grund dieser Kopplung kann die generalisierte (epileptiforme) Nachentladung als Schwellenkriterium verwertet werden.

  2. 2.

    Zur fortlaufenden Bestimmung der corticalen Krampferregbarkeit erweisen sich Reizserien als optimal, bei denen die Impulsfrequenz 30–40/sec, die Impulsdauer 3–4 msec und die Gesamtreizzeit 5–6 sec beträgt, während die Impulsintensität als Schwellenparameter variabel bleibt.

  3. 3.

    Während sich die Krampfschwelle in der mitteltiefen Allgemeinnarkose im ganzen als auffallend stabil erweist, können sich bei Untersuchungen in Lokalanaesthesie Schwellenwanderungen ergeben, deren Richtung und Ausma\ vom Aktivitätszustand des Versuchstieres sowie von der Zahl der applizierten Testreize abhängen. Irreversible Schwellenerhöhungen, die auf eine stärkere Schädigung des Hirnrindengewebes am Reizort hinweisen, treten auch bei längerer Versuchsdauer nicht ein.

  4. 4.

    Das Minimalintervall zwischen dem Ende einer corticalen Krampfpotentialserie und der frühesten Schwellenreizbeantwortung steigt in Abhängigkeit von der Gesamtzahl der verabfolgten Reizserien von 22 (±5) sec auf 39 (±2) sec und beträgt im Mittel 31 (±3) sec. Folgen mehrere Reizungen mit Schwellenintensität im jeweiligen Minimalabstand aufeinander, so lösen die ersten4 Impulsserien in jedem Fall eine Krampfstromsalve aus, während weitere Reizserien in zunehmendem Prozentsatz unbeantwortet bleiben.

  5. 5.

    Neben der Schwellenimpulsintensität kann auch die (mittlere) Dauer der bioleektrischen Reizreaktion zur Beurteilung der Krampferregbarkeit herangezogen werden. Ein weiteres Reizkriterium stellen die motorischen Begleiteffekte der Rindenreizung dar.

In der Besprechung der Ergebnisse wird die Frage untersucht, in welchem Umfange die Krampferregbarkeit des Cortex durch den Me\vorgang über cortico-reticulo-corticale Erregungskreise beeinflu\t wird.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Literatur

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Caspers, H. Grundlagenuntersuchungen zur Methode fortlaufender Krampferregbarkeitsmessungen an der Hirnrinde. Z. Gesamte Exp. Med. 128, 288–313 (1957). https://doi.org/10.1007/BF02047479

Download citation

  • Received:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF02047479

Navigation