Die Urokathepsin- und Uropepsinausscheidung in ihrer Abhängigkeit von der Fermentproduktion der Magenschleimhaut

Zusammenfassung

Zwischen der Uropepsin- und Urokathepsinausscheidung des 24 Std-Urins und der Verdauungsfunktion des Magens konnten weitgehende Parallelen beobachtet werden. Diese fanden sich nicht, wenn man die Nüchternsekretion oder die Basalsekretion über kürzere oder auch längere Zeitabstände oder die nächtliche Sekretion des Magens in ihrer Pepsin- und Kathepsinaktivität mit der Aktivität des in der gleichen Zeit gewonnenen Urins vergleicht. Trotz großer individueller Schwankungen während der einzelnen Stunden des Tages ist eine ausgeprägte Tag-Nacht-Periodik mit einem Maximum zwischen 6 und 10 Uhr und einem Minimum zwischen 24 und 4 Uhr erkennbar. Diese Periodik kann auch durch Nahrungsaufnahme nicht wesentlich beeinflußt werden, sie läßt sich dagegen durch Aufnahme größerer Flüssigkeitsmengen durchbrechen. Große Schwankungen fanden sich auch in der 24 Std-Ausscheidung vor allem bei Personen mit Erkrankungen des Magen-Darmkanals, ausgeprägt bei solchen mit einem Ulcus duodeni oder praepyloricum sowie schweren Gastritiden und Enteritiden. Eine Abgrenzung des Ulcus duodeni ist daher nicht mit Sicherheit möglich. Das Bestehen enger Korrelationen zwischen dem über den Blutweg durch die Nieren ausgeschiedenen Anteil der Pepsinogen- und Kathepsinogenproduktion der Magenschleimhaut und dem in das Magenlumen sezernierten Anteil ermöglicht vor allem die Erfassung eines Fermentmangels im Magen, der in oft erheblichem Umfange bei den Erkrankungen des Magendarmkanals, der Leber und Gallenwege gefunden wird.