Zusammenfassung
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1.
Es wurden in 10 Fällen Stückchen aus den Mammae von Graviden oder Wöchnerinnen histologisch untersucht; ebenso Schnitte aus den Milchdrüsen von 3 Mädchen im Beginn der Pubertät. Unter physiologischen Umständen finden sich im Gerüstgewebe der Milchdrüsen welche sekretionsbereit sind, Einstreuungen (Infiltrate) von lymphoiden Zellen, Plasmazellen und histiogenen Wanderzellen. Dagegen werden polymorphkernige Leukocyten vollkommen vermißt; diese Feststellung bestätigtBerkas Mitteilungen.
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2.
Die Infiltratzellen im Mammagerüst spielen eine Rolle im Stoffwechsel des milchenden Organs. Ein Teil, nämlich mononucleäre Wanderzellen, gelangen ins Innere der Drüsenkämmerchen, nehmen Fettkügelchen und Fettstäubchen in sich auf (Colostralzellen), um dann ins Blut- und Lymphgefäßsystem einzuwandern und ihre Last nach den Lymphdrüsen bzw. zur Milz und Leber abzuführen.
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3.
Wo immer in der nichtmilchenden Mamma Sekrete in Drüsenschläuchen stagnieren, finden sich, wenn auch geringgradiger, solche Zellinfiltrate im Stützgewebe der Drüse.
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4.
Eine Bildung von Granulocyten wie in der fötalen und geburtsreifen Mamma findet in der erwachsenen Mamma unter physiologischen Umständen nicht statt. Wohl kann aber unter krankhaften Verhältnissen die Blutzellbildung im Interstitium des Milchdrüsenkörpers wieder eintreten und kann zur Bildung von Granulocyten Anlaß geben, wie Schnitte aus der Mamma einer Frau ergaben, welche an Hyperemesis gravidarum und mutmaßlich an einer Blutkrankheit gelitten, für welche das unstillbare Erbrechen nur ein Zeichen gewesen sein dürfte.
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5.
Es gibt krankhafte Erscheinungen an der Mamma, deren morphologisches Bild im Sinne einer „chronischen Mastitis” sich hinsichtlich des interstitiellen Zellinfiltrates nur wenig von demjenigen der erwachsenen, physiologischen, ehemals milchenden Mamma unterscheidet. Die Diagnose solcher Bilder als Entzündungserscheinung oder Entzündungsfolge ist ohne anamnestische oder klinische Hinweise kaum möglich.
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6.
Babs Vergleich des Geschehens bei der Colostrumbildung als eines morphologischen Analogons zu Entzündungsvorgängen ist irreführend. Richtig ist es, in bestimmten Erscheinungen der Entzündung Analoga zu physiologischen Erscheinungen zu erblicken, welche im einzelnen auch an der milchenden Mamma gefunden werden können.
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Gruber, G.B. Beiträge zur Histologie und Pathologie der mamma. Virchows Arch. path Anat. 248, 397–426 (1924). https://doi.org/10.1007/BF02010682
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