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Zusammenfassung

  1. 1.

    Kloakenmißbildungen und Sirenen stellen eine gemeinschaftliche große Gruppe von Mißbildungen dar. Beider zeigen charakteristische Entwicklungssstörungender caudalen Körperhälfte. Es bestehen zwischen beiden nur graduelle Unterschiede.

  2. 2.

    Die bei Kloakenmißbildungen sehr häufig zu beobachtende Vergrösßerung der Blase kann nicht nur funktionell durch Überdehnung mit sekundärer Hypertrophie erklärt werden. Die Vergrößerung des Organs ist vielmehr die Folge eines Wachstumsexzesses. Bei Kloakenmißbildungen finden sich Hemmung und Steigerung des Wachstums einzelner Organe oder Organteile gleichzeitig nebeneinander vor.

  3. 3.

    Bei Kloakenmißbildungen stellt die gehemmte Aufteilung der Kloake die erste Phase der pathologischen Entwicklung dar. Alle übrigen im weiteren Verlauf der Entwicklung entstehenden Mißbildungen des Urogenitalsystems, des Darmtraktus und des Gefäßsystems sind sekundär. Sie können als “syngenetische” Mißbildungen bezeichnet werden.

  4. 4.

    Das bei Kloakenmißbildungen und Sirenen fast konstant vorkommende Phänomen einer Nabelarterie beweist, daß sich im fötalen Kreislauf zweckmäßige Gefäßverbindungen nach den Gesetzen der funktionellen Anpassung ausbilden können. Die zur Beobachtung kommende eine Nabelarterie ist entweder als eine eigentliche Art. umblilicalis, die direkte Fortsetzung der Aorta, oder was häufiger ist, als eine persistente Art. omphalo-mesenterica aufzufassen.

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Mit 3 Textabbildungen.

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Anders, H.E. Über Kloakenmißbildungen. Virchows Arch. path Anat. 229, 531–560 (1921). https://doi.org/10.1007/BF02002527

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