Histologischer Gehirnbefund nach Insulinkoma

Zusammenfassung

An einem Fall einer nach der Methode vonSakel insulinshockbehandelten schizophrenen Patientin, die in einem schweren von epileptiformen Krämpfen begleiteten Koma starb, wurden diffuse Veränderungen im Bereiche des ZNS. gefunden, teils in leichter, teils in schwerer Erkrankung der Zellen, geringer gliöser Reaktion und in geringen Gefäßveränderungen bestehend, wie sie bei schweren Vergiftungen vorkommen können. Darüber hinaus zeigten sich Auflösungen des Zellkerns, bis zur Vakuolenbildung führend, die in der bisherigen Literatur wenig Beachtung fanden und die wir mit der Darreichung hoher Insulindosen in Verbindung brachten. Ferner wurde daraus auf eine direkte Zellwirkung als einer Komponente der cerebralen Insulinwirkung geschlossen. Ein Befund, der die Einwirkung des Insulins auf dem Umwege über das Gefäßsystem wahrscheinlich machen würde, konnte nicht mit Deutlichkeit erhoben werden, was diesen Mechanismus jedoch nicht ausschließt.