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Das Verhalten des Corpus ciliare zu Antikörpern

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Albrecht von Graefes Archiv für Ophthalmologie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

1. Von den Antikörpern gehen in das unbeeinflusste Kammerwasser am leichtesten die Agglutinine und Antitoxine (bei passiver Immunisierung), etwas schwieriger die Bakteriolysine, in geringster Menge die Hämolysine über. Komplemente sind im ersten Kammerwasser nicht nachweisbar.

2. Nach Punktion der Kammer nimmt der Gehalt des Kammerwassers an Antikörpern sehr stark zu, ohne je den gleichzeitigen Gehalt des Serums zu erreichen.

3. Die Eiweisspräcipitine nehmen eine Sonderstellung ein, indem für dieselben von Seite des normalen Ciliarkörpers eine absolute Retention besteht.

4. In bezug auf den Übertritt in das nach der Punktion neu angesammelte Kammerwasser verhalten sich dagegen diese Antikörper wie alle übrigen.

5. Die Abfuhr der in das zweite Kammerwasser übergehenden Präcipitine erfolgt sehr rasch, vielleicht rascher noch, als die der andern Antikörper.

6. Da deswegen diese Retention nicht in besonderen molekularen Eigenschaften der Präcipitine begründet zu sein scheint, so ist in derselben der Ausdruck eines gewissen Scheidevermögens der transsudierenden Endothel- (und Epithel-?) Zellen zu erblicken.

7. Das Auftreten stärkerer Hämolyse im lebeuden Körper ist durch Rotfärbung des Kammerwassers, besonders des nach Punktion sich wieder ansammelnden, ausgezeichnet erkennbar.

8. In bezug auf die makroskopisch sichtbare Präcipitation verhält sich die Vorderkammer wie ein Reagenzglas, indem bei geeigneter Versuchsanordnung diese Reaktion in der Vorderkammer in charakteristischer Weise auftritt.

9. Bei gegen Eiweiss immunisierten Tieren findet ein Übergang des intravenös injizierten Antigens qualitativ in derselben Weise statt, wie bei unbehandelten, woraus der Schluss gerechtfertigt erscheint, dass durch die Antikörper des Serums das Antigen nicht in nachweisbarer Menge gebunden wird.

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Salus, R. Das Verhalten des Corpus ciliare zu Antikörpern. Graefes Arhiv für Ophthalmologie 75, 1–42 (1910). https://doi.org/10.1007/BF01944428

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