Zusammenfassung
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1.
In 5 chirurgisch exstirpierten chronischen Magengeschwüren wurde 4 mal Soor nachgewiesen.
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2.
Unter 8 bei der Sektion gefundenen Magenulcera gelang 7 mal der nachweis von Soor.
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3.
Von 7 Fällen hämorrhagischer Erosionen zeigten 5 einen positiven Soorbefund.
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4.
In 6 Fällen von ulcerierten Magencarcinomen wurde 4 mal Soor gezüchtet.
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5.
In dem sauren Mageninhalt gedeiht der Soor fast ausschließlich in Form der Soorhefe. Auch auf Traubenzucker-Agar erhält man meist Soorhefezellen, während auf Blutplatten und stärker alkalischem Agar regelmäßig Fadenbildung erfolgt.
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6.
Der Soorpilz ist nicht der typische Erreger des chronischen Magengeschwürs, aber er ist für das Chronischwerden desselben vielleicht insofern verantwortlich zu machen, als er die Heilung verhindert.
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Hartwich, A. Über das Vorkommen von Soor im chronischen Magengeschwür, in hämorrhagischen Erosionen und Magencarcinomen. Virchows Arch. path Anat. 241, 116–135 (1923). https://doi.org/10.1007/BF01942465
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