Zusammenfassung
Durch Urethane ist eine völlige Arretierung der endogenen Tagesrhythmik möglich. Die Rhythmik ttritt dann (im Gegensatz etwa zum Verhalten nach Cyanid-Vergiftung) nicht spontan wieder auf. Die Wiederherstellung annähhernd normaler Bewegungen nach der Vergiftung setzt voraus, daß diese die Rhythmik nur verzögert, nicht aber ganz unterdrückt hatte.
Die Vergiftung veranlaß ähnlich wie extrem niedrige Temperaturen eine Gegenreaktion. Das äußert sich darin, daßnach einer Vergiftung die Periodenlänge zunächst erheblich gegenüber dem Normalwert abgekürzt sein kann (um 2–3 Std). Auch bei einer Dauereinwirkung des Giftes macht sich eine solche Kompensation gelegentlich bemerkbar.
Literatur
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Bünning, E. Über die Urethan-Vergiftung der endogenen Tagesrhythmik. Planta 48, 453–458 (1957). https://doi.org/10.1007/BF01939354
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