Über mikrochemisch-histologisch nachgewiesenes Arsen bei Hyperkeratosis arsenicalis

Zusammenfassung

• 1. Bei einer Patientin, die nach eineinhalbjährigem internen Gebrauch von Solutio arsenicalis Fowleri Erscheinungen von Hyperkeratosis arsenicalis palmaris et plantaris darbot, konnte in einer exzidierten hyperkeratotischen Hautpartie eine Schwefelarsenverbindung, Arsentrisulfid, mittels einer auf den chemischen Eigenschaften dieser Verbindung beruhenden Präparationsmethode in Form eines reichlichen, intensiv gelbbraun gefärbten Niederschlags nachgewiesen werden.

• 2. Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei diesem Niederschlag um ausgefälltes Arsentrisulfid handelte, war umso größer, als einerseits zu gleicher Zeit die Patientin Arsen im Harn ausschied, andererseits Schnitte eines auf anderer Ätiologie beruhenden hyperkeratotischen Prozesses, die als Kontrolle der genannten Präparationsmethode unterzogen worden waren, ein negatives Resultat ergeben.

• 3. Das Arsentrisulfid befindet sich besonders reichlich im Rete Malpighi, in den Schweißdrüsen und deren Ausführungsgängen, sowie in den Nerven, weniger reichlich im Stratum corneum und den Gefäßen des Papillarkörpers und des subpapillären Netzes.

• 4. Diese Verteilung des Arsentrisulfids stützt die Annahme jener Autoren, welche die Hyperidrosis als notwendige Begleiterscheinung der Arsenkeratose, die Keratosen zumeist um die Öffnungen der Schweißdrüsen gelagert beschreiben und die hyperkeratotischen Vorgänge von den Schweißdrüsenmündungen ihren Ausgang nehmen lassen.