Zusammenfassung
Auf Grund klinischer Beobachtungen und anatomischer Untersuchungen wird die Ansicht vertreten, daß die Adenomyosis und Adenofibrosis externaan Ort und Stelle aus mesenchymalen Gewebselementen ihren Ursprung nimmt. Der HypotheseSampsons wird durch die neu gefundenen Lokalisationen der Wucherungen und andere klinische Beobachtungen weiterer Abbruch getan. Dieseroepitheliale Theorie wird erweitert durch die Annahme, daß besonders entwicklungsfähige Zellelemente aus dem Mesothel, dem Keimepithel und dem Endothel sowie mit ihnen in genetischem Zusammenhang und in formativer Abhängigkeit stehendes Mesenchym im Bereich des Kloakenabschnittes der früheren embryonalen Cölomhöhle bei einer bestimmten geschlechtsgebundenen hormonalen Konstitution eine unzeitgemäße Differenzierung in der Richtung der Produkte desMüllerschen Epithels erfahren können. Die Rolle der Entzündung und des Granulationsgewebes bei diesen Vorgängen bleibt im einzelnen noch zu klären.
References
Erweitert nach einem Vortrag „Zur Frage der Entwicklungsfähigkeit indifferenten Mesenchyms”, gehalten auf der Mittelrheinischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie (89. Sitzung), anläßlich der 92. Naturforschertagung in Wiesbaden am 24. September 1932 [Mschr. Geburtsh.93 (1933)].
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Diese apokrinen oder großen Schweißdrüsen sind von den ekkrinen oder kleinen Schweißdrüsen zu unterscheiden (Schiefferdecker), die stammesgeschichtlich als freie Hautdrüsen eine Neuerwerbung der höheren Affen und des Menschen sind. Entwicklungsgeschichtlich stammen die großen a-Drüsen von den Haaranlagen ab und sind besonders beim Weibe noch zahlreich um den After herum, im Bereich der Schamhaare, in der Bauchhaut und im Achsellager erhalten. Erst mit Eintritt der Geschlechtsreife gelangen sie zur vollen Entwicklung und nach den Untersuchungen vonLoeschke ist ihre Funktion ähnlich wie die der Milchdrüsen abhängig vom cyklischen Zustand der Geschlechtsorgane. Nach Aufhören der Keimdrüsentätigkeit unterliegen sie einer starken Rückbildung [Virchows Arch.255, H. 1/2. 283 (1925)].
Die Schnitte wurden entparaffiniert, nach kurzem Eintauchen in konzentrierte wäßrige Sublimatlösung 10–15 Min. in verdünnter Thioninlösung gefärbt (2 Tropfen einer heiß gesättigten wäßrigen Lösung auf 5 ccm Wasser nachSchmorl: Die pathologisch-histologischen Untersuchungsmethoden).
Waegeler hat diese Ähnlichkeit mit Tubenschleimhaut bei einem cystischen Fibroadenom des Nabels besonders betont [Frankf. Z. Path.14, 367 (1913)].
Nur ein Teil der zur Veröffentlichung vorgesehenen Mikrophotogramme konnte aus redaktionellen Gründen wiedergegeben werden.
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Das Vorkommen von Schleimgewebe in Herden von Decidua ektopica auf dem Zwerchfell, im Netz und in Lymphgefäßen wurde vonGeipel (Arch. Gynäk.1927, 662) als degenerativer Vorgang gedeutet.
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Diese ausführliche Beschreibung und die folgenden Angaben entnehme ich dem Krankenblatt der Chirurgischen Universitätsklinik (Geh. RatPayr), das mir liebenswürdigerweise von Herrn Prof.Hohlbaum zur Einsicht überlassen wurde.
Pfleiderer: Mittelrhein. Ges. Geburtsh., 24. Sept. 1932. Mschr. Geburtsh.93, (1933).
Auf den pathogenetischen Parallelismus in der Entwicklung von Myomen Adenomyomen, Adenomyosis und Adenofibrosis hat kürzlichde Snoo überzeugend hingewiesen. Mittelrhein. Ges. Geburtsh., 24. Sept. 1932.
Siehe auch die Tabelle über die Einteilung der Gesehwülste vonB. Fischer-Wasels im Handbuch der normalen und pathologischen Physiologie Bd. 14, 2. Hälfte, Teil 2, S. 1787.
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Die kritische Stellungnahme vonB. Fischer-Wasels wurde mir erst während der Korrektur bekannt [Arch. Gynäk.151, H. 1/2, 44 (1932)].
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Auf diese wichtige Einschränkung wurde bereits vonJosselin de Jong undGroß hingewiesen. Nur ganz bestimmte Abschnitte des Serosaepithels, und zwar diejenigen des Kloakenabschnittes, in dessen Bereich sich die weiblichen Geschlechtsorgane entwickeln, kommen als Ausgangspunkt dieser Wucherungen nachv. Behring in Betracht. Zbl. Gynäk.1931, Nr 36, 2664.
Siehe Lit. S. 269, 2 u. 3. l. c. Auf diese wichtige Einschränkung wurde bereits vonJosselin de Jong undGroß hingewiesen. Nur ganz bestimmte Abschnitte des Serosaepithels, und zwar diejenigen des Kloakenabschnittes, in dessen Bereich sich die weiblichen Geschlechtsorgane entwickeln, kommen als Ausgangspunkt dieser Wucherungen nachv. Behring in Betracht. Zbl. Gynäk.1931, Nr 36, 2664.
Siehe die Abbildungen im Arch. Gynäk.134, 274, 278, 289 f. (1928).
Ich verweise hier noch auf die Kulturversuche mit Corpus luteum, dieBörner undKlink an unserer Klinik in größerem Rahmen fortgeführt haben. Zbl. Gynäk.1931, Nr 38, 2793.
S. auch die Auffassung vonR. Schröder in Veit-Stoeckel,I, 2, 340–344.
C. Semb (zit. nachSchaaning: Ber. Geburtsh.21, 13, 846) hat die Hypothese vertreten, daß die Endometriose in Teercysten auf eine Umwandlung des Follikelepithels in Endometriumdrüsen und der Theca folliculi in Endometriumstroma zurückzuführen sei.
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v. Jaschke sprach von einem „Mitreißen” des Oberflächenepithels in den Wucherungs- und Umbildungsprozeß (Wiesbaden, 24. Sept. 1932 l. c.) [Mschr. Geburtsh.93 (1933)].
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Mit 14 Textabbildungen.
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Heim, K. Über die Entwicklung der Endometriose an Ort und Stelle. Arch. Gynak. 152, 269–311 (1933). https://doi.org/10.1007/BF01926998
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