Zusammenfassung
Von zehn untersuchten Stoffen (Glyzerin, Mannit, Dulzit, Glukose, Fruktose, Mannose, Galaktose, Saccharose, Maltose und Laktose) erwiesen sich nur Glukose, Maltose und Saccharose und nur beiMesotaenium caldariorum als geeignete Kohlenstoffquellen zur Unterhaltung von Wachstum und zur Bildung von Stärke. Sowohl Wachstum als auch Stärkebildung gehen in diesem Falle im Licht und im Dunkeln vor sich, wenn sich auch im einzelnen ein deutlicher Einfluß des Lichtes dabei beobachten läßt. Wachstum und Stärkebildung können nur in hypotonischen Lösungen stattfinden. Das Wachstumsoptimum liegt wesentlich niedriger als die plasmolytische Grenzkonzentration, das Optimum der Stärkebildung scheint mit der plasmolytischen Grenzlösung zusammen zu fallen.Cosmarium Botrytis, Zygnema sp., Zygnema peliosporum undSpirogyra varians können keinen der genannten Stoffe weder im Licht noch im Dunkeln, weder in hypo-noch hypertonischen Lösungen, weder zum Wachstum noch zur Stärkebildung ausnützen. Außer diesen in bakterienfreier Kultur befindlichen Algen wurde Freilandmaterial vonSpirogyra majuscula, Spirogyra Weberi undSpirogyra fallax (?) für einige Stärkebildungsversuche herangezogen. Auch sie verliefen negativ. Einige meiner Versuchsergebnisse legen die Vermutung nahe, daß die früheren Angaben durch eine unzutreffende Deutung von Versuchsergebnissen nach mangelhafter Entstärkung zustande gekommen sind.
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Czurda, V. Wachstum und Stärkebildung einiger Konjugaten auf Kosten organisch gebundenen Kohlenstoffes. Planta 2, 67–86 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01916885
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